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Stärken
- Hohe Beschleunigung
- Extreme Kurvengeschwindigkeiten
- Federleichte Bauweise
Schwächen
- Keine Straßenzulassung
- Weder Komfortkomponenten noch Fahrhilfen
- Risikobehaftete Dachkonstruktion
Interessiert am KTM X-Bow GT4
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Gute Gründe
- Eigene Ambitionen im Rennsport ausleben
- Trackdays mit Freunden erleben
- Für solvente Vollgaspiloten
- Wer unverfälschten Fahrspaß erleben möchte
Daten
Motorisierung
Im Heck des KTM X-Bow GT4 sitzt ein 2-Liter-TFSI-Motor von Audi. Aufgrund des niedrigen Gewichts ist die Leistung von 265 kW (360 PS) ausreichend, um bei GT4-Rennen als Sieger hervorzugehen. Die Kombination aus Benzin-Direkteinspritzung und Turboaufladung mit Ladeluftkühlung ermöglicht ein sportliches Drehmoment – je nach Balance of Perfomance (BOP) – von bis zu 500 Newtonmeter. Folglich beschleunigt der Vierzylinder das Fahrzeug in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, wobei die Spitzengeschwindigkeit bei 265 km/h liegt.
Am Lenkrad befinden sich Paddels, mit denen das sequentielle Getriebe in sechs Gängen geschaltet wird. Ein Gangwechsel ist so im Millisekunden-Bereich möglich. Zudem bietet das Getriebe von Holinger ein automatisiertes Hochschalten und automatisches Zwischengas beim Runterschalten. Der Antrieb erfolgt über die Hinterachse mit einstellbarem Sperrdifferential.
Schließlich steht mit dem KTM X-Bow GT4 Evo die leistungsstärkste Motorisierung im Produktangebot. Mit 323 kW (440 PS) und weiteren Verbesserungen an Fahrwerk, Peripherie und Kühlung beschleunigt der Rennsportkönig von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h.
Abmessungen
Der KTM X-Bow GT 4 ist mit kaum einem anderen Sportwagen zu vergleichen. Er wirkt eher wie eine Mischung aus Gokart, Auto und Science-Fiction. Eine Länge von 4,11 Meter, eine Breite von 1,93 Meter sowie eine Höhe von nur 1,14 Meter lassen den GT4 lang und vor allem sehr flach erscheinen.
Ein großzügiger Radstand von 2,60 Meter lässt nicht immer auf Komfort schließen. In der Fahrerkabine gibt es nur zwei Sitze, die nicht verstellbar sind. Um in das Auto zu gelangen, muss zunächst die Fahrerkanzel aus Plexiglas aufgeklappt werden. Dann klettert der Fahrer über die Karosserie in das Fahrzeug, dort, wo normalerweise die Türen wären. Falls der Einstieg zu eng sein sollte, lässt sich das verstellbare Lenkrad abnehmen. Dass in der minimalistischen Rennmaschine kein Kofferraum vorliegt, überrascht wenig.
Im Gegenzug wiegt der KTM X-Bow GT4 nur 975 Kilogramm, womit er sparsamer ist und gleichzeitig ein agileres Fahrverhalten ermöglicht.
Daten und Abmessungen | KTM X-Bow GT 4 |
---|---|
Bauzeit | Seit 2017 |
Länge, Breite, Höhe | 4,11 m x 1,93 m x 1,14 m |
Radstand | 2,60 m |
Kofferraumvolumen | kein Kofferraum vorhanden |
Leergewicht | 975 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1.130 kg |
Hubraum | 1.984 cm³ |
Drehmoment | Bis 500 Nm bei 1/min |
Höchstgeschwindigkeit | 265 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 3,9 s |
Tankvolumen | 70 oder 120 l |
Verbrauch | k. A. |
CO2-Emissionen | k. A. |
Varianten
Der KTM X-Bow GT4 ist wie sein leistungsstärkeres Schwestermodell GT4 Evo nur in einer Standardversion verfügbar. Sie lassen sich neu beim Händler bestellen oder gebraucht kaufen. Darüber hinaus stehen keine anderen Varianten zur Auswahl. Zu den Rennfahrzeugen gibt es Accessoires wie Rennnummern oder passende Smartphone-Hüllen zu bestellen.
Neben dem GT4 stellt KTM noch den normalen X-Bow, den X-Bow „GT“, den X-Box „R“ und seit 2020 den X-Bow GTX sowie den X-Bow GT2 her. Letztere übertreffen die Leistung des GT4.
Preis
Ein neuer KTM X-Bow GT4 kostet 174.000 Euro netto. Im Vergleich zur GT4-Konkurrenz ist der Preis allerdings niedrig. Gleichzeitig ist aufgrund des niedrigen Gewichts nicht nur der Verbrauch niedriger, sondern auch der Verschleiß der Räder. Damit eignet sich das Auto zum regelmäßigen Ausfahren.
Der leistungsstärkere KTM X-Bow GT4 Evo ist mit 188.000 Euro etwas teurer. Im Gebrauchtwagenmarkt spiegeln sich die höheren Kosten für den Evo wider. Hier reicht die Preisspanne insgesamt von 80.000 bis 150.000 Euro, wobei das Angebot recht klein ist. Eine Straßenzulassung ist indes nicht möglich.
