- Startseite
- Auto
- Cadillac
- Cadillac Series 62
Stärken
- Designikone
- Robuste, langlebige Motoren
- Ausstattung ist Luxus pur
Schwächen
- Teuer in der Anschaffung
- Teuer im Unterhalt
- Schwierige Ersatzteilbeschaffung
Cadillac Series 62 im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Cadillac Series 62, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am Cadillac Series 62
Aktuelle Testberichte
Cadillac XT4 im ersten Test: Ein Amerikaner für Europa
Cadillac CTS-V: The Last Sledgehammer
The bigger, the better: Der Cadillac Escalade im Fahrbericht
MG ZS Hybrid+ (2024): Preiskampf-Ansage aus China
Oldie-Test Audi RS 6 Avant (C5): Zeitmaschine in eine bessere Zeit
V8 für schmale Kasse? Kaufberatung Audi A6 4.2 (C5)
Alternative Modelle
Gute Gründe
- Besonders die Modelle ab 1959 sind ein echter Blickfang.
- Rarität auf europäischen Straßen.
- Viel Platz im Innenraum und Kofferraum.
- Luxusausstattung, die ihresgleichen sucht.
Daten
Motorisierung
Der 1940 vorgestellte Cadillac Series 62 wurde durch den 5,4-Liter-Monoblock-V8 des Vorgängers Series 61 angetrieben. Monoblock bedeutet, dass Motorblock und Kurbelgehäuse in einem Stück gegossen wurden. Für eine lange Lebensdauer wurden zudem hydraulische Ventilstößel verwendet. Im Zweiten Weltkrieg wurde dieser Motor auch in Panzern, wie zum Beispiel dem M5 Stuart eingesetzt. Die Motoren leisteten 135 PS und wurden ab 1941 dann auf 5,7 Liter Hubraum und eine Leistung von 150 PS nachgerüstet. Angeboten wurde ein Dreigang-Schaltgetriebe und eine Viergang-Hydra-Matic.
Ab 1949 wurden neue 5,3-Liter-V8-Motoren eingebaut. Entwickelt von Buick und mit einer Überkopfventilkonstruktion ausgestattet, erreichen die Maschinen 160 PS. Sie sind somit etwa 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger und benötigen weniger Platz im Motorraum. 1953 wurde die Leistung dann auf 193 PS und 437 Nm Drehmoment erhöht. Im Modelljahr 1955 schließlich auf 235 PS und 448 Nm und ein Jahr später wurde der Hubraum nochmals auf 6,0 Liter angehoben. Diese und einige andere Veränderungen sorgten für eine Erhöhung der Leistung auf 314 PS und 549 Nm Drehmoment. Durch die Verlängerung des Kolbenhubes wurde der Hubraum 1959 auf 6,4 Liter vergrößert und die Motorleistung stieg auf 330 bis 345 PS. Eine nochmalige Vergrößerung des Hubraumes brachte 7,0 Liter Hubraum, eine Leistung von 245 PS und ein Drehmoment von 651 Nm mit sich.
Serienmäßig erfolgt die Kraftübertragung durch ein Viergang-Hydra-Matic-Getriebe auf die Hinterräder und der Tank fasst je nach Modelljahr und Generation zwischen 75 und 81 Liter. Cadillac gilt als einer der technologischen Vorreiter in der Automobilbranche. Das Unternehmen setzte die damals neue, patentierte Schraubentechnologie von Phillips (Kreuzschlitz) ein und konnte den Montageprozess so beschleunigen und vereinfachen.
Abmessungen
Die erste Generation hatte bereits eine Länge von 5,49 Meter, eine Breite von 1,92 bis 2,03 Meter und eine Höhe von 1,64 Meter. Die zweite Generation wuchs auf 5,57 bis 5,59 Meter Länge und 2,05 Meter Breite. Generation 3 von 1948 bis 1953 hatte dann je nach Karosserie eine Länge von 5,44 bis 5,61 Meter und eine Breite von 2,01 bis 2,04 Meter. 1954 bis 1956 waren die Fahrzeuge abhängig von der Karosserie zwischen 5,50 und 5,67 Meter lang. Die fünfte Generation brachte es auf eine stattliche Länge von 5,48 bis 5,72 Meter (Sedan Deville). Ebenfalls eine Länge von 5,72 Meter erreicht der Cadillac der sechsten Generation. 1961 wurde die letzte Generation mit einer Länge von 5,46 bis 5,68 Meter wieder etwas kürzer. Der Radstand belief sich auf 3,20 bis 3,30 Meter.
Series 62 wurde in verschiedenen Varianten angeboten. So reicht die Sitzkapazität für zwei bis sechs Personen.
Varianten
Von Anbeginn der Produktion des Cadillac Series 62 gab es mehrere Karosserievarianten. Die erste Generation bot die Auswahl zwischen einer viertürigen Limousine, einem vier- und einem zweitürigen Cabriolet und einem zweitürigen Coupé. Das viertürige Cabrio wurde mit der zweiten Generation jedoch vom Markt genommen. Ab 1948 kamen ein Hardtop-Coupé und das zweitürige Eldorado-Cabriolet (Convertible) hinzu. Ein weiteres Hardtop-Coupé, der viertürige Sedan de Ville, wurde mit der vierten Generation angeboten.
