Abarth 500e

Gute Gründe

• Rasanter Kleinwagen mit sportlichem Retro-Design.
• Extravagante Lackierungen zur Auswahl.
• Niedriges E-Auto-Gewicht ermöglicht hohe Fahrdynamik.
• Soundgenerator ersetzt auf Wunsch Klang von Verbrenner.
• Besonders für urbane Gegenden geeignet.

Technische Daten

Motorisierung

Abarth macht auch vor Elektroautos nicht Halt: Die Stellantis-Tochter hat sich den elektrischen Fiat 500 vorgeknöpft und den Abarth 500e auf die Räder gestellt. Beim Kraftspender wurde die stärkere Batterie aus dem Fiat-Pendant übernommen (42,2 kWh) und der Leistungs-Output im Sinne der Abarth-Tradition aufgepeppt. Das Werkstuning hält sich mit 155 PS statt 118 PS jedoch in einem dezenten Rahmen. Pfiffiges Merkmal der Abarth-Version des stromernden Kleinwagens: Die Ingenieure installieren unter dem Fahrzeug einen Soundgenerator, der bereits im Leerlauf Klänge erzeugt, die an die Abarth 500 mit Verbrennermotor erinnern. Der Sound passt sich je nach Beschleunigung und Geschwindigkeit an. Das Feature dürften manche super finden, andere albern. Glücklicherweise lässt sich die synthetische Klangkulisse auf Wunsch (im Stillstand) abschalten.

Technische Daten des Abarth 500e im Überblick:

Die Reichweite des Abarth 500 Elektro ist überschaubar: Bis zu 265 Kilometer gemäß WLTP bedeuten gegenüber dem Fiat 500e knapp 20 Prozent weniger, das verdeutlicht den deutlich höheren Verbrauch der leistungsstärkeren E-Auto-Technik. Spannend ist dementsprechend die Frage, wie sich die Reichweite bei sportlicher Fahrweise im Alltag gestaltet. Bei den Verbrauchsangaben des Abarth handelt es sich um Werte zwischen 17,1 und 17,9 kWh auf 100 Kilometer. Wenn der Stopp an der Stromtankstelle ansteht, kann mit einer Ladeleistung bis zu 85 Kilowatt am Schnelllader Energie aufgefüllt werden, beim AC-Laden zu Hause sind dreiphasig bis zu 11 kW möglich. In Sachen Sportlichkeit ist der rasante Abarth 500e seinen Fiat-Modellbrüdern überlegen: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 155 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h funktioniert über zwei Sekunden schneller (7,0 s). Der ADAC schwärmt in einem Testbericht: "Der Abarth 500e geht dermaßen knackig ums Eck (...) und klebt durch seinen niedrigen Schwerpunkt gefühlt so gut am Asphalt, dass man gar nicht mehr aussteigen möchte."

Abmessungen, Gewichte

Die Abmessungen des Abarth 500e in der Übersicht:

Freilich ist der Abarth 500e mit seinen komprimierten Abmessungen (nur 3,67 m lang) kein Raumwunder und vornehmlich für Fahrten in urbanen Gegenden prädestiniert. Demzufolge ist auch das Angebot beim Ladevolumen eher mickrig, im Normalzustand beträgt das Fassungsvermögen des Kofferraums 185 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzen wächst das Verstaupotenzial auf 550 Liter.

Dafür handelt es sich bei der Sportversion des Fiat 500e von Abarth um ein Leichtgewicht, verglichen mit anderen vollelektrischen Modellen: Das Leergewicht beträgt weniger als 1,5 Tonnen und wirkt sich positiv auf die Bereiche Fahrdynamik und Agilität aus. Die maximale Zuladung beträgt derweil 385 Kilogramm (370 beim Abarth 500e Cabrio). Und wie ist es um die Tauglichkeit als Lastesel bestellt? Eine Anhängerkupplung ist für das sportliche Derivat des kleinen Fiat-Modells nicht zu haben.

Varianten

Hinsichtlich Antrieb gibt es beim werksgetunten Fiat 500e lediglich eine Variante. Dafür gibt es den Abarth 500e als Blechdachmodell mit Glasdach oder als Cabrio mit einem elektrisch ein- und ausklappbaren Rolldach. In der Basisausstattung hat die kleine Italo-Rennsemmel 17-Zoll-Felgen, Sportsitze aus Stoff und einige Komfort- und Sicherheitssysteme an Bord. Standard ist die Lackierung Antidote White, andere Farben kosten Aufpreis. Auch das Navisystem ist bereits integriert. Auf einige Annehmlichkeiten muss bei dieser Gattung jedoch verzichtet werden, darunter der erwähnte Soundgenerator, die Möglichkeit auf induktives Laden oder auch elektrisch verstellbare Seitenspiegel.

