Chevrolet Cruze

Gute Gründe

• Der Chevrolet Cruze bietet eine sehr gute Sicherheitsausstattung
• Auch die Komfortausstattung lässt so gut wie keine Wünsche offen
• Dank sportlicher Motoren ist der Chevrolet Cruze zügig unterwegs
• Das Platzangebot im Innenraum kann durchaus überzeugen
• Die Motoren gelten auch bei Gebrauchtwagen als sehr zuverlässig

Daten

Motorisierung

Die technischen Daten im Überblick:

Zu den großen Vorteilen rund um den Chevrolet Cruze gehören die attraktiven Motorenvarianten. Diese bieten für jeden Kunden die richtige Ausführung, unter anderem mit viel Leistung oder einem geringen Verbrauch zum preiswerten Einstieg. Zudem setzt sich das Angebot aus Diesel- und Benzinmotoren zusammen. Sowohl Kurz- als auch Langstreckenfahrer kommen hier also auf ihre Kosten.

Die Einstiegsmotorisierung des Chevrolet Cruze leistet mindestens 100 PS und bringt ein Drehmoment von 130 Nm. Mit einer Beschleunigungszeit von 14,6 Sekunden auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 178 km/h ist das Modell aber eher gemächlich unterwegs. Bei dem Top-Benziner sieht dies schon anders aus. Maximal 140 PS und ein Turbolader bringen deutlich mehr Leistung in Form von 200 Nm auf die Straße. Dementsprechend dauert der Sprint auf 100 km/h auch lediglich 9,5 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h.

Ähnlich gut fällt das Angebot mit Blick auf die Dieselmotoren aus. Mehrere Leistungsstufen dürfen selbstverständlich auch hier nicht fehlen, wobei viele Kunden zur leistungsstärksten Variante mit 163 PS greifen dürften. Denn mit diesen beschleunigt der Chevrolet Cruze in nur 8,5 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 205 km/h bei einem gleichzeitig geringen Verbrauch. Diesen gibt der Autobauer mit lediglich 5,6 Litern Diesel an.

Während der Chevrolet Cruze serienmäßig über ein manuelles Getriebe und einen Vorderradantrieb verfügt, konnten sich Kunden zumindest in einigen Fällen für eine optionale Automatik entscheiden. Diese sorgt mit sechs Fahrstufen für einen verbesserten Fahrkomfort.

Die Motoren der zweiten Generation, welche ab 2014 in China und ab 2015 international im Chevrolet Cruze verbaut wurden, waren nicht unbedingt leistungsfähiger oder sparsamer. Es gab allerdings mit dem 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe und dem 9-Stufen-Automatikgetriebe signifikante Verbesserungen bei der Getriebetechnologie, um eine noch geschmeidigere Kraftübertragung zu ermöglichen. Das 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe war serienmäßig beim chinesischen Chevrolet Cruze J400 1.4T DCG und beim internationalen 1.4T dabei. Das 9-Stufen-Automatikgetriebe gab es hingegen nur optional beim zwischen 2016 und 2019 produzierten Chevrolet Cruze 1.6 Diesel.

Abmessungen

Die Abmessungen der Chevrolet Cruze Modelle

Je nach Karosserieausführung variieren die Abmessungen für den Chevrolet Cruze deutlich, dabei ist der Kombi im Vergleich zum Kompaktwagen natürlich deutlich größer. Mit einer Länge von mindestens 4,5 Metern und maximal 4,7 Metern ist das Modell aber in keiner Variante wirklich klein. Auch die Breite fällt mit 1,8 Metern entsprechend groß aus. Dies sorgt für einen Radstand von 2.685 Millimetern und somit für ein gutes Platzangebot im Innenraum.

Die Alltagstauglichkeit überzeugt beim Chevrolet Cruze auch heute noch auf ganzer Linie. So bietet das Modell mindestens 413 Liter Kofferraumvolumen. Dieses kann durch das Umlegen der Sitze in der zweiten Reihe zudem auf bis zu 1.478 Liter gesteigert werden. Natürlich steht eine optionale Anhängerkupplung für das Fahrzeug mit einer maximalen Anhängelast von 1.200 Kilogramm bereit. Diese gerät im Alltag allerdings schnell an ihre Grenzen. Fünf Sitze sind im Innenraum in allen Varianten zu finden - der Chevrolet Cruze eignet sich also hervorragend für Familien.

