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Stärken
- Franzose mit Kultstatus
- Zum Cabrio umfunktionierbar
- Pflegeleicht dank Kunststoff
Schwächen
- Anschaffung kostenintensiv
- Keine Fahrerassistenzsysteme
- Keine Sicherheitsvorrichtungen
Citroen Méhari im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Citroen Méhari, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am Citroen Méhari
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Alternative Modelle
Gute Gründe
- Im Wert steigender Oldtimer.
- Beeindruckender Motorsound dank 2-Zylinder-Boxer.
- Großer Spaßfaktor mit Retro-Feeling.
- Ersatzteile sind gut erhältlich.
Daten
Motorisierung
Technisch gesehen basiert der Citroen Mehari auf dem Citroen 2CV. Unter der Haube des Mehari steckt dementsprechend alles, was auch in der Ente (wie der 2CV hier besser bekannt ist) verbaut wurde. Hier sind die wichtigsten Daten und Zahlen in der Übersicht:
2-Zylinder-Boxermotor | |
---|---|
Hubraum | 0,6 l |
PS | 29 PS |
Leergewicht | 475 – 555 kg |
Getriebe | 4-Gang-Schaltgetriebe |
Höchstgeschwindigkeit | 100 km/h |
CV (Steuer-PS) | 3 |
Übrigens:
CV (französisch für cheval fiscal) steht nicht, wie oft angenommen, für das französische Pendant von PS (cheval vapeur), sondern ist eine Kennzahl für die Fahrzeugsteuer. Die in Deutschland oft als Steuer-PS übersetzte Einheit errechnet sich dabei aus Motorleistung und Emissionen des Fahrzeugs.
Was die Leistung betrifft, ist der nunmehr über 30 Jahre alte Mehari natürlich fernab moderner Standards. Bei gemütlichen 29 PS dauert es erst einmal eine Weile bis der Halbtonner auf seine Endgeschwindigkeit von knapp 100 km/h kommt. Wie die namensgleichen Renndromedare (auf Französisch) ist er eher ein zuverlässiges Lastentier als sportliches Rennauto.
Angetrieben werden bei dem Mehari dabei in den meisten Fällen nur die Vorderräder. Allradantrieb gibt es zwar auch, diese Modelle sind aber selten, da sie nur in kleiner Auflage produziert wurden.
Abmessungen
Der Citroen Mehari ist 3,50 Meter lang, 1,50 Meter breit und 1,54 hoch. Sein Radstand beträgt 2,40 Meter. Durch das komplett entfernbare Dach lässt er sich außerdem zu einem Cabrio umbauen. Entfernt man dann noch die Türen wird der kleine Franzose zu einem richtigen Kübelwagen. Als wäre das noch nicht genug, ist es zudem möglich die Frontscheibe flach auf die Motorhaube zu klappen. So kommt selbst bei den vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeiten ein erfrischendes Fahrgefühl auf.
Varianten
Designt wurde der Mehari ursprünglich von Roland de la Poype. Das französische Fliegerass aus dem zweiten Weltkrieg verstand, wie wichtig Kunststoffe in der Zukunft werden würden und gründete deswegen nach seinem Dienst 1947 seine eigene Plastikfabrik. Von dort aus belieferte er Citroen und entwickelte dann die ikonische Karosserie des Mehari.
Letztendlich wurde diese 1968 unter dem Namen Dyane 6 Mehari veröffentlicht. Als dieser Zusatz mit Hinblick auf den nahen Verwandten wenig später wieder verschwand, blieb dafür etwas anderes – der Erfolg: Rund 144.000 Exemplare wurden in den Jahren seiner Herstellung gefertigt, Militär und andere Einrichtungen verwendeten ihn und er verkaufte sich knappe 20 Jahre lang in fast unverändert Form.
Interessant:
Der Citroen Mehari wurde in Deutschland nicht angeboten, da er nie die Allgemeine Betriebserlaubnis erhielt. Die Behauptung, dass das an der Entflammbarkeit der Kunststoffkarosse lag, stimmt aber wahrscheinlich nicht. Vielmehr scheiterte es an Kleinigkeiten wie der Scharfkantigkeit des Aschenbechers.
Sondereditionen in kleinen Auflagen gibt es aber dennoch: 1979 erschien mit dem 4x4-Mehari eine Ausgabe mit zusätzlichen Stoßstangen vorne und hinten, veränderten Rückleuchten, einem Wechselreifen auf der Motorhaube und Kotflügelverbreiterungen. Neben den optischen Anpassungen änderte sich hier allerdings auch etwas an der Technik. Die knapp 1.200 Exemplare des 4x4-Mehari verfügen über einen Allradantrieb und Scheibenbremsen.
