Kia EV6

Gute Gründe für den Kia EV6

• Futuristisches Design mit hoher Alltagstauglichkeit
• Umfangreiche Fahrerassistenzsysteme in der Basisausstattung
• Sieben Jahre Garantie inkl. Batterie (bis 150.000 Kilometer)

Preis

Der EV6 von Kia positioniert sich preislich im oberen Mittelfeld. Die Basisversion des Facelifts mit Hinterradantrieb startet aktuell bei 44.990 Euro. Wer Allradantrieb wünscht, muss mindestens 53.990 Euro investieren. Die luxuriöse GT-line schlägt mit mindestens 56.890 Euro zu Buche. Das Topmodell, der EV6 GT, kostet stolze 69.990 Euro. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt erfreut sich der EV6 großer Beliebtheit, was die Preise stabil hält. Frühe 2021er-Modelle mit Heckantrieb und moderater Laufleistung wechseln oft noch für 25.000 bis 30.000 Euro den Besitzer. Gebrauchte GTs vor dem Facelift sind ab 40.000 Euro zu haben. Die Wertstabilität des EV6 überzeugt dabei: Die lange Herstellergarantie von sieben Jahren (oder 150.000 Kilometern), hohe Reichweite und zukunftssichere 800-Volt-Technik überzeugen auch bei Gebrauchten.

Daten

Motorisierung

Der Kia EV6 befindet sich aktuell in einem Facelift seiner ersten Generation. Seine Modellpalette reicht von Fahrzeugen mit Heckantrieb bis zu leistungsstarken Allradvarianten. Die Motorisierungen decken ein breites Spektrum ab – von 170 PS in der Einstiegsversion bis hin zu beeindruckenden 609 PS im EV6 GT. Dank des durchgängig verbauten Reduktionsgetriebes entfallen klassische Schaltvorgänge komplett. Einen Einblick in die technischen Daten der aktuellen Ausstattungsvarianten und des Topmodells bietet die nachfolgende Tabelle.

Bereits das Basismodell des EV6 bietet mit 170 PS agile Fahrleistungen für den Alltag. Deutlich dynamischer präsentieren sich die Long-Range-Varianten: Mit 229 PS beschleunigt der EV6 in rund 7,7 Sekunden auf Tempo 100 – für ein Familien-SUV durchaus sportlich. Noch mehr Durchzugskraft liefert die 325 PS starke Allradversion. Sie sprintet in etwa 5,3 Sekunden auf 100 km/h. Das absolute Leistungshighlight ist jedoch das GT-Modell: Mit beeindruckenden 609 PS katapultiert es den Crossover in eine ganz neue Leistungsklasse.

Bei der Höchstgeschwindigkeit sind die meisten Varianten auf 185 beziehungsweise 188 km/h begrenzt – ein sinnvoller Kompromiss zwischen Leistung und Effizienz. Einzig das GT-Modell tanzt mit 260 km/h aus der Reihe und unterstreicht damit seinen Performance-Anspruch. Für die Mehrheit der Fahrer dürften die 185 km/h jedoch völlig ausreichen, zumal der Energieverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten rapide ansteigt.

Abmessungen und Gewichte

Der Kia EV6 besticht mit einer Mischung aus Geräumigkeit und flacher Silhouette. Mit einer Länge von 4,69 Meter bewegt er sich auf Augenhöhe mit dem Jaguar I-Pace, wirkt aber durch seine niedrige Höhe von nur 1,55 Metern deutlich gestreckter – fast wie ein hochgelegtes Kombi-Coupé. Der Kofferraum bietet mit 490 Litern (480 Litern beim EV6 GT) soliden Stauraum für die Klasse. Praktisch ist der zusätzliche „Frunk“ (Stauraum unter der Fronthaube), der je nach Antriebsart 20 bis 50 Liter für Ladekabel oder Kleinigkeiten fasst. Wer mehr Platz benötigt, klappt die Rückbank um und erweitert das Ladevolumen damit auf bis zu 1.290 Liter – genug für sperriges Gepäck wie ein Fahrrad ohne Vorderrad.

