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Coupés

Die beliebtesten Coupés im Überblick

Diese Modelle liegen weit vorne

Wer ein Coupé fährt legt besonderen Wert auf Eleganz mit sportlicher Fahrzeugoptik und somit auch auf eine gewisse Exklusivität. Damit sei auch schon die erste Definition des Coupés verraten, denn dieser Aufbautyp ist keineswegs gleichbedeutend mit hohen Fahrleistungen. In vielen Fällen sind Coupés zwar etwas stärker motorisiert als vergleichbare Limousinen, in erster Linie zeichnen sich Coupés aber durch ihr verkürztes Dach und dessen fließende Übergänge schräg zum Heck hin sowie durch eine elegante Optik aus. Doch hat sich die Bedeutung des Begriffs im letzten Jahrhundert stark gewandelt und im Zuge immer neuer Fahrzeugentwicklungen ist eine klare Abgrenzung heute fast nicht mehr möglich. Insbesondere seit der Jahrtausendwende sind einige Modelle wie etwa der Mercedes-Benz CLS oder der Porsche Panamera auf den Markt gekommen, die optisch sehr einem Coupé ähneln, auf der anderen Seite aber für ein Coupé sehr untypische Elemente wie beispielsweise vier Türen und eine vollständig ausgebaute Rücksitzpartie enthalten. Hier erfahren Sie von den ursprünglichen Definitionen bis hin zu den ausgefalleneren Variationen alles über Coupés:

Coupés im ursprünglichen Sinne

Auch wenn heute beim Begriff „Coupé“ jeder an ein Auto denkt, gab es die Bezeichnung schon längst, bevor Kraftfahrzeuge das Straßenbild zeichneten. Coupé steht im Französischen schlichtweg für „(ab-)geschnitten“ und bezog sich ursprünglich auf vierrädrige Kutschen, deren Kabine vom Steuermann quasi „abgeschnitten“ war – und zwar nicht nach hinten wie bei den späteren Kfz-Coupés, sondern nach vorne: Der Kutscher saß im Freien alleine getrennt von bzw. vor einer geschlossenen Kabine mit zwei Sitzplätzen für die Passagiere.

Exakt dieses Konzept führten auch die ersten motorisierten Coupés fort: Der Chauffeur saß vorne im Fahrzeug ohne ein Dach im Freien, während die Fahrgäste hinten in einem geschlossenen Abteil Platz fanden. Einer der bekanntesten Coupé-Modelle dieser Zeit war das Bugatti Royale Coupé „Napoleon“, das von 1926 bis 1933 vornehmlich gut betuchte Fahrgäste beförderte. Die Limousine stellt also gewissermaßen sogar eine Weiterentwicklung dar – sowohl technisch als auch gesellschaftlich – da der Fahrer im komplett geschlossenen Fahrzeug nun auch ein Dach über den Kopf bekam.

Sportliche Coupés ab den 50er Jahren

In den 50er Jahren wandelte sich der Begriff Coupé zusehends. Zum Einen bezeichneten Coupés immer häufiger auch fernab der ursprünglichen Definition besonders sportliche oder exklusive Limousinen mit zwei Türen, zum Anderen wurde der Begriff nun auch – gewissermaßen als Projektion – für zweisitzige Sportwagen verwendet. Hinzu kam, dass bereits in den späten 1950er-Jahren wiederholt auch viertürige Fahrzeuge unter dem Begriff „Coupé“ vermarktet wurden. Die Bezeichnung erhielt also mehr einen Prestige-Charakter, als dass sie für einen klar definierten Fahrzeugtyp stand.

Sportcoupés ab den 60er Jahren

Dieser Trend setze sich in den folgenden Jahrzehnten weiter fort. In den meisten Fällen basierte ein Coupé nun auf einer bereits existierenden Limousine: Der Begriff wurde zunehmend für sportliche, zweitürige Limousinen gebraucht, die nun oftmals mit einem flach abfallenden Schrägheck ausgestattet waren. War es hingegen eine eigenständige Entwicklung wurde es meist als „Gran Turismo“ bezeichnet – häufig auch heute noch. Gran Turismo, kurz GT, steht für die „große Fahrt“, bezeichnet also relativ komfortable und gut motorisierte Sportwagen, die für Langstreckenrennen geeignet sind. Beispiele für bekannte GT’s waren der Ferrari 250 GTO, der Porsche 904 bzw. Carrera GTS sowie der Porsche 914, der aus einer Kooperation mit Volkswagen entstand. Zwar gab es ab dieser Zeit statt nur zwei Sitzen vermehrt auch Rücksitze, allerdings hatten diese wegen des im Vergleich zur viertürigen Limousine verkürzten Radstandes ein stark reduziertes Platzangebot und boten keinen oder nur wenig Komfort. Coupés im klassischen Sinne waren nachwievor Zweisitzer und ebenso mit nur zwei Türen ausgestattet.