Wer den Abarth 500e Turismo bevorzugt, erhält das sportliche E-Auto mit:

• 18-Zoll-Leichtmetallfelgen
• Einstiegleisten aus Edelstahl
• Premium-Soundsystem von JBL
• Premium-Sportsitzen in Alcantara
• beheizbaren Vordersitzen
• Alcantara am Armaturenbrett und dem Sportlenkrad
• Pedalabdeckungen aus Aluminium
• Fußstütze mit Skorpion-Logo

Außerdem besitzt der Abarth 500e Turismo einige Assistenzsysteme mehr, wie Rückfahrkamera, Fernlichtassistent oder auch Totwinkelassistent.

Zum Marktstart gab es noch die auf das Jahr der Firmengründung (1949 Modelle) limitierte Launch-Edition Abarth 500e "Scorpionissima". Das rassige Sondermodell (u. a. mit 18-Zoll-Felgen, Soundgenerator und speziellen Designelementen) ist als Neuwagen ausverkauft, jedoch gebraucht bei AutoScout24 und Co. erhältlich.

Preis

Zum Marktstart kostete der Abarth 500e als Kleinwagen-Limousine mindestens 37.990 Euro und als Cabrio 40.990 Euro. Anfang 2024 hat die Fiat-Schwester jedoch die Preise gesenkt und bietet die rasanten Abarth-Modelle im Konfigurator für 2.000 Euro weniger an. So gibt es den kleinen Abarth 500 Elektro derzeit neu ab 35.990 Euro zu kaufen, die offene Variante kostet mindestens 38.990 Euro. In der höherwertigen Version Turismo werden jeweils 5.000 Euro mehr fällig - was für das Abarth 500e Cabrio immer noch einen sehr stolzen Preis von 43.990 Euro bedeutet. Das Kostengefüge ist insgesamt weiter hoch und dürfte viele potenzielle Käufer vom Zuschlag abhalten.

Dabei existieren andere Möglichkeiten: Den Abarth 500e gibt es per Leasing, auch für ein Austesten im Auto-Abo eignet sich der rasante Elektro-Floh hervorragend. Für beide Mobilitätsformen gibt es mehrere Anbieter, geleast werden kann das flinke E-Auto auch beim Hersteller selbst, für Raten unter 300 Euro. Alternativ bietet sich die Suche auf dem Gebrauchtwagenmarkt an: Auf Plattformen wie AutoScout24 gibt es bereits zahlreiche Angebote für den Abarth 500e, teilweise Tausende Euro unter dem Neuwagenpreis und mit niedriger Laufleistung. Worauf man beim Autokauf achten sollte.

Design

Exterieur

Naturgemäß ist der äußerliche Auftritt des Abarth 500e im Vergleich zum zivilen Fiat-Pendant sportlicher und einprägsamer: Eher putzig als aggressiv ist zwar das rundliche Scheinwerferdesign. Zu den Aufwertungen zählen eine kantige Frontschürze mit neu designten Lufteinlässen, Seitenschweller und der Abarth-Skorpion als Erkennungsmerkmal. Das Tier ist zuweilen giftig - und so ist auch das Spektrum der Außenfarben zusammengestellt: Acid Green, Venom Black, Poison Blue oder Adrenalin Red heißen die extravaganten Lackierungen für den Fiat Abarth 500e. Serienmäßig verbaut hat der elektrische Kleinwagen (produziert im Turiner Fiat-Werk Mirafiori) sportliche Alufelgen in 17- oder 18-Zoll sowie graue Außenspiegelkappen. Die Heckansicht dominiert eine markante Heckstoßstange (natürlich in Wagenfarbe), unten befindet sich ein dezenter Diffusor, mitsamt Lautsprecher für den Motorsound-Ersatz. Endrohre hat dieses Abarth-Modell angesichts seiner Elektroauto-Beschaffenheit nicht.

