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Stärken
sehr starker und zuverlässiger Motor
Macht selbst Sportwagen Konkurrenz
Viel Platz und gute Ausstattung
Schwächen
Ersatzteilbeschaffung kaum möglich
Fahrwerk und Bremsen eher schlecht
Kaum Sicherheitsausstattung.
Interessiert am GMC Typhoon
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Gute Gründe
- Aufgrund geringer Stückzahlen ist ein Wertzuwachs möglich.
- Viel Leistung bei unscheinbarer Optik.
- Viel Platz für Wochenendausflüge.
- Bessere Ausstattung als Corvette und Co. seiner Zeit.
Daten
Motorisierung
Ein technischer Leckerbissen aus den frühen neunziger Jahren ist der GMC Typhoon High-Performance-SUV. Angetrieben von einem turbogeladenen 6-Zylinder-Motor mit 4,3 Liter Hubraum bringt er stolze 280 PS und ein Drehmoment von 475 Newtonmeter auf die Straße. Der Motor ist ursprünglich aus dem GMC-Jimmy (in Europa als Chevrolet Blazer bekannt) übernommen worden, wo er 190 PS leistete. Nach starker Überarbeitung und Einsatz eines 48 Millimeter-Drosselklappenghäuses vom 5,7-Liter-Smallblock, eines Turboladers von Mitsubishi mit 14 psi Ladedruck, eines Wasser/Luft-Ladekühlers von Garret, sowie der Anpassung von Abgas- und Ansaugkrümmer und Kraftstoffsystem war die Leistung auf Sportwagen-Niveau angestiegen. Die Maschine verrichtet im Übrigen auch im GMC Syclone seinen Dienst.
Ein vierstufiges Automatikgetriebe brachte die Kraft des Motors in perfekter Übersetzung an das BorgWarner 4472 Verteilergetriebe. Die Leistungsverteilung erfolgte zu 35 Prozent auf die Vorderachse und zu 65 Prozent auf die Hinterachse. Das ermöglicht eine einzigartige Traktion und hervorragende Beschleunigungswerte, die ihrerzeit denen von einer 5,7-Liter-V8 Corvette ähnelten. In nur 5,4 Sekunden erreicht er die 100 Km/h. Lediglich in höheren Geschwindigkeitsbereichen haben Sportwagen durch die weit bessere Aerodynamik bessere Karten. Die Verbrauchswerte des Typhoon schwanken je nach Leistungsabfrage und Gasfuß zwischen 15 und 38 Liter je 100 Kilometer. Mit dem 75-Liter-Tank sind so bis zu 500 Kilometer ohne Tankstopp möglich.
Das Fahrwerk ist ein Wermutstropfen des Fahrzeugs. Denn hier findet sich die typisch US-amerikanische Bauweise der Neunziger. Vorne gibt es eine Einzelradaufhängung mit Torsionsfedern, hinten eine starre Achse mit Blattfedern. Eine luftbetriebene, selbst nivellierende Hinterradaufhängung sollte für sportliche Fahreigenschaften sorgen. Die Spurtreue des Typhoon, besonders bei höherem Tempo, lässt zu wünschen übrig. Durch die sportlichen Anpassungen des Fahrwerks ist der SUV nicht wirklich fürs Gelände zu gebrauchen. Seine Heimat ist die Viertelmeile. Auch hier sollte auf genügend Platz zum Ausrollen geachtet werden. Die innenbelüfteten Scheibenbremsen mit ABS sind nicht für eine starke Verzögerung bekannt.
Abmessungen
Länge, Breite, Höhe | 4,33 m x 1,73 m x 1,52 m |
---|---|
Radstand | 2,55 m |
Reifengröße | 205/75 R15 |
Leergewicht | 1.734 kg |
Hubraum | 4,3 l |
Drehmoment | 490 Nm |
Tankvolumen | 75,7 l |
Anzahl der Sitzplätze | 4 |
Varianten
Vom GMC Typhoon wurden in den Jahren 1992 bis 1993 insgesamt nur 4.697 Stück gebaut. Er war als Zweitürer konzipiert und bietet vier Sitzplätze. Technisch identisch gab es in gleicher Bauzeit den GMC Syclone, der als schnellstes Pickup der Welt galt. Der Syclone besaß jedoch ein anderes Verteilergetriebe bei gleicher Kraftverteilung.
Preis
Der damalige Neupreis in den Staaten lag bei 29.970 US-Dollar. Gebrauchte Typhoon sind wiederum bereits ab etwa 15.000 Euro zu bekommen. Der europäische Markt gibt allerdings nur wenige Exemplare her. Gute Fahrzeuge werden daher oft ab rund 30.000 Euro gehandelt. Wenige importierte Autos werden sorgsam gehütet und steigen aufgrund der Seltenheit im Preis.
Der Unterhalt gestaltet sich mitunter teuer. Dabei sind es weniger Steuern, Versicherung und Benzinverbrauch, welche die Kosten in die Höhe treiben. Der Hersteller PAS (Production Automotive Services) aus Michigan existiert schon lange nicht mehr, sodass die Ersatzteilbeschaffung schwierig bis unmöglich ist.
Design
Exterieur
Der zweitürige Kompakt-SUV ist ein typischer Vertreter der amerikanischen Formensprache der Neunziger. Eine kantige Form und wenig Zierteile sorgen für Understatement und lassen den Unwissenden kaum ahnen, welche Leistung sich unter der langen Motorhaube verbirgt. Die Front ist mit seinen rechteckigen Scheinwerfern im Stil der Zeit gehalten und fällt im Verkehr kaum auf. Lediglich das tiefe Fahrwerk und die ebenso tiefe Frontlippe lassen erahnen, dass dieses Auto recht sportlich unterwegs sein kann.
Interieur
Im Vergleich zu Muscle Cars dieser Leistungsklasse (Chevrolet Corvette, Shelby AC Cobra, Ford Mustang und andere) ist der Innenraum des Typhoons sehr gut ausgestattet. Eine edle Lederausstattung mit einem Lederlenkrad, schwarzem Sport-Cockpit mit drei Rundinstrumenten und einer Mittelarmlehne gehören zur Ausstattung des Innenraums. Die bequemen Sitze haben eine mittels Handpumpe ergonomisch einstellbare Lordosenstütze. Die schmale A-Säule und die großflächigen Fenster ermöglichen eine gute Rundumsicht. Alle Schalter und Knöpfe lassen sich bequem erreichen und sind logisch angeordnet.
Sicherheit
Der Typhoon wurde aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen offiziell nicht im europäischen Raum angeboten. Er blieb dem amerikanischen Markt vorbehalten. Gründe hierfür waren das schlechte Fahrwerk sowie Bremsen, welche zwar mit ABS ausgestattet sind, jedoch schlechte Bremsleistung erzielen. Sonstige Sicherheitseinrichtungen, Airbags oder Assistenten sind nicht vorhanden. Sicherheitsgurte gibt es auf allen Sitzplätzen. Einige Modelle fanden dennoch den Weg nach Deutschland und bekamen eine Zulassung.
Alternativen
Wirkliche Alternativen zum GMC Typhoon lassen sich kaum finden, denn in seiner Klasse war er seinerzeit das mit Abstand stärkste Exemplar. Lediglich der GMC Syclone kann ihm technisch das Wasser reichen. Schwächer motorisiert kommen Chevrolet Blazer, Landrover Freelander, Toyota RAV 4 und Opel Frontera daher. Diese sind allerdings eher für leichtes Gelände geeignet. Etwas größer wären der Cadillac Escalade und der Chevrolet Tahoe.