Als Kompaktklasse bleibt es bei diesen fünf Sitzen, da weder das Design noch die Größe des Fahrzeugs auf eine dritte Sitzreihe ausgelegt sind. Eine solche würde den Komfort der zweiten Sitzreihe zu sehr beeinträchtigen. Das Kofferraumvolumen variiert teilweise stark zwischen den verschiedenen Karosserievarianten. Die genannten 1.478 Liter mit umgeklappten Rücksitzen gelten nur für den Kombi. Bei der Limousine mit Schrägheck sind es 1.254 Liter und bei der Stufenhecklimousine nur 883 Liter.

Der Ein- und Ausstieg gestaltet sich sowohl für den Fahrer als auch Passagiere angenehm, da der Chevrolet Cruze von Grund auf als Familienfahrzeug konzipiert wurde. Infolgedessen weist er geräumige Türen, eine hohe Sitzposition und viel Beinfreiheit auf. Ein Manko ist die abfallende Dachkante im Fond, die gewissermaßen erfordert, dass man beim Einsteigen den Kopf einzieht. Für Fahrten durch unwegsames Gelände ist der Chevrolet Cruze trotz der komfortablen Federung nur bedingt geeignet, da er mit einer Bodenfreiheit von etwa 14 Zentimetern nicht gerade durch Geländetauglichkeit punktet.

Varianten

In Deutschland wurde der Chevrolet Cruze zunächst als Limousine verkauft, genauer gesagt als Stufenheck-Version. Durch die große Nachfrage folgte im Jahr 2011 zunächst das Schrägheck und im Jahr 2012 dann der Kombi mit mehr Platz und einer guten Familientauglichkeit.

Neben der allgemeinen Auswahl unterschiedlicher Karosserievarianten konnten die Kunden zudem zwischen drei verschiedenen Ausstattungslinien wählen. Diese konnten unter den Bezeichnungen LS, LT und LTZ hinzugebucht und ausgewählt werden. Zu den großen Stärken des Chevrolet Cruze gehört eine gute Basisausstattung, unter anderem mit elektrischen Fensterhebern, einer Klimaanlage und auch einem Bordcomputer. Mit dem Griff zu höheren Ausstattungslinien zeigte sich der Chevrolet Cruze allerdings noch komfortabler, so gehörten bereits in der nur wenig teureren LT-Version elektrische Fensterheber hinten, ein Tempomat und eine Einparkhilfe hinten zu den zentralen Features des Fahrzeugs.

Maximalen Luxus konnten sich die Kunden mit dem Chevrolet Cruze LTZ sichern. Eine Sitzheizung, ein Keyless-System und ein Regensensor gehören zu den wichtigen Funktionen, welche die Fahrten mit dem Fahrzeug besonders angenehm machen.

Der Chevrolet Cruze der zweiten Generation – der J400 – kam noch während des Produktionszeitraums des J300 auf den Markt. Er erschien bereits 2014, aber erst einmal nur in China, wo er recht erfolgreich war. Trotz dieses Erfolgs wurde die Produktion bereits im Jahr 2016 eingestellt, da das Modell durch die seit 2015 verfügbare internationale Variante ersetzt wurde.

Diese Variante gab es in Deutschland und auch anderen europäischen Ländern nur für etwa ein Jahr, da sich General Motors entschied, Chevrolet aus dem europäischen Markt zurückzuziehen und sich stattdessen auf Opel und Vauxhall zu konzentrieren. Damit werden weder der Chevrolet Cruze J400 noch andere Modelle der Marke in Europa produziert. Generell wurde die Produktion des Cruze J300 und J400 in vielen Ländern eingestellt. Er wird fast nur noch in Afrika, der Karibik und Südamerika angeboten.