Interieur

Und das offenbart sich im Innenraum des Fiat Abarth 500 Elektro: Oftmals sitzt man in Elektroautos eher höher, aufgrund der im Fahrzeugboden verbauten Batteriepacks. Im Abarth 500e ist das nicht der Fall. Großgewachsene fühlen sich auch im Kopfbereich kaum eingeengt, während der Fußraum nicht eng, sondern ausgeprägt ist. Im Fond ist die Lage freilich anders - längere Fahrten sorgen auf der Rückbank für gedämpften Fahrgenuss. Keine Schwächen besitzt der Abarth 500e in Sachen Interieurdesign: Elegante, stilvolle Sportsitze mit integrierter Kopfstütze, Ziernähten und Skorpion-Prägung sollen auch bei rasanten Kurvenfahrten guten Seitenhalt bieten. Ein weiterer Hingucker ist das variabel einstellbare Dreispeichen-Sportlenkrad mit 12-Uhr-Markierung. Wie Abarth erläutert, blieb das Cockpit im Vergleich zum Fiat-Modell weitestgehend unberührt, die Displays seien jedoch anders konfiguriert, was auch an der Anpassung der verfügbaren Fahrmodi liegt: Je nach Vorliebe lässt sich der Abarth 500e anhand "Turismo", "Scorpion Street" oder "Scorpion Track" steuern - mitsamt der jeweiligen Fahrwerksbeschaffenheit.

Neben den Touch-Bedienflächen des zentralen Infotainmentdisplays besitzt der Abarth 500 Elektro eine Menge von klassischen Kippschaltern, zum Beispiel rund um das Steuerrad für die Audioanlage, die Justierung der Scheinwerfer oder Klimatisierung. Eine Navigation ist beim Abarth 500e serienmäßig integriert, das Smartphone lässt sich über das Bordsystem per Android Auto oder Apple CarPlay steuern. Im Fahrersichtfeld ist ein kleines Display für die Fahrinformationen platziert, bezüglich Geschwindigkeit, Akkustand oder auch restliche Reichweite. Die Mittelkonsole ist spartanisch, dezent und dient als Verstaumöglichkeit. Weiter oben beginnen zwischen Fahrer und Beifahrer die Armaturen mit einer Bedieneinheit für die Fahrstufen des Automatikgetriebes.

Sicherheit

In den Bereich Sicherheit lässt sich der künstlich erzeugte Motorsound zuordnen: Schließlich gilt die Laufruhe von Elektroautos oft als Schreckgespenst für Fußgänger und Radfahrer, weil Fahrzeuge erst in näherer Distanz wahrnehmbar sind. Das Acoustic Vehicle Alert System (AVAS) ist allerdings laut Konfigurator dem Abarth 500e Turismo vorbehalten. Standardmäßig besitzt der Abarth 500 Elektro elektronische Helferlein, die neben den Pflichtsystemen (ESP, ABS, Airbags, Reifendruckerkennung) die Sicherheit erhöhen: So befinden sich eine Verkehrszeichenerkennung und ein autonomer Notbremsassistent an Bord. Bei der Turismo-Version gibt es weitere Assistenzprogramme, die das Fahren leichter und sicherer machen:

• Fernlichtassistent
• Automatisch abblendender Innenspiegel
• Rückfahrkamera mit dynamischen Führungslinien
• 360-Grad-Parksensoren mit Rückfahrkamera
• Totwinkelassistent

Was die Crashtauglichkeit betrifft, lassen sich die Erfahrungswerte des modellverwandten Fiat 500e heranziehen - und der E-Kleinwagen erlangte 2021 im EuroNCAP-Crashtest vier von fünf möglichen Sternen. Wie sehen beim Abarth 500e die Garantiebedingungen aus? Nicht allzu großzügig: Für die Sportversion des Fiat 500 Elektro gewährt Abarth eine 24-Monats-Garantie (ohne Kilometerbegrenzung), acht Jahre Garantie gegen Rostschäden sowie zwei Jahre auf die Lackqualität.

Alternativen

In seiner Eigenschaft als Flitzer im Kleinwagen-Format mit Elektroantrieb hat der Abarth 500e von Haus aus nicht allzu viele Rivalen. Welche Modelle der Konkurrenz passen in das gleiche Schema? An vorderster Front muss mit dem elektrischen Mini ein weiteres geschichtsträchtiges Modell genannt werden, das 2024 mit der John-Cooper-Works-Version (JCW) einen sportlichen Ableger erhält. Der Mini Cooper SE existiert schon seit 2020 - und wird im britischen Oxford hergestellt. Weitere elektrische Kleinwagen können es im Hinblick auf Leistung und Preis mit dem Abarth 500e aufnehmen, haben jedoch ein weniger auffälliges Design. Dazu gehören die Stellantis-Konzernbrüder Opel Corsa-E und Peugeot e-208. Natürlich stellt dementsprechend auch der “zivile” Fiat 500e eine Alternative dar. In Stellung bringt sich derweil auch Konkurrent Renault mit der Wiedergeburt des R5 als Elektroauto.