Design
Exterieur
Eine Besonderheit, die den KTM X-Bow GT4 vom regulären X-Bow optisch unterscheidet, ist das Vorhandensein eines Dachs. Weiterhin fehlen die Türen, sodass der Zustieg über ein Aufklappen der „Canopy“ genannten Polycarbonat-Kanzel vollführt wird. Mit dem offenen Plexiglas-Verbau wirkt der GT4 wie ein futuristisches Raumschiff. Die flache Form und die aerodynamische, geschwungene Linienführung verstärken diesen Eindruck noch mehr.
Dreieckige, tiefgelegene Scheinwerfer ziehen sich spitz zu den Seiten hoch. Auf der kurzen und gekrümmten Fronthaube sitzen zwei Lufthutzen und der Kühlergrill liegt mit weit geöffnetem Maul nur wenige Zentimeter über der Straße. Seitlich zeigen sich die großen Rennreifen mit Magnesium-Racing-Felgen. Ecken, Kanten und Einlässe scheinen genau auf perfekte Luftstromverhältnisse abgestimmt zu sein. Gleichzeitig schützt die doppelwandige Carbon-Monocoque vor Seitencrashs.
Der GT4 endet fast in einem rechten Winkel kurz nach den Hinterrädern. Darüber steht ein gerader Heckspoiler. Eine weite Öffnung zeigt den Heckmotor durch ein halbtransparentes Kunststoffgitter. Von hinten betrachtet, fällt die stark ansteigende Dachkonstruktion auf, die einem abgeflachten Dreieck ähnelt. Auf der Motorhaube befinden sich vier diagonal verlaufende, sportliche Lufteinlässe.
Interieur
Im Inneren des KTM X-Bow GT4 fühlt es sich an wie in einem reinrassigen Rennwagen. Die Sportsitze sind eng, eignen sich jedoch auch für Personen mit bis zu 1,90 Meter Körpergröße. Trotz des schwarzen Überrollkäfigs ist nach oben überraschend viel Platz. Doch darüber hinaus ist der Innenraum minimalistisch und praktisch aufgebaut. Es gibt serienmäßig weder Heizung noch Klimaanlage oder sonstige Annehmlichkeiten. Dafür weist das Multifunktionslenkrad viele Knöpfe auf, lässt sich ganz abnehmen und ist – wie die Pedalerie – verstellbar.
Dort, wo in einem normalen Fahrzeug der Bildschirm des Infotainmentsystems wäre, steht ein Motec C125 Dashboard gegen Aufpreis bereit. Es liefert Informationen bezüglich des Reifendrucks, der Federwegsensorik und stellt das Bild der Rückfahrkamera dar. Außerdem bietet das Dashboard weitere rennsportspezifische Funktionen. Ebenfalls gegen Aufpreis ist eine Klimaanlage erhältlich.
Sicherheit
Der KTM X-Bow GT4 wird als sicheres Rennstreckenfahrzeug beworben. Belastbare Crashtests liegen allerdings nicht vor. Dafür überzeugen namhafte Hersteller für Sport- und Formel-1-Wagenteile mit Qualität und Erfahrung. So schützt zum Beispiel das doppelwandige Carbon-Monocoque, die direkt von einem Dallara Formel-3-Chassis übernommen wurde, vor Seitencrashs. Zusätzliche Headrests und der FIA-homologierter 6-Punkt-Gurt erhöhen die Sicherheit der Insassen durch stabilen Halt. Ein Überrollkäfig verleiht der Karosserie mehr Stabilität.
Zu den Fahrhilfen zählt nur ein Rennsport-ABS – ESP und Servolenkung fehlen. Folglich ermüden die Arme nach knapp einer Stunde intensiven Lenkens. Falls es zu einem Unfall kommen sollte, wird das OMP-Feuerlöschsystem elektronisch oder manuell ausgelöst. Speziell für KTM entwickelte AP-Sportbremsen sollen jedoch dank kurzen Bremsweges Schlimmeres verhindern. Für Fahrten bei extremen Rennsportbedingungen sorgt ein Regenlicht für bessere Sicht.
Gegen Aufpreis kann eine Servolenkung sowie das Colision Avoidance System (CAS) hinzugefügt werden.
Das größte Sicherheitsproblem stellt das Canopy-Dach dar. Bleibt das Auto nach einem Überschlag auf dem Dach liegen, können die Insassen nicht aus dem Fahrzeug aussteigen.
Alternativen
Seit 2020 rollt der KTM X-Bow GT2 aus den Werken in Österreich. Der Fünfzylinder mit 2,5 Liter Hubraum leistet 441 kW (600 PS) und verfügt über ein maximales Drehmoment von 720 Newtonmeter bei niedrigen 3.500 bis 5.000 Touren. Spitzengeschwindigkeiten über 300 km/h sind für den GT2 auf langer Rennstrecke kein Problem. Allerdings kostet das Topmodell knapp 300.000 Euro.
Aus Bayern kommt einer der stärksten Verfolger des KTM: der BMW M4 GT4. Sein 3,0-Liter-Turbo-Sechszylinder erzeugt 317 kW (431 PS). Ab dem Jahr 2023 soll zudem ein neuentwickeltes Auto bereitstehen, das den 2017er-BMW übertreffen wird. Für ihn spricht das bodenständige Design, das sich stark am Serienfahrzeug orientiert. Außerdem liegt BMW bei der Konstruktion die Natur am Herzen. So sind zum Beispiel die verbauten Materialien zu großen Teilen nachhaltig.