Preis

Trotz der vergleichsweise starken Motorisierungen und einer guten Ausstattung zeigte sich das Einstiegsmodell des Chevrolet Cruze sehr günstig. Der Basispreis für das Modell betrug 15.000 Euro. Selbst die höchste Ausstattungslinie, die viel Komfort und weitere Motorenvarianten bietet, kostete mit etwa 27.000 Euro im Vergleich zur Konkurrenz deutlich weniger. Auch deshalb galt der Chevrolet Cruze als Geheimtipp für Familien auf der Suche nach einem Neuwagen.

Dieser ist nun leider nicht mehr verfügbar, gute gebrauchte Fahrzeuge mit dem Facelift aus dem Jahr 2012 erfreuen sich aber weiterhin einer großen Beliebtheit. Je nach Ausführung und Laufleistung variieren die Preise zwar deutlich, generell lässt sich ein gebrauchter Chevrolet Cruze in Top-Zustand aber bereits ab 7.000 Euro finden. Die Motoren gelten zudem als zuverlässig und sollten gerade bei einer regelmäßigen Pflege weiterhin als praktische Begleiter über einen längeren Zeitraum hinweg fungieren.

Bei den laufenden Kosten kommt es auf unterschiedliche Faktoren wie das jeweilige Modell, den verbauten Motor und den Zustand des Fahrzeugs an. Interessant ist ein Beispiel des ADAC zum Chevrolet Cruze 1.6 LS aus dem Bauzeitraum von 2009 bis 2011 – also ein Modell der ersten Generation. Die laufenden Kosten für die Stufenhecklimousine wurden auf 425 Euro pro Monat geschätzt, darunter 34 Euro für Wertverlust, 91 Euro für Fixkosten, 122 Euro für Werkstattkosten und 177 Euro für Betriebskosten.

Design

Exterieur

Der amerikanische Einfluss macht sich beim Chevrolet Cruze klar bemerkbar, die Designer orientieren sich bei der Gestaltung deutlich an dem eher kantigen Stil sowie einem großen zweigeteilten Kühlergrill. Dies macht den Chevrolet Cruze zu einem bis heute eleganten, kräftig wirkenden Vertreter im Segment der Kompaktwagen. Rundliche Leuchten am Heck, ein angedeutetes drittes Fenster und eine Chromleuchte sorgen dennoch für eine optische Auflockerung sowie eine Massentauglichkeit auf dem europäischen Markt. Bei den Lackierungen halten sich die Kunden jedoch eher bedeckt, sodass der größte Teil gebrauchter Fahrzeuge im schlichten Grau oder Schwarz daherkommt.

Das bedeutet nicht, dass es während des Bauzeitraums keine alternativen Lackierungen gab. Neben klassischen Farben war der Chevrolet Cruze unter anderem in Blue Topaz Metallic (Blau) und Crystal Red Tintcoat (Rot) erhältlich. Sehr extravagante Lackierungen wie Gelb, Grün oder Violett standen hingegen nicht zur Verfügung, da General Motors mit der Kompaktklasse die breite Masse ansprechen wollte.

Interieur

Im Interieur setzt Chevrolet auf das sogenannte Twin-Cockpit-Prinzip, der Fahrer- und Beifahrerbereich sind somit ganz klar getrennt. Dies macht eine große und breite Mittelkonsole möglich, die zudem alle wichtigen Bedienelemente und in den höheren Ausstattungslinien auch ein großes Display beinhaltet. Die Bedienung beim Chevrolet Cruze gelingt nach einer kurzen Eingewöhnung sehr einfach, wenngleich die Materialienauswahl und Verarbeitungsqualität noch Luft nach oben lassen. Dennoch bietet der Chevrolet Cruze ein attraktives und vor allem alltagstaugliches Interieur mit einem sehr guten Komfort und vor allem ausreichend Platz für alle Mitfahrer.

