Jaguar Daimler

Gute Gründe

• Sich den Jaguar-Traum in der höchsten Klasse erfüllen
• Luxuriöse Wochenendfahrten
• Zum Restaurieren und Basteln
• Als Langzeitinvestition

Daten

Motorisierung

Der Sechszylinder des Jaguar Daimler Sovereign verfügt über 4,2 Liter Hubraum. In der ersten Serie leistet der Viertakter 133 kW (186 PS) und erreicht bei niedrigen 3.000 Touren sein maximales Drehmoment von 310 Newtonmeter. In der letzten Generation zwischen 1994 und 1997 springt die Leistung auf 177 kW (241 PS). Somit erreicht die Limousine eine Höchstgeschwindigkeit von 232 km/h.

Im Schwestermodell Jaguar Daimler Double-Six schlägt ein 12-Zylinder-V-Motor den Viertakt an. Auf 5,3 Liter Hubraum leistet das Aggregat in der ersten Serie 198 kW (269 PS) und in der letzten 229 kW (311 PS) auf sechs Liter Hubraum. Das maximale Drehmoment beträgt 512 Newtonmeter bei 3.050 Umdrehungen die Minute. Den Sprint von 0 auf 100 km/h legt der Double-Six in sieben Sekunden hin; seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.

Es fehlt noch der Jaguar Daimler Super Eight: Wie sein Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen Achtzylinder-Motor. Mit einer Kompressoraufladung feuert das Aggregat auf 4,2 Liter Hubraum 291 kW (395 PS) und erreicht sein maximales Drehmoment von 541 Newtonmeter bei 3.500 Touren. Der Tacho endet bei 250 km/h und in beeindruckenden 5,3 Sekunden beschleunigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h.

Alle Jaguar Daimler werden über die Hinterräder angetrieben. Serienmäßig steht jedem Modell ein Automatikgetriebe zur Verfügung.

Abmessungen

Der Jaguar Daimler Sovereign und der Double-Six teilen sich ihre Außenmaße von der ersten Generation bis zur letzten. Am Ende sind sie 5,15 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,32 Meter hoch. Wie es sich für einen edlen Chauffeur-Wagen gehört, fahren die Daimler-Modelle häufig auf dem langen Radstand, der gemütliche drei Meter misst. Dementsprechend können im Fond zwei Personen die Beine ausstrecken.

Für viele Fans gilt allerdings der Sovereign beziehungsweise der Double-Six mit kleinerem 2,87 Metern Radstand als die schönste Limousine.

Am komfortabelsten fährt man aber im Jaguar Daimler Super Eight. Auf einer Länge von stattlichen 5,22 Metern, einer Breite von 1,90 Metern und einer Höhe von 1,46 Metern lässt es sich gut gehen. Der Radstand ist mit 3,16 Metern mehr als großzügig ausgelegt. Sein Kofferraumvolumen beträgt 470 Liter, was für seine Klasse einen durchschnittlichen Wert darstellt.

Varianten

Der Jaguar Daimler ist das Luxusmodell der XJ-Baureihe des britischen Automobilkonzerns. In den meisten Fällen ist das Daimler-Modell topmotorisiert und weist den längsten Radstand auf. Von der Innenausstattung und wenigen äußeren Merkmalen abgesehen, ist das Modell technisch identisch zu den Basisversionen von Jaguar.

Folgende Modelle wurden als Jaguar Daimler angeboten:

• Jaguar XJ6 – Daimler Sovereign (1968-1997)
• Jaguar XJ12 – Daimler Double-Six (1973-1997)
• Jaguar XJ12-C – Daimler Double-Six Coupé (1975-1978)
• Jaguar XJ8 – Daimler Super Eight (1997-2009)

Preis

Als Luxusvariante einer Luxusmarke war der Jaguar Daimler seinerzeit nicht günstig. Für den letzten Super Eight mussten Interessierte 117.500 Euro für einen Neuwagen zahlen. Im Gegenzug gibt es dafür keine versteckten Kosten in Form von Zusatzpaketen und Ausstattungslinien.

Gebrauchte Jaguar Daimler kosten zwischen 10.000 und 40.000 Euro. Die meisten Fahrzeuge stammen aus Liebhaberhand. Während die 2000er-Modelle noch unter saftigen Steuern leiden, fällt ein Double-Six bereits unter die günstigen Oldtimer-Regelungen.

