Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.
koenigsegg-regera-front

Koenigsegg Regera

1 / 3
koenigsegg-regera-front
koenigsegg-regera-back
koenigsegg-regera-side

Dieser Schwede regiert die Straße

Regelrecht königlich schickt sich der Koenigsegg Regera an, um die Straßen zu regieren. Er ist der erste Versuch des schwedischen Supersportwagen-Herstellers, auch eine Prise Luxus ins Spiel zu bringen. Bisher hatten sie sich vor allem auch die effiziente Entwicklung reiner Maschinen konzentriert. Wie gut kann diese neue Gratwanderung gelingen und leidet darunter gar die Leistung? Weiterlesen

Interessiert am Koenigsegg Regera

Aktuelle Testberichte

Wie viel kostet ein Koenigsegg Regera?

Koenigsegg hat den Regera nur 80 Mal gebaut und das letzte Exemplar wurde bereits im Jahr 2017 seinem Besitzer übergeben. Der Listenpreis soll sich damals rund um die 2 Millionen Euro-Marke bewegt haben. Auch für den Gebrauchtwagenmarkt lässt das keine allzu große Hoffnung aufkommen. Die vorhandenen Fahrzeuge werden – wenn überhaupt – eher nur von Sammler zu Sammler für deutliche höhere Beträge weitergereicht. Der nachträglich erreichte Rekord beim Wettlauf um die 400 km/h-Marke könnte den Preis vermutlich noch einmal angehoben haben.

Die Kontrahenten des Regera

Aufregende Konkurrenz bekommt der Regera in Form des Koenigsegg Jesko aus den eignen Reihen. Er ist das neueste Modell von Koenigsegg und soll bis zu 1.599 PS leisten können. Auch abseits der großen Leistungsvergleiche ist der Bugatti Chiron ein weiterer, spannender Kontrahent. Mit dem Divo kann das Bugatti jedoch noch einmal übertreffen. Mercedes-AMG kann hier zudem mit dem Project ONE mitreden und zu guter Letzt können wir noch den Aston Martin Valkyrie im Klub der Autos mit mehr als 1.000 PS nennen.

Koenigsegg und seine Anfänge

Das schwedische Städtchen Ängelholm hat rund 27.500 Einwohner. Einer davon heißt Christian von Koenigsegg. Er hat dort 1994 ein gleichnamiges Unternehmen gegründet und damit den Grundstein für ein aufregendes Projekt gelegt. Christian Koenigsegg hatte ein großes Ziel: Er wollte Fahrzeuge als reine Fahrmaschinen bauen. Kein Schnickschnack, ein geringes Gewicht und jede Menge Leistung – diese Kombination sollte spektakuläre Supersportwagen hervorbringen. Und das tat sie auch.

Sogar Saab und Volvo schickten sich an, das Projekt zu unterstützen. Das lief sogar so gut, dass Koenigsegg im Jahr 2009 beinahe das ganze Unternehmen Saab vom GM-Konzern gekauft hätte. Diese Pläne warf Koenigsegg jedoch überraschend über den Haufen. Das änderte jedoch nichts an der Entwicklung mehrerer aufregender Sportwagen, die allesamt nur in sehr kleinen Stückzahlen produziert wurden. Von 1999 bis 2010 arbeiteten sie an den verschiedenen CC-Modellen wie den Koenigsegg CC8S und ähnlichen Varianten namens CCR, CCX oder CCXR.

Vom Agera zum Regera

Ab 2011 bauten sie den Nachfolger der CC-Serie. Der Koenigsegg Agera nutzte den CCX als Basis, bekam jedoch eine neue Karosserie, einen neuen Motor und ein neues Innenleben. Der erste Agera hatte 910 PS, spätere Sondermodelle brachten es auf 1175 PS. Im Jahr 2014 kam zudem auf Basis des Agera noch der Koenigsegg One:1, ein Supersportwagen mit mehr als 1.300 PS. Ein Jahr später ging Koenigsegg beim Thema Antrieb einen neuen Weg und präsentierte seinen ersten Plug-In-Hybrid: Den Koenigsegg Regera.

Der Koenigsegg Regera geht an den Start

Die Schweden gehen hier jedoch nicht nur beim Antrieb einen neuen Weg. Auch die Grundausrichtung hat sich beim Regera verändert. Waren alle bisherigen Koenigsegg-Modelle ultraleichte Rennmaschinen, verirrt sich im Regera erstmals ein gewisser Luxusfaktor in ein Koenigsegg-Auto. Dieser königliche Luxus passt auch bestens zum Modellnamen. Immerhin ist „regera“ das schwedische Wort für „regieren“. Und so wie der Fahrer im bisher ungewohnt luxuriösem Supersportwagen regieren kann, so stark wollen die Schweden auch bei diversen Geschwindigkeitsrekorden regieren.