Die Innenraumausstattung des Chevrolet Cruze war trotz des verhältnismäßig geringen Preises schon immer konkurrenzfähig. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen der größten Unterschiede zum Opel Astra Sports Tourer, mit dem sich das Fahrzeug eine Plattform teilt. Die zahlreichen Bedienelemente von Opel haben in jedem Fall einen positiven Einfluss auf die Bedienbarkeit. Eine große Eingewöhnung ist nicht nötig, um alle Funktionen effektiv zu nutzen. Zumal alle Schalter beleuchtet sind und sich der Tacho gut ablesen lässt. Bei Bedarf kann man Höhe und Länge des Lenkrads einstellen, was den Komfort zusätzlich erhöht.

Nur die Bedienelemente für die Heizung machen unnötig Ärger. Sie sind zu tief angeordnet und teilweise verdeckt. Das wiederum ist gerade beim Fahren äußerst störend. Wie bei anderen Fahrzeugen müssen wir bei der Serienausstattung auf einige Dinge verzichten. Ein Navigationssystem oder Tempomat ist nur für die größten Motorisierungen verfügbar.

Sicherheit

Der Chevrolet Cruze ist nicht nur aufgrund des guten Platzangebots eine hervorragende Wahl für Familien, auch das serienmäßige Sicherheitspaket trägt hierzu einen großen Teil bei. Deshalb verfügt schon die Basis über ein ABS, eine Traktionskontrolle, eine Reifendruckkontrollanzeige sowie sechs Airbags. Familien mit Kindern dürften sich zudem über ISOFIX auf den Rücksitzen freuen.

Das Fahrzeug wurde zudem im Euro-NCAP-Crashtest bereits 2009 ganz genau unter die Lupe genommen. Hier konnte sich der Chevrolet Cruze eine Top-Bewertung von fünf Sternen sichern. Zahlreiche Optionen, beispielsweise ein Rückfahrkamera, ein Toter-Winkel-Warner oder ein automatisch abblendender Innenspiegel, können die Sicherheit aller Insassen noch einmal deutlich steigern.

Dafür gab es immerhin 71 % für die Sicherheitsausstattung. Das klingt vielleicht nach wenig, aber ist für eine Bewertung vom Euro NCAP aus dem Jahr 2009 ziemlich gut. Tatsächlich handelt es sich um einen respektablen Wert, der für ein gutes Sicherheitsniveau spricht. Die größte Stärke ist jedoch unumstritten der Schutz von Erwachsenen, denn mit 96 % konnte hier fast die Bestbewertung erzielt werden. Der Schutz für Kinder ist mit 84 % zwar nicht ganz so gut, aber immer noch mehr als zufriedenstellend.

Alternativen

Der Mazda 3 bietet ein gutes Platzangebot im Innenraum, viele Techniken und einen soliden Komfort. Somit erweist sich das Modell als gute Alternative zum Chevrolet Cruze. Das Fahrzeug kann zudem als Neuwagen oder als günstiger Gebrauchtwagen genutzt werden.

Wer hingegen auf einen Kombi vertrauen möchte, sollte sich den VW Golf Variant genauer anschauen. Das sehr gute Platzangebot bietet perfekte Bedingungen für Familien. Zudem gilt das Modell als sehr zuverlässig und ist somit auch in gebrauchtem Zustand sehr interessant.

Eine denkbare Alternative ist auch der Opel Astra Sports Tourer. Er teilt sich dieselbe Plattform, aber weist wie zuvor erwähnt eine deutlich schlechtere Ausstattung auf. Dafür ist er ein gutes Stück geräumiger. Das normale Kofferraumvolumen beträgt bereits 597 Liter und mit umgeklappten Rücksitzen sind es sogar 1.634 Liter. Ebenfalls positiv ist der geringere Verbrauch, durch den der Opel Astra Sports Tourer langfristig günstiger ausfällt.

Nicht zuletzt gilt es, den Ford Focus zu nennen. Die Kompaktklasse bietet eine gute Balance aus Effizienz, Komfort und Leistung. Aus gutem Grund wird das Fahrzeug inzwischen in der vierten Generation produziert. Bis 2025 ist der Ford Focus noch als Neuwagen in Deutschland erhältlich. Ab da wird die Produktion im deutschen Werk Saarlouis eingestellt.