In noch kleineren Auflagen erschienen die beiden Modelle Azur und Plage. Der Mehari Plage ist knallig gelb und hat weiße Felgen, der Mehari Azur ist dagegen weiß und hat blaue Türen, ein blaues Verdeck und einen blauen Kühlergrill. Zudem sind die Sitze mit blau-weiß gestreiftem Stoff überzogen.
Preis
Dass ein Fahrzeug mit einer so langen Geschichte wie der Citroen Mehari zum Verkauf steht, ist natürlich selten. Die Preise für ein normales Mehari-Modell gehen deswegen, abhängig von Zustand und Alter, bei knackigen 10.000 Euro los und können bis zu 25.000 Euro teuer werden. Das 4x4-Modell ist aufgrund seines Seltenheitsgrades ungleich schwieriger und kostspieliger zu erstehen. Die Preise können hier schon bei 25.000 Euro starten. Dafür sind immerhin die Ersatzteile aller Meharis durch die altbewährte Ente-Technik günstig und ausreichend vorhanden.
Dank Oldtimerstatus kommt der Mehari bei den laufenden Kosten sehr gut weg. 191 Euro im Jahr kostet die Kfz-Steuer bei gültigem H-Kennzeichen. Die Haftpflichtversicherung verlangt in der Regel ebenso niedrige 40 – 150 Euro im Jahr.
Design
Exterieur
Die Kunststoffkarosserie des Citroen Mehari ist optisch auf das Mindeste reduziert. Unspektakuläre, wenn auch geriffelte Seiten, eine Bodenwanne, vier Räder, ein großer Kühlergrill und zwei schläfrig dreinschauende Scheinwerfer – alles aus ABS und auf eine Konstruktion aus Stahlprofilen und -rohren genietet.
Wissenswert:
Acrylnitril-Butadien-Styrol, kurz ABS, ist ein Kunststoff, der sich durch seine hohe Stabilität auszeichnet. Heutzutage wird er vor allem für Dinge wie Spielzeuge (Playmobil, Lego), Motorradhelme, Elektronikteile aber auch Instrumente verwendet.
Dafür gibt es den Mehari in zahlreichen Farben. Von Vert Montana über Rouge Hopi zu Orange Kirghiz ist alles dabei. Hier findet jeder Liebhaber einen Farbton, der zu ihm und seinem neuen Mehari passt. Durch die besondere Beschaffenheit der Karosserie, wurden die Farben übrigens schon bei der Produktion in das ABS integriert.
Praktisch: Ein Nebeneffekt des verwendeten Materials ist die erleichterte Waschbarkeit und Pflege des Fahrzeugs. Tatsächlich kann es dadurch vollständig mit dem Wasserschlauch gereinigt werden.
Von außen ist der Citroen Mehari ein waschechter Kübelwagen, der mit seinem Plastikkleid auf den Straßen definitiv für Aufsehen sorgt.
Interieur
Das Cockpit des Citroen Mehari ist spartanisch eingerichtet. Eine kleine Batterieanzeige, ein Tacho mit Tankfüllungsanzeige, ein Aschenbecher und ein abschließbares Handschuhfach – das wars. Hier merkt man deutlich als was er einmal konzipiert wurde – als ein Fahrzeug für das Volk. Ein erschwingliches Vehikel, das seinen Nutzen erfüllt. Dabei ging es nicht um maximale Beinfreiheit oder gut gepolsterte Sitze. Heute, gute 50 Jahre nach der Produktion des ersten Meharis, bietet er damit immerhin noch jede Menge Retro und Kultstatus.
Sicherheit
Die größte Sicherheit beim Citroen Mehari bietet wohl eine Eigenschaft, die er ganz natürlich mitbringt: Seine niedrige Leistung. Die sanfte Leistung und niedrige Höchstgeschwindigkeit, die sowieso erst nach einem halben Marathon erreicht wird, dienen als natürlicher Geschwindigkeitsbegrenzer. Aber Spaß beiseite: Fahrerassistenzsysteme, Airbags oder gar Sicherheitsgurte suchst du vergebens im Mehari. Das größte Sicherheitsupgrade waren da wohl die Türen. Bei den Modellen ohne wurden die Passagiere nämlich noch mit Seilen vom Herausfallen gehindert.
Alternativen
Wie jeder Oldtimer, ist auch der Citroen Mehari weitestgehend alternativlos. Hat sich ein Sammler oder Freund alter Autos erst einmal in die Plastikente verliebt, wird er wohl kaum nach Ausweichmöglichkeiten suchen. Alle, die aber „nur“ nach einem Wagen in der Tradition des Mehari suchen, können sich auch nach einem Teilhol Tangara oder Fiberfab Sherpa umsehen. Diese beiden Fahrzeuge basieren ebenfalls auf der 2CV-Technik und haben an den Mehari angelehnte Karosserien.