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Chevrolet Beretta

Stärken

  • sportliches Fahrgefühl
  • optisch ansprechendes Design
  • H-Zulassung möglich

Schwächen

  • sehr laute Quad-4-Motoren
  • enttäuschender Innenraum
  • schlechte Sicherheit

Chevrolet Beretta: wegen dieses Coupés landete GM vor Gericht

Der Chevrolet Beretta ist ein Coupé der Mittelklasse, das von 1987 bis 1996 in den USA vom Band lief. Es ist nur in den Staaten erschienen, erregte aber aufgrund eines Gerichtsprozesses auch in Europa Aufsehen. Liebhaber von US-Cars finden mit dem Beretta einen sportlich-spaßigen Underdog. Weiterlesen

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Gute Gründe

  • Der Chevrolet Beretta ist ein Exot auf deutschen Straßen.
  • Sportliche Motoren und ein abgestimmtes Fahrwerk laden zum schnellen Ausfahren ein.
  • Für ein Coupé bietet er überraschend viel Platz.
  • Sammler interessieren sich zunehmend für den kommenden Klassiker.
  • Der Beretta kommt daher auch als Wertanlage in Betracht.

Daten

Motorisierung

Es gibt insgesamt fünf Modelle und fünf Motoren. Gemeinsam haben sie alle einen Frontantrieb und mit einer Ausnahme eine 3-Stufen-Automatik oder ein 5-Gang-Schaltgetriebe. Die GT-Modelle verfügen zudem über ein Sportfahrwerk.

Als kleinster Motor offenbart sich der 2,0-Liter-R4-Motor in der Basisversion, den wiederum bereits im Jahr 1991 eine 2,2-Liter-Maschine ersetzte. Diese leistet 70,5 kW (96 PS) bei 5.200 Umdrehungen pro Minute. Ihr maximales Drehmoment von 163 Newtonmeter erreicht sie bei 3.200 Touren. Von 0 auf 100 km/h geht es in 13,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 175 km/h.

Darauf folgt der alternative 2,8-Liter-V6-Motor des Basismodells mit 97 kW (132 PS) und 217 Newtonmeter bei vergleichbaren Touren. Den Sprint von 0 auf 100 km/h legt das Coupé in 10,6 Sekunden zurück. Bei 189 km/h stößt das Auto an seine Grenze. Im Chevrolet Beretta GT und GTU ist der Motor serienmäßig verbaut.

Im Jahr 1990 erscheint der Beretta GTZ mit einem 2,2-Liter-Quad-4-Motor und einem obligatorischen 5-Gang-Schaltgetriebe. Er leistet überraschend hohe 134,5 kW (183 PS) bei 6.200 Umdrehungen die Minute und erzeugt ein maximales Drehmoment von 217 Newtonmetern bei 5.200 Touren. In nur 7,8 Sekunden beschleunigt der GTZ aus dem Stand auf 100 km/h. Seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 217 km/h. Dabei ist Motor allerdings sehr laut und sendet unkomfortable Vibrationen in den Innenraum.

Dann ersetzte 1991 ein 3,1-Liter-V6-Motor die 2,8-Liter-Maschine. Die Leistung stieg leicht auf 100,5 kW (137 PS) und 244 Newtonmeter an. An der Performance ändert sich indes wenig. Diesen Motor findet man nun auch im Indy-Modell.

Anstelle des GT und GTZ erscheint ab 1994 der Beretta Z26 mit einem leistungsreduzierten Quad-4-Motor. Schließlich wurde auch dieses in die Kritik geratene Aggregat gestrichen. Dafür schufen die Ingenieure einen neuen 3,1-Liter-V6-Motor mit 119 kW (162 PS) und 251 Newtonmetern. Der Sechszylinder kommt in etwa auf die Geschwindigkeitswerte wie sein Vorgänger.

Im Durchschnitt verbraucht ein Chevrolet Beretta rund 11,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

Abmessungen

Der Chevrolet Beretta ist 4,76 Meter lang, 1,73 Meter breit und 1,34 Meter hoch. Damit entspricht der viersitzige Amerikaner in etwa den Außenmaßen von europäischen Sportcoupés. Der Radstand beläuft sich ebenfalls auf standardmäßige 2,63 Meter.

Für ein Coupé ist es im Inneren geräumig. Zwar sitzen Erwachsene im Fond des Zweitürers nicht sonderlich bequem, genießen aber deutlich mehr Kopf- und Beinfreiheit als in vergleichbaren Fahrzeugen.

Zudem liefert der Kofferraum mit 383 Litern überraschend viel Platz. Die Rückbank lässt sich allerdings nicht umklappen.

Bauzeit 1987 – 1996
Länge, Breite, Höhe 4,76 m x 1,73 m x 1,34 m
Radstand 2,63 m
Kofferraumvolumen 383 l
Leergewicht 1.320 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 1.804 kg
Hubraum 3.135 ccm
Drehmoment 244 Nm bei 3.600 U / min
Höchstgeschwindigkeit 198 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 10,1 s
Tankvolumen 59 l
Verbrauch 12,4 l / 100 km (kombiniert)

Varianten

Der Chevrolet Beretta basiert auf der L-Plattform von General Motors. Das Fahrzeug erschien als Coupé der Mittelklasse abgesehen vom Standardmodell in folgenden Varianten:

  • Beretta GT
  • Beretta GTU
  • Beretta GTZ
  • Beretta Indy
  • Beretta Z26

Zudem gibt es ein Konzeptauto, das nicht auf einer L-Plattform, sondern auf einer F-Plattform steht. Dementsprechend nennt sich das Einzelstück „Feretta“ und befindet sich heute in Privatbesitz. Daneben existieren fünf weitere Konzeptautos, die den Beretta oben ohne präsentieren. Beide Fahrzeugmodelle gelangten nie zur Serienfertigung und sind deshalb selten und sehr teuer.

