Maserati 4200

Gute Gründe

• günstiger Sportwagen mit Power
• zuverlässige Technik
• auffällige Optik

Daten

Motorisierung

Der Achtzylinder-V-Motor des Maserati 4200 hat im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Maserati 3200 GT, einen größeren Hubraum von 4,2 Liter. Dafür entfiel der Biturbo. Konstruiert aus Leichtmetall wiegt der Benziner deutlich weniger als zuvor. Zwei Nockenwellen liegen oben auf dem Aggregat, das eine Leistung von 287 kW beziehungsweise 390 PS bietet. Die Kraftübertragung erfolgt über eine Transaxle an die Hinterachse.

Als schlecht gealtert und technisch unausgereift gilt das Automatikgetriebe “Cambiocorsa”. Der Gangwechsel erfolgt ruckartig. Vom geschmeidigen Einlegen der Gänge ist das Automatikgetriebe weit entfernt. Alternativ stand ein manuelles 6-Gang-Getriebe zur Auswahl. Modelle mit diesem Getriebe sind heute beliebt und daher teurer.

Während die Leistung von 287 kW erst bei haushohen 7.000 Touren erreicht wird, steht dem Fahrer bereits ab 4.500 Umdrehungen das maximale Drehmoment von 451 Newtonmeter zur Verfügung. Diese frühe Kraft katapultiert den Italiener in 4,9 Sekunden auf 100 km/h (5,0 Sekunden beim Cabriolet). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt beim Coupé 285 km/h; die Spyder-Variante ist 5 km/h langsamer.

Der Fahrspaß hat jedoch seinen Preis: 18,6 Liter Benzin schluckt der Sportwagen auf 100 Kilometer. Obwohl der CO2-Wert von 400 Gramm pro Kilometer erschreckend hoch ausfällt, ermöglichen gute Filter dennoch die Schadstoffklasse 4.

Abmessungen

Der Maserati 4200 Coupé ist 4,52 Meter lang, 1,82 Meter breit und 1,31 Meter hoch. Das Cabriolet ist ganze 20 Zentimeter kürzer. Auch der Radstand ist mit 2,44 Meter kleiner als der des Coupés mit 2,66 Meter.

Der Spyder ist kürzer, weil bei ihm die Rückbank fehlt. Während im Coupé vier Personen sitzen können, ist im