Design

Exterieur

Von außen sind die Jaguar Daimler nur an wenigen Merkmalen von herkömmlichen XJ-Modellen zu unterscheiden. Zum einen zieren Daimler-Schriftzüge die Seite und das Heck. Zum anderen fehlt an der Nase der springende Jaguar. Dieser wird durch ein geschwungenes „D“ ersetzt. Außerdem fallen an dem Kühlergrill geriffelte Ornamente auf, die beim Jaguar fehlen. Chromspangen in der gleichen Riffel-Optik finden sich an der Heckklappe.

Davon abgesehen lässt sich über den Jaguar Daimler so gut schwärmen wie über den normalen Jaguar: flach und breitspurig auf der Straße, kernig und selbstbewusst im Ohr. Auf den großen Reifen glänzen Speichenfelgen und im Sonnenlicht schimmert die klassische Standardfarbe Blue Viola in verschiedenen Blautönen.

Interieur

Im Inneren laden lederbeschlagene Oberflächen zum Verweilen ein. Das Cockpit ist im Gegensatz zum Jaguar mit Elementen aus dunklem Edelholz verziert. Zudem trägt das Lenkrad das Daimler-„D“ in seiner Mitte. Das imposante Cockpit mit seinen vielen Uhren und Kippschaltern versetzt den Fahrer gedanklich hinter das Steuerrad einer Luxusjacht. Je nach Modell löst unter anderem eine Stockhandbremse nostalgische Gefühle aus.

Eine breite Mittelkonsole teilt die Fahrerkabine, eine herausklappbare Armlehne wiederum die hintere Sitzbank. Vier Personen können sich im Jaguar Daimler entspannt aufhalten, wobei Fondpassagiere unter Umständen mit dem Kopf den weichen Dachhimmel streifen. Dafür befinden sich für sie zwei Picknicktische an den Rückseiten der Vordersitze, die bei Bedarf ausgeklappt werden können.

Die letzten Daimler Super Eight verfügen darüber hinaus über eine sprachgesteuerte Vierzonen-Klimaautomatik und ein Multimedia-Entertainment-System.

Sicherheit

Da der Jaguar Daimler nie von ADAC getestet wurde, kann der Basis-Jaguar XJ6 als Referenzfahrzeug herangezogen werden. Die Unterschiede sind bloß optischer Natur. In der Kategorie Sicherheit schneidet der Jaguar mit der Note 2,0 gut ab. Hervorzuheben ist die sehr gute Bremsleistung, die das Auto bei einer Vollbremsung aus 100 km/h nach 38 Metern zum Stehen bringt. Das ABS sorgt für eine sichere Bremskraftverteilung.

Darüber hinaus wurde die Gestaltung gelobt: Karosserie und Innenraum sind weitgehend glattflächig; die Türen können bei Unfällen gut geöffnet werden. Front-, Seiten- und Kopf-Airbags schützen bei Crashs serienmäßig die Insassen. Pyrotechnische Sicherheitsgurte und Kopfstützen sorgen für einen sicheren Halt. Manko: Auf dem Beifahrersitz kann der Airbag nicht deaktiviert werden, weshalb dort keine rückwärts gerichteten Kindersitze platziert werden dürfen.

Alternativen

Auf den Super Eight folgte kein Daimler mehr. Die Namensrechte gingen 2009 an den indischen Automobilkonzern Tata über. Nichtsdestoweniger ist der Jaguar X351, der zwischen 2009 und 2019 produziert wurde, auch ohne Daimler ein solider Nachfolger. Trotz des kraftvollen Motors mit 202 kW (275 PS) verbraucht der X351 nur sparsame sieben Liter auf 100 Kilometer. Die Fahrzeugsicherheit bewegt sich ebenfalls auf einem hohen Niveau. Nur die schlechte Rundumsicht, das ungünstige Kofferraumformat und die hohen monatlichen Kosten lassen berechtigte Kritik zu.

Während der Jaguar Daimler ein einzigartiges Auto für Liebhaber bleibt, stellt der Opel Admiral B die coolere Alternative dar. Die Limousine kommt mit Kunstledersesseln und Vinyldach zwar nicht an den royalen Luxus des Daimlers heran, besticht aber mit seinem schüchternen und zurückhaltenden Charme.

Für den temperamentvollen Fahrer hält der BMW 3.0 Si eine dritte Definition von Luxus bereit: 147 kW (200 PS) laden zum Überholen ein. Erst bei 4.000 Umdrehungen geht der Spaß los, wenn der Motor jubelt und das maximale Drehmoment von 272 Newtonmetern erreicht wird. Sein aggressiv-dynamisches Design unterscheidet sich stark vom vornehmen Jaguar Daimler, ohne jedoch an Anmut einzubüßen.