BMW 328

Gute Gründe

• Der BMW 328 ist ein Stück Automobilgeschichte und das erste M-Modell des Herstellers.
• Heute noch nehmen BMW 328 siegreich an Oldtimer-Rallyes teil.

Daten

Motorisierung

Im Jahr 1936 gewinnt der Roadster BMW 328 das Eifelrennen auf der Nordschleife des Nürburgrings. Er erzielt dabei eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 101,6 Kilometern pro Stunde. Diese überragende Leistung ermöglicht ein 80-PS-Sechs-Zylinder-Reihenmotor mit einem Hubraum von 1.971 Kubikmetern.

Die technischen Besonderheiten des Roadsters auf einen Blick:

Die Grundstruktur des Autos basiert auf dem BMW 326. Um den 328 renntauglicher zu machen, hat der Hersteller einige Änderungen am serienmäßigen Sechs-Zylinder-Reihenmotor vorgenommen. Ein erhöhtes Verdichtungsverhältnis von 7,5:1 statt 6:1, eine Nenndrehzahl von 5.000 Umdrehungen pro Minute und ein Zylinderkopf aus Aluminium mit V-förmig hängenden Ventilen sorgen für eine Leistung von 80 PS und eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde. Der Motor wurde 1938 auch in den 327/28 eingebaut, eine sportlichere Version des BMW 327.

Abmessungen

Den BMW 328 gibt es nur als Seriensportwagen. Dabei hat der Roadster folgende Abmessungen:

Dank des sehr niedrigen Leergewichtes von 840 Kilogramm kann der BMW seine Leistung sehr gut auf die Straße bringen.

Varianten

Diverse Karosseriewerkstätten bieten als Nachbau oder Replika auch individuelle Cabrio- und Coupé-Karosserien mit abnehmbarem Dach an.

Der BMW 328 gehört zu den markantesten Rennwagen und ist ein Meilenstein in der Geschichte des Motorsports. Dies liegt an seiner einzigartigen Erfolgsbilanz. 172-mal ging ein 328 bei einem nationalen und internationalen Rennen an den Start. 141-mal überquert dieses Modell die Ziellinie als Sieger. Eine Serie ohnegleichen. Zudem ist der BMW 328 der Vater aller M-Modelle, also der sportlich modifizierten Autos aus der Serienfertigung von BMW.

Der erste BMW 328 geht 1936 beim Eiffel-Rennen auf dem Nürburgring an den Start. Mit dem 328 gewinnt der Rennfahrer Ernst Jakob Henne die Klasse der Sportwagen ohne Kompressor bis 2000 cm³. Der offene Zweisitzer festigt den Ruf von BMW als Sportwagenhersteller. Schließlich sind die Bajuwaren zu diesem Zeitpunkt erst seit acht Jahren als Automobilhersteller tätig. Zuvor fertigten sie ausschließlich Flugzeugmotoren. Erst seit der Übernahme der Eisenacher Dixi-Werke im Jahr 1928 gilt die Bayerischen Motorenwerke als eine Automarke.

Kurz nach diesem spektakulären Rennerfolg beginnt die Auslieferung von BMW 328 Sportwagen an Privatfahrer. Das Modell wurde im Februar 1937 zum Kaufpreis von 7.400 Mark angeboten.

Ein moderner Zwei-Liter-Sechszylindermotor mit 80 PS und ein gelungenes und belastbares Fahrwerk sowie besonders wirkungsvolle hydraulische Trommelbremsen sorgten damals für sportliche Fahrleistungen und die Überlegenheit bei den Rennen. Mit der kurzen, stämmigen Form eines echten Roadsters, einer relativ langen Motorhaube und einem beengten Cockpit, steht der BMW 328 exemplarisch für viele Roadster des wirtschaftlichen Aufschwungs der Automobilgeschichte der Nachkriegszeit. Und das, obwohl BMW bereits 1940 das letzte Exemplar gebaut hat. In den vier Jahren der Produktion wurden Modelle mit einem 50-Liter-Tank gebaut und solche für Langstreckenrennen, die mit bis zu 100 Litern betankt werden können.