Preis
Der Cadillac zählte seinerzeit bereits zu den Luxusfahrzeugen und war im Vergleich zur Konkurrenz teuer. So kostete ein neuer Cadillac Series 62 Sedan im Jahre 1959 ganze 32.700 D-Mark. Zum Vergleich, ein Mercedes-Benz 300 stand mit 27.000 D-Mark in der Liste. Und auch heute hat sich nicht viel geändert. Die seltenen Autos werden kaum unter 35.000 Euro angeboten. Gute Exemplare aus den fünfziger und sechziger Jahren kosten selten unter 100.000 Euro. Besonders seltene und gut erhaltene oder restaurierte Modelle können auch an die 200.000 Euro kosten.
Der Unterhalt eines solchen Fahrzeugs ist ebenso mit hohen Kosten verbunden. Eine Zulassung als Oldtimer ist meist kein Problem, jedoch sind der hohe Treibstoffverbrauch und Reparaturkosten ein großer Kostenfaktor. Darüber hinaus sind Ersatzteile oft nur schwer zu beschaffen. Insbesondere Teile der Innenausstattung und Karosserie sowie Lampen, Radkappen und Zierteile sind fast gar nicht mehr erhältlich. Durch die Zulassung als Oldtimer sind die Kosten für Steuern und Versicherung übersichtlich. Die Versicherungen geben allerdings mehrheitlich eine maximale Jahresfahrleistung von 5.000 bis 7.000 Kilometern vor.
Design
Exterieur
Nicht nur ein Klassiker, sondern auch technischer Vorreiter und Stilikone ist der Cadillac Series 62. Anfangs im Torpedo-Stil designt, kam mit den fünfziger Jahren eine selbstbewusste und mutige Formensprache auf. Die bis heute prägende Heckflosse wurde 1948 erstmals eingesetzt und von der Designabteilung von Propellerflugzeugen abgeschaut. Anfangs nur dezent verwendet, wuchsen sie ab 1959 auf eine imposante Größe. Charakteristisch sind auch die in jeder Flosse verbauten doppelten Rückleuchten. Die überschwänglichen Formen waren allerdings nicht nur Show. Luxus und eine für seine Zeit unerreichte Ausstattung passen durchaus zusammen. Darüber hinaus gehörten eine komfortable Luftfederung, automatisch abblendende Scheinwerfer (Autronic Eye), Servolenkung und Servobremsen zum Standard.
Interieur
Auch im Innenraum überzeugen die Cadillacs aus allen Modelljahren. Die bekannteste sechste Generation von 1959 bis 1960 trumpft mit einem riesigen Platzangebot für bis zu sechs Personen. Die Serienausstattung umfasst unter anderem Servolenkung, Servobremsen, Automatikgetriebe, Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeitsstufen, Schminkspiegel und Rückfahrleuchten. Das Cabriolet bot außerdem eine elektrische Sitzverstellung und Fensterheber. Lederausstattung und Klimaanlage waren optional bestellbar. Mit der letzten Generation gab es zudem eine Neuheit in der Automobilbranche: Die Klimaautomatik hielt Einzug und wurde durch einen Drehregler im Armaturenbrett gesteuert.
Sicherheit
Nicht nur für amerikanische Verhältnisse spielte Cadillac damals eine führende Rolle in der automobilen Sicherheitstechnik. Servobremsen und Servolenkung waren ab Ende der fünfziger Jahre serienmäßig an Bord. Nebelscheinwerfer und Kurvenlicht konnten hingegen nur gegen Aufpreis erworben werden. Ab 1954 gab es zudem ein gepolstertes Armaturenbrett und Scheibenwischer mit Waschanlage und Einknopfbedienung. Ein stabiler Leiterrahmen sorgt für die Aufnahme eines großen Teils an Aufprallenergie und ab 1957 wurde ein Vorläufer der Berganfahrhilfe verbaut. Die Feststellbremse wird mit dem Fuß bedient und löst sich automatisch, wenn ein Gang eingelegt wird.
Alternativen
Aus dem Hause Cadillac finden sich einige Alternativen. Darunter der Cadillac Calais, Cadillac de Ville, Cadillac Sixty Special und der Cadillac Eldorado. Weitere verwandte Fahrzeuge finden sich im Buick Roadmaster, Buick Super, Buick Limited, Buick Electra, Oldsmobile 90/96/98 und dem Pontiac Custom Torpedo.
Ein Konkurrent aus den Anfangszeiten ist der Packard 120. Cadillac stellte in der Sparte der Luxusfahrzeuge jedoch den Stern am Himmel dar. Andere Hersteller konnten in seiner Klasse in Technik und Ausstattung kaum mithalten. Insbesondere die prägende Heckflosse ist ein Merkmal, welches den Cadillac unerreicht erscheinen lässt. Zwar boten auch andere Hersteller dieses Design, jedoch erreichte die Flosse bei keinem dieselben imposanten Ausmaße.
Ein deutscher Kontrahent ist der Mercedes-Benz 300.