Lotus Emira

Gute Gründe

• letztes Lotusmodell mit reinem Verbrenner
• erstmals mit speziellem, selbst entwickelten Lenksystem
• bisher ungewohnte Alltagstauglichkeit bei einem Lotus
• zwei starke Motoren zur Auswahl

Technische Daten

Motorisierung

Wer sich für einen Lotus Emira entscheidet, muss sich gleichzeitig zwischen zwei Motorvarianten entscheiden. Im Gegensatz zum erstmals vollkommen selbst entwickelten Lenksystem kauft Lotus beide Motorvarianten von anderen Herstellern zu. Die erste Variante ist bereits aus anderen Lotusmodellen bekannt. Der V6-Benziner stammt von Toyota und bringt es mit seinen 3,5 Litern Hubraum auf 405 PS. Das maximale Drehmoment liegt hier bei 420 Nm. Dieser Motor ist es auch, der noch einmal eine klassische manuelle 6-Gang-Schaltung in den Lotus Emira bringt. Alternativ ist hier auch eine Automatik mit ebenfalls 6 Stufen erhältlich. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h soll der Emira mit dem Toyota-Motor in 4,3 Sekunden schaffen. Bei 290 km/h Höchstgeschwindigkeit ist allerdings Schluss mit der flotten Beschleunigung.

Die zweite Motorvariante setzt auf ein Aggregat von Mercedes-AMG. Dabei handelt es sich um einen Reihenmotor mit vier Zylindern, der etwa auch im Mercedes-Benz A45 AMG zum Einsatz kommt. Hier sind es 2,0 Liter Hubraum, die insgesamt 365 PS Leistung liefern. Zum maximalen Drehmoment hat Lotus noch keine offiziellen Angaben gemacht, es sollte sich allerdings im Bereich des Toyota-Motors bewegen. Die Leistungsübertragung geschieht hier mithilfe eines 8-Stufen-Doppelkupplungsgetriebes. Dieses stammt ebenfalls von AMG. Die Beschleunigungswerte sollen hier bei 4,2 Sekunden von 0 auf 100 und die Höchstgeschwindigkeit bei 283 km/h liegen.

Abmessungen

Beim Vergleich der Abmessungen mit seinen Vorgängern bewegt sich der Lotus Emira größtenteils in sehr ähnlichen Bereichen. So fällt der Radstand etwa exakt gleich mit jenem des Lotus Evora aus. Die angesprochene Alltagstauglichkeit ergibt sich unter anderem aus einem (für einen Lotus) durchaus praktischen Platzangebot für Gepäck und ähnliche Zuladung.

Die wichtigsten Daten im Überblick:

Varianten

Die Auswahl an Modellvarianten fällt überschaubar aus. Den Anfang macht noch die hochwertigere First Edition. Danach bleibt das Standardmodell, bei dem primär die Wahl zwischen den beiden Motorvarianten bleibt. Ansonsten stehen nur vereinzelte, aufpreispflichtige Extras wie etwas das Black Pack, das ein schwarz glänzende Dach samt Dachreling, Spiegelhalter, Heckabzeichen und Auspuffendrohren mitbringt, zur Wahl.

Preis

Eine exakte Preisliste in Euro hat Lotus für den Markt in Deutschland noch nicht herausgegeben. Wir können uns allerdings an bisher genannten Pfund-Preisen aus England orientieren. Bei diesen würde der Lotus Emira in der First Edition umgerechnet gut 88.000 Euro kosten. Beim späteren Standardmodell wären es 72.000 Euro.

Auch für den Gebrauchtwagenmarkt können wir naturgemäß noch keine zukünftigen Preise nennen. Durch die vergleichsweise kleine Stückzahl und seinem Dasein als letzter Verbrenner von Lotus kann man jedoch davon ausgehen, dass der Lotus Emira im Laufe der Jahre seinen Preis gut halten, wenn nicht sogar steigern wird.