Preis

Ein neuer Chevrolet Beretta kostete zwischen 13.000 und 16.800 Dollar. Das Fahrzeug war nur in den USA erhältlich.

Hierzulande ist also auf gebrauchte Importe zurückzugreifen, die aber meist aus Liebhaberhand stammen. Die Preise liegen zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

Es ist mittlerweile möglich, viele Fahrzeuge mit dem H-Kennzeichen zuzulassen. Hinsichtlich der Versicherungen sind spezielle Verträge abzuschließen, da der Beretta über keine Typklassen-Einstufung verfügt. Nicht zu unterschätzen sind auch die Kosten, die der hohe Verbrauch mit sich bringt.

Design

Exterieur

Die Linienführung des Chevrolet Beretta ähnelt der von europäischen Coupés sehr. Zudem wissen die rechteckigen Scheinwerfer, der minimalistische Kühlergrill und die großen, in Wagenfarbe lackierten Stoßfänger auch heute noch zu begeistern.

Ein optisches Highlight ist das lange Heck, das steil abfällt und von einer weit abstehenden Schürze abgefangen wird. Den größten Teil nimmt das dunkelrot gefärbte, von links nach rechts durchgehende und sehr breite Leuchtband ein. Es wird längs in der Mitte von einer hellroten Linie geteilt und trägt dort den lässigen „Beretta“-Schriftzug.

Der Beretta GT kam zudem mit 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, einem Heckspoiler, neuen Außenspiegeln und exklusiven Aufklebern daher. Zur Auswahl standen eine schwarze, weiße und rote Lackierung.

Interieur

Im Jahr 1991 durchlebte der Innenraum des Chevrolet Beretta große Veränderungen. Ein übersichtliches Kombiinstrument sowie eine neue Mittelkonsole können dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein 80er-Jahre-Auto handelt. Ein altmodisches Radio mit Kassettenspieler, rudimentäre Bedienelemente für die Klimaanlage und vor allem das weiche Lenkrad lösen nostalgische Gefühle aus.

Es ist zudem unverkennbar, dass sich die Technik in einer Findungsphase befand: Die Knöpfe für die elektrischen Fensterheber liegen in der Mittelkonsole und die Einstellung für das Licht sowie für den Scheibenwischer erfolgt über klobige Drehregler.

Darüber hinaus kann der Beretta weder mit der Materialauswahl noch mit der Verarbeitungsqualität überzeugen. Billiges, hartes Plastik, das an ein Nutzfahrzeug erinnert, und grobe Spaltmaße enttäuschen den verwöhnten Europäer von heute.

Sicherheit

Die National Highway Traffic Safety Administration zeichnete den Chevrolet Beretta 1992 mit fünf von fünf Sternen bei der Fahrer-Sicherheit und vier von fünf Sternen bei der Beifahrer-Sicherheit aus. Inwiefern das gute Abschneiden heute noch von Relevanz ist, ist zweifelhaft. Denn die Sicherheitsausstattung des Beretta ist dürftig.

Denn erst 1991 standen Fahrerairbags und ein ABS zur Verfügung.

Alternativen

Der Chevrolet Corsica trägt als einziges weiteres Fahrzeug die gleiche L-Plattform von GM wie der Beretta. Im Gegensatz zum Coupé handelt es sich beim Corsica allerdings um eine Stufen- oder Schräghecklimousine mit vier Türen. Sie erreicht auch nicht die Leistung oder Performance des Beretta. Dafür liefert die Limousine mehr Platz und ein kultiviertes Fahrverhalten.

Alternativ greifen Interessierte zum legendären Ford Thunderbird. Das Fahrzeug, dessen Geschichte bis in die 50er Jahre zurückreicht, gilt als absoluter Klassiker. Auch jene Modelle, welche um 1990 gebaut wurden, können mit starken Motoren und zeitlosem Design überzeugen. Tatsächlich wurde der Beretta als Konkurrenz zum Thunderbird entworfen und weist optische Ähnlichkeiten zu ihm auf.

FAQ

Warum wurde GM nach dem Erscheinen des Chevrolet Beretta angeklagt?
Der italienische Hersteller von Handfeuerwaffen „Beretta“ zeigte den amerikanischen Automobilkonzern wegen einer Urheberrechtsverletzung an. Vor Gericht einigten sich beide Parteien durch den Austausch symbolischer Geschenke: Beretta bekam einen Chevrolet geschenkt, der bis heute in einem italienischen Museum steht. Dafür erhielt GM einige Schusswaffen. Außerdem spendete General Motors 500.000 Dollar an eine Beretta-gesponsorte Stiftung für die Krebsforschung.
Wie viele Chevrolet Beretta wurden produziert?
Insgesamt wurden vom Chevrolet Beretta 906.230 Exemplare produziert. Die meisten Autos liefen im Jahr 1988 vom Band (275.098); die wenigsten im Jahr 1993 (42.263).
Warum wurde der Chevrolet Beretta eingestellt?
Die Sicherheitsvorschriften in den USA wurden im Jahr 1997 deutlich strenger. Folglich mussten alle neuen Autos einen Beifahrer-Airbag aufweisen. GM hielt die notwendige, aber kostenintensive Umgestaltung für nicht profitabel und beendete daraufhin die Produktion vom Beretta und vielen weiteren Fahrzeugen.