Sportcoupés in den 80er und 90er Jahren

Eine der bekanntesten Projektionen des ursprünglichen Coupés kam 1970 auf den Markt: Das Sportcoupé Opel Manta A und B wurde bis 1988 rund eine Million Mal verkauft, obgleich hier der Prestige-Aspekt deutlich weniger im Vordergrund stand: Umgekehrt wurden Manta-Fahrer klischeehaft zum Inbegriff eines Tuning-Liebhabers und von der Öffentlichkeit eher mit „Proll“ in Verbindung gebracht – Filme wie „Manta, Manta“ taten durch ihren eher ironisch-abwertendem Charakter dazu ihr Übriges. In einer ähnlichen Liga spielten die beiden Generationen des Ford Capri von 1968 bis 1986.

Zum Übergang der 80er zu den 90er Jahren gab es sogar den VW Polo II als Coupé und wurde in dieser Bauform auch über die Modellpflege im Jahr 1990 hinweg bis 1994 weiter übernommen. Als Sportcoupés von Volkswagen weitaus typischer und bekannter sind jedoch der VW Scirocco I und II von 1974 bis 1992 sowie dessen Neuauflage Scirocco III seit 2008. In der Bauform sehr ähnlich war der VW Corrado, den Volkswagen aber ebenfalls als eigenständiges Sportcoupé parallel zum Scirocco II positionierte.

In den späteren 90er Jahren kam der dreitürige Opel Astra G als Coupé auf den Markt, ebenso das dreitürige Citroën Xsara Coupé – beide Modelle hatten das flach abfallende Schrägheck und ähnliche Fahrzeugdimensionen gemeinsam. Ein Beispiel für eine rein Marketing-technische Verwendung des Begriffs ist die zweite Generation der Mercedes-Benz A-Klasse (W169), die in der zweitürigen Variante als Coupé verkauft wurde, obwohl sie abgesehen von den zwei Türen nichts mit dieser Fahrzeugart gemeinsam hat – ein Beispiel für die zunehmende Verwischung des Begriffs Coupé.

Coupés heute

Auch heute sind Coupés häufig von einer Limousine abgeleitet wie etwa das Renault Mégane Coupé, das auch als Cabrio Mégane CC herauskam. Oder es handelt sich um eigenständige Fahrzeuge, wie etwa der Audi TT, der seit 1998 produziert wird und mittlerweile in der dritten Genration aufliegt. Weitere heute geläufige Coupé-Modelle sind der Alfa Romeo Brera (2005 bis 2010), der Honda CR-Z und der Peugeot RCZ (beide seit 2010), sowie der Hyundai Veloster (seit 2011).

Viertürige Coupés und andere Sonderformen

Mittlerweile sind Coupés nicht immer ganz klar von der Limousine abzugrenzen: Ein Nischenfall stellt beispielsweise der Mercedes-Benz CLS von 2004 dar, welcher in seinen Ausmaßen einer Limousine gleicht und entgegen der Regel mit vier Türen ausgestattet ist, wegen seiner Form und dem verkürzten Dach aber einem Coupé entspricht – diese Bauart hört je nach Hersteller oft auf den klangvollen Namen „Shooting Brake“. Mercedes pries den CLS jedoch als neue Fahrzeugkategorie der „viertürigen Coupés“ an, obgleich der Begriff des viertürigen Coupés seinen Ursprung klar im Produktmarketing hat. Dieser Kategorie schlossen sich dennoch bald auch andere Hersteller an. So kamen 2009 der Porsche Panamera, 2010 der Audi A7 Sportback und 2011 der Citroën DS4 auf den Markt. Die begriffliche Abgrenzung zur herkömmlichen Fließhecklimousine ist allerdings recht unscharf. Eine Kuriosität stellt der nur kurzzeitig von 2001 bis 2003 produzierte Renault Avantime dar. Der Wagen erfüllt zwar die Kriterien eines Coupé und ist nicht minder exklusiv, der hohe Schwerpunkt und der große Innenraum machen den Wagen jedoch zum Unikat einer wiederum eigenen Gattung des „Van-Coupés“.

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