Design

Exterieur

Beim Exterieur geizt auch der Emira nicht mit den Lotus-typischen Reizen. So manches am äußeren Auftritt erinnert dabei an den ebenfalls neuen und bereits elektrischen Hypersportler alias Lotus Evija. Ein zentraler Designpunkt ist die besonders gut sichtbare Lenkung des Luftstroms. Das beginnt vorne an der Unterseite, wo die Luft angesaugt wird. Danach strömt sie seitlich an der Haube wieder aus. Das liefert etwas zusätzlichen Anpressdruck auf der Vorderachse. Weiter geht es mit dem Luftstrom entlang der Seite, wo hinter den beiden Türen die Lufteinlässe für die Ansaugkühlung des Mittelmotors warten.

Am Heck sorgt vor allem der Diffusor mit den beiden markanten Endrohren für Aufsehen. Eine durchsichtige Motorabdeckung gibt zudem den Blick von außen auf den Motor frei. Der Heckspoiler fällt dagegen eher unauffällig aus. Für den Kontakt zur Straße sorgen Leichtmetallräder mit 20 Zoll und V-Speichen-Design. Farblich gibt es diese in den Varianten Diamond Cut, Silber und Schwarz glänzend. Apropos Farben: Bei der First Edition besteht die Wahl zwischen Hethelgelb, Nimbusgrau, Schattengrau, Dunkelgrün, Senecablau und Magmarot.

Interieur

Im Innenraum geht Lotus untypisch komfortable Wege. Hier sind die Zeiten der maximal spartanisch getrimmten, unbequemen und puristischen Sportwagencockpits vorbei. Das bringt eine bisher ungewohnte Alltagstauglichkeit und ein hohes Komfortlevel. Dabei ist auch das Fahrwerk auf mehr Komfort getrimmt. Wer hier die ursprüngliche Sportlichkeit sucht, bekommt diese gegen Aufpreis mit einem entsprechenden Fahrwerk. Schon beim Einstieg macht sich bei Fahrer und Beifahrer der neue Komfort bemerkbar. Immerhin basiert dieser zu großen Teilen auf dem durchaus großzügigen Platzangebot für beide Insassen. Auch die Materialien der Oberflächen sind hochwertig ausgewählt und verarbeitet.

Wie es sich für ein modernes Auto gehört, blickt der Fahrer auf ein Instrumentendisplay mit 12,3 Zoll und bekommt dort die wesentlichen Informationen rund um Geschwindigkeit und Co serviert. In der Mitte sitzt der Infotainmentscreen mit 10,25 Zoll. Dieser kümmert sich wie üblich um Dinge wie Navigation und Musik. Das Menü ist dabei sehr zweckgerichtet gestaltet und verzichtet auf unnötigen, optischen Firlefanz. So entsteht ein guter Fokus aufs Wesentliche. Ein netter Gegenpol zu vielen modernen Autos bringt zudem die Steuerung der Klimaanlage. Diese geschieht noch mithilfe von echten, haptischen Knöpfen und Reglern. Das Lenkrad ist oben und unten abgeflacht. Um den Motor zu starten, muss lediglich der Startknopf gedrückt werden, der sich unter eine Schutzkappe befindet.

Sicherheit

Auch beim Thema Sicherheit setzen die Lotus-Entwickler ihren neuen Weg fort und geben dem Lotus Emira eine Reihe an modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen mit auf die Reise. Dazu zählen etwa:

• Airbags (Fahrer, Beifahrer, Seiten)
• ABS
• Lichtsensor
• Kollisionswarner
• Müdigkeitserkennung
• Verkehrszeichenerkennung
• adaptiver Tempomat / Tempolimiter
• Spurhaltewarner & Spurwechselhilfe
• Rückfahrwarnung

Alternativen

Der erste Vergleich des Lotus Emira passiert naturgemäß mit seinen drei Vorgängermodellen: Elise, Exige und Evora. Vor allem der Vergleich mit dem Lotus Elise ist hier die größte Herausforderung. Immerhin gilt dieses Modell für viele Lotus-Fans als echte Ikone, die auch die klassischen, puristischen Attribute vertritt. Der Lotus Emira schafft es allerdings äußerst erfolgreich die Balance zwischen dem Lotus-Fahrgefühl und dem neuen Komfortlevel zu halten. Von anderen Herstellern bieten sich vor allem Vergleiche mit Modellen wie dem Porsche Cayman, der Alpine A110 S oder der Audi TTS an.