Varianten

Das Elektroauto von Kia startete 2021 als neues Modell in Kias Elektro-Offensive. Seit seinem Debüt wird er ausschließlich als fünftüriges Crossover-SUV produziert. Schon ein Jahr nach der Markteinführung erweiterte Kia das Angebot um den leistungsstarken EV6 GT. Modelle dieser ersten Performancevariante bringen es auf beeindruckende 585 PS.

Ende 2024 erhielt der EV6 ein umfangreiches Facelift, das nicht nur optische Änderungen brachte. Kia vergrößerte die Batteriekapazitäten dabei von 58 auf 63 beziehungsweise 77,4 auf 84 kWh, optimierte das Fahrwerk und führte praktische Features wie Plug&Charge ein. Dadurch müssen Fahrer sich nicht mehr an Ladestationen mit einer Ladekarte oder einer App identifizieren, das übernimmt das Auto beim Einstecken des Ladekabels selbst.

Design

Exterieur

Der Kia EV6 vereint seine SUV-Proportionen mit Coupé-Elementen. Eine hohe Schulterlinie, muskulöse hintere Kotflügel und ein schwungvoll abfallendes Dach prägen seine Silhouette. An der Front trägt er stolz das „Kia-Tigergesicht“ mit schmalen LED-Scheinwerfern. Das Facelift brachte hier zudem das Star Map LED-Tagfahrlicht, das sich futuristisch über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt. Am Heck fällt ein durchgehendes Leuchtenband im gleichen Design auf.

Je nach Ausstattungsvariante stehen verschiedene Lackierungen zur Wahl. Die Earth-Version bietet beispielsweise Runway Rot Metallic als Standardfarbe, während Yachtblau Metallic, Glacier Metallic, Interstellar Grau Metallic und mehr optional erhältlich sind.

Die Basisversionen des E-Autos rollen auf aerodynamisch optimierten 19-Zoll-Leichtmetallrädern. Eine Option für 20-Zöller ist über Pakete ebenfalls vorhanden. Der leistungsstarke EV6 GT setzt dagegen auf 21-Zoll-Felgen.

Interieur

Der Innenraum des Kia EV6 präsentiert sich hochmodern und minimalistisch. Ein breites Panorama-Display mit zwei 12,3-Zoll-Bildschirmen dominiert das Cockpit und dient zur Bedienung fast aller Fahrzeugfunktionen. Das führt zu einem schlank gestalteten Armaturenbrett, ist für Neukunden aber nicht sofort intuitiv. Das umfangreiche Infotainmentsystem umfasst Navigation mit Ladestation-Planung, DAB+ Radio und Smartphone-Integration. Eine Besonderheit stellt die Vehicle-to-Load-Steckdose dar. Diese kann beispielsweise zum Laden von E-Fahrrädern genutzt werden oder einen Fernseher betreiben.

Der großzügige Radstand von 2,90 Meter sorgt für ein geräumiges Ambiente, besonders in Bezug auf die Bein- und Kniefreiheit im Fond. Allerdings können sehr große Passagiere durch den etwas erhöhten Fußraum und die begrenzte Kopffreiheit ab etwa 1,80 Meter Einschränkungen erfahren. Die Sitze bieten guten Langstreckenkomfort, optional sind sogar „Premium Relaxion“-Sitze mit Liegefunktion, Belüftung und Memoryfunktion erhältlich.

Sicherheit

Beim Euro NCAP Crashtest aus dem Jahr 2022, erhielt der Elektro-Crossover die Bestwertung von fünf Sternen. Mit 90 % beim Insassenschutz für Erwachsene und 86 % für Kinder schnitt er hervorragend ab. Auch die 87 % für Sicherheitsassistenten und 64 % beim Fußgängerschutz sprechen für sich. Zum Sicherheitsniveau tragen auch die stabile Fahrgastzelle, der exzellente Seitenaufprallschutz und der gute Schutz vor Schleudertrauma beim Heckaufprall bei.

Schon in der Basisversion trumpft der Kia mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen auf. Dazu gehören ein Frontkollisionswarner mit Fußgänger- und Kreuzungserkennung (nur in der GT-line nicht vorhanden), Spurhalte- und Spurfolgeassistent sowie ein Querverkehrswarner hinten. Ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent mit Verkehrszeichenerkennung und sieben Airbags, einschließlich eines Mittenairbags vorne, runden das Sicherheitspaket ab. Insgesamt muss sich das E-SUV mit diesen Spezifikationen auch nicht vor den deutschen Premium-Marken verstecken.

Alternativen

Der Markt der elektrischen Crossover und SUVs ist hart umkämpft. Der Hyundai Ioniq 5 teilt sich beispielsweise mit dem EV6 die technische Basis der Electric Global Modular Platform (E-GMP), unterscheidet sich aber durch sein kantiges Retro-Design, das an einen Hatchback der 80er-Jahre erinnert. Mit etwas mehr Höhe bietet er hinten mehr Kopffreiheit, muss dafür aber bei der Reichweite (440 bis 570 Kilometer nach WLTP) leichte Abstriche machen. Preislich bewegen sich beide auf ähnlichem Niveau.

Der Skoda Enyaq iV setzt auf den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen und punktet vor allem mit seinem Raumangebot, insbesondere dem großzügigen Kofferraum von bis zu 585 Litern. Allerdings kann er bei den Ladezeiten aufgrund seines 400-Volt-Systems nicht mit dem 800-Volt-System des EV6 mithalten.

Als weiterer Konkurrent positioniert sich das Tesla Model Y. Es bietet optional eine dritte Sitzreihe. Die Reichweiten sind dabei vergleichbar. Die Wahl zwischen EV6 und Model Y hängt letztlich von individuellen Präferenzen ab – sei es die Autopilot-Technologie von Tesla oder das ausgereifte Gesamtpaket mit langer Garantie des Kia.

Testurteil der Autoscout24-Redaktion

Zuletzt haben wir den Kia EV6 GT-line im Jahr 2022 getestet. Damals zogen wir folgendes Fazit:

Der Kia EV6 ist in der GT-Line kein Blender. Sein aufregendes Äußeres wird von einem tollen Interieur, ausgewogenen Fahrverhalten und solider Antriebsperformance flankiert. Allerdings leistet er sich in Sachen Übersicht, Wendekreis und Verbrauch auch Schwächen. Im Kontext sind es aber Schönheitsfehler, die den Gesamteindruck kaum trüben können. Und hier ist der große Korea-Stromer eine echte Empfehlung.

Den vollständigen Testbericht gibt es in unserem AutoScout24 Magazin.

Kia EV6 Probleme und Rückrufe

Bekannte Mängel

Der Kia EV6 hat sich als zuverlässiges Elektrofahrzeug etabliert, dennoch gab es bei frühen Modellen einige Auffälligkeiten. Ein bekanntes Problem betraf den sogenannten „Zombie-Modus“ bei Fahrzeugen der Baujahre 2021/22. Hierbei schaltete sich das Fahrzeug unerwartet in den Parkmodus und ließ sich nicht mehr bewegen. Kia reagierte darauf mit einem Software-Update für die Schaltsteuerung.

Im Alltag berichten zudem einige Nutzer von schnell beschlagenden Scheiben, insbesondere bei feuchter Witterung. Das hängt mit der effizienten Klimatisierung und der guten Abdichtung des Fahrzeugs zusammen. Dank der Klimaanlage und der Frontscheibenheizung ist dieses Problem schnell behoben.

Rückrufe

• Rückruf im Frühjahr 2022: Etwa 4.000 Kia EV6, fast alle bis Mai 2022 produzierten Modelle, mussten in die Werkstatt. Grund war eine mögliche Funktionsstörung der elektrischen Parksperre.
• Modelle der Baujahre 2021 bis 2024: Rückruf aufgrund einer defekten Ladesteuerungseinheit (ICCU). Diese lädt die 12-Volt-Batterie nicht korrekt, was zu einem Antriebsverlust führen kann.