In diesen Sphären geht es nicht nur darum, wer am schnellsten auf 100 km/h beschleunigt. Es geht auch darum, wieder zum Stillstand zu kommen. Eine dieser Kategorien ist die 300 mph-Marke. Hier hatte Bugatti noch die Nase vorne. Doch bei der 400 km/h-Marke konnte der Koenigsegg Regera mit 31,49 Sekunden einen neuen Rekord aufstellen – und was für einen! Rund 10 Sekunden konnten sie dabei dem Bugatti Chiron abknöpfen.

Von der Premiere zur ausverkauften Kleinserie

Seine Premiere feierte der Regera auf dem Genfer Autosalon 2015. Dort gab es ihn noch als fortgeschrittene Studie zu sehen. Gerade einmal ein Jahr später ging das fertige Auto an den Start. Zu diesem Zeitpunkt stand für Koenigsegg allerdings schon fest, dass sie nicht mehr als 80 Exemplare bauen werden. Im Sommer 2017 ging der letzte, fabrikneue Koenigsegg Regera an seinen Besitzer. Wenn überhaupt, wird dieses Fahrzeug also nur mehr als hochpreisiger Gebrauchtwagen zu haben sein. Als kleine Orientierungshilfe: Der Listenpreis lag vermutlich bei rund 2 Millionen Euro.

Was für viele eher eine Spielerei ist, macht Koenigsegg sichtlich stolz: Das System Autoskin. Dabei handelt es sich schlicht um die Tatsache, dass sich sämtliche Fahrzeugöffnungen auf Knopfdruck bedienen lassen. Dazu nutzen die Schweden moderne Hydrauliksysteme, die besonders wenig Zusatzgewicht verursachen. Gerade einmal 5 Kilogramm packt dieses System zusätzlich auf die Waage. Das ist also ein gutes Beispiel für die neue Gratwanderung zwischen Luxus und Performance, auf die sich Koenigsegg mit dem Regera begeben hat.

Ganz nebenbei haben alle beweglichen Teile verschiedene Sensoren, um mögliche Hindernisse beim Öffnen rechtzeitig zu erkennen. Auf eine ähnliche Technik greift auch der Heckflügel zurück. Er lässt sich vollständig aus- und wieder einfahren. Hier reden wir aber nicht von einem kleinen Spoiler, wie bei Audi & Co, der Regera fährt hier einen vollwertigen Heckflügel aus.

Der Antrieb des Koenigsegg Regera

Schon bei der Premiere verkündete Koenigsegg vollmundig, dass der fertige Regera mehr als 1.500 PS mitbringen wird. Um diesen Plan in die Tat umsetzen zu können, gaben die Schweden ihrem Supersportwagen einen Verbrenner und gleich drei Elektromotoren mit auf die Reise. Im Zentrum steht dabei ganz klar der V8-Benziner mit 5,0 Litern Hubraum und 1.312 PS. Etwas ungewöhnlich für einen Plug-In-Hybrid: Zwei der Elektromotoren treiben direkt die beiden Hinterräder an. Der dritte E-Motor hängt direkt an der Kurbelwelle und kümmert sich dort um etwaige Drehmomentlöcher des V8.

Die drei Elektromotoren steuern rund 700 PS bei. Damit knackt Koenigsegg tatsächlich die gewünschten 1.500 PS. Das maximale Drehmoment erreicht damit auch unwirklich klingende 2.000 Nm. Der dazugehörende Strom schlummert in einer 800 Volt-Batterie. Sie bringt eine Kapazität von 4,5 kWh mit. Mit ihr soll der Regera bis zu 50 Kilometer rein elektrisch fahren können. Das macht er jedoch nur bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Sobald diese überschritten wird, schaltet sich der Verbrenner ins Geschehen ein.

Manuell oder Automatik? Nein, nur vor und zurück.

In einem so besonderen Auto spielt auch das Getriebe eine besondere Rolle. Dieses gibt es gewissermaßen nämlich nicht. Der Koenigsegg Regera hat nur einen Gang. Wie bei einem reinen Elektroauto kann der Regera auch mit seinem Verbrennungsmotor linear ohne Gangwechsel beschleunigen. Er hat also nur einen Vorwärts- und einen Rückwärtsgang. Möglich macht das ein hydraulischer Drehmomentwandler samt Überbrückungskupplung. Sie sind an die Hinterachse angeflanscht.

Schafft Koenigsegg also die Gratwanderung zwischen Leistung und Luxus?

Ja, sie schaffen es. Sie haben den Regera innen sehr luxuriös gestaltet, haben ihm aufsehenerregende Features wie die Autoskin mitgegeben und dennoch leidet die Leistung darunter kein Bisschen. Die versprochene 1.500 PS-Marke wurde geknackt und der Bugatti Chiron bei der 400 km/h-Challenge klar auf Abstand gehalten. Wir können hier klar von einer gelungenen Gratwanderung sprechen. Gut gemacht, Koenigsegg – bra jobbat!