Im letzten Produktionsjahr startete ein modifizierter BMW 328 auf den Dreieckskurs in Norditalien bei der Mille Miglia. Dieses sogenannte Le Mans Coupé plus drei weitere Sportwagen auf Basis des BMW 328 stellten sich der Herausforderung der damals 1.600 km langen Rennstrecke. Das Le Mans Coupé ließ die gesamte Konkurrenz weit hinter sich und gewann souverän mit deutlichem Vorsprung. Während der 328 bei seinem Debüt auf dem Nürburgring 1936 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 101 km/h über die Ziellinie fuhr, schaffte er im Norden Italiens satte 166,7 km/h als Durchschnittsgeschwindigkeit über eine Distanz von 1.600 km, was heute als eine herausragende Leistung gilt. Die drei modifizierten Sportwagen mit dem 328 als Basis belegten übrigens die Plätze drei, fünf und sechs. Das Sieger-Fahrzeug wurde somit zum Prototyp für ein geplantes Nachkriegsmodell namens Mille Miglia.

Der Motor des 328 war nach dem Krieg bei fast allen Rennställen sehr beliebt. Er war in großen Stückzahlen verfügbar und mit einem Hubraum von weniger als 2 Litern voll Formel-2-tauglich. Aus diesem Grund finden sich nicht nur modifizierte BMW 328, sondern auch Rennwagen mit der Technik des 328, gebaut wurden diese jedoch von einem anderen Rennstall.

Preis

Der Neupreis für einen BMW 328 lag 1937 bei 7.400 Reichsmark, was heute in etwa 35.000 Euro entspricht. Auf dem Oldtimer-Markt finden sich BMW 328 – allerdings in Teilen und meist nicht vollständig – bereits für unter 90.000 Euro. Wer einen vollständig restaurierten, gepflegten und fahrtüchtigen BMW 328 kaufen will, der muss mit Preisen ab 550.000 Euro rechnen. Besonders schöne Modelle sind schwer unter 650.000 Euro zu finden. Die Preise werden vermutlich steigen, denn die Nachfrage ist hoch. Von den 464 gebauten BMW 328 sollen noch etwa 200 existieren, wobei die meisten davon in Museen stehen. Deshalb sind frei verkäufliche 328er rar und somit entsprechend kostspielig.

Design

Exterieur

Rund 60 der 464 BMW 328 sind Sondermodelle. Darunter finden sich Fahrzeuge mit der sogenannten Wendler-Karosserie. Diese erleichtert dem Fahrer den Einstieg, denn durch das große Lenkrad ist der 328 für Piloten mit Bauch unfahrbar. Außerdem hat der Beifahrer mehr Platz und es gibt sogar ein Dach.

Bei aller Rennsporttechnik, der BMW 328 hat sich auch durch seine zurückhaltende Eleganz und das fast filigrane Design einen Namen gemacht. Schmale, lange Nieren und gegenläufig öffnende Türen sind in den 1930er und 1940er-Jahren häufig anzutreffende Stilelemente, die bei BMW zum Markenzeichen wurden.

Etwas sonderbar wirken die beiden Lederriemen, welche die endlos lange Motorhaube am Hochklappen hindern. Selten kann ein Sportwagen ein so stimmiges, ein derart perfektes Design vorweisen, wie es beim 328 der Fall ist. Kein Wunder, dass der Roadster mit und ohne Abwandlungen unzählige Male nachgebaut oder kopiert wurde.

Interieur

Der zweisitzige Innenraum ist durchweg spartanisch ausgestattet und es geht eng zu. So eng, dass selbst mit den hinten angeschlagenen Türen der Einstieg für etwas kräftigere Fahrer durch das übergroße Lenkrad vereitelt wird. Der Schalthebel ist der Zeit entsprechend lang, denn die Schaltwege sind weit. Alle Modelle besitzen serienmäßig einen Tacho, bei den letzten Modellen der Produktion ist teilweise auch eine Anzeige für die Öltemperatur vorhanden. Eine Klimaanlage oder Lüftung gibt es nicht.

Sicherheit

Der BMW 328 besticht durch seine überaus präzise Lenkung und die exzellente Straßenlage. Wichtigstes Sicherheitsmerkmal ist die damals noch brandneue, hydraulische Trommelbremse, die bei dem BMW 328 auf allen vier Rädern wirkt.

Alternativen

Aus den eigenen Reihen sind der BMW 327 und der BMW 328 Mille Miglia die wohl stärksten Nebenbuhler des Originals.

Bei der Konkurrenz sind Modelle wie der Mercedes V 200 Sport, der Wanderer W 25 K, der Horch 855 Spezial, der Skoda Popular Monte Carlo oder der Talbot T 15 Baby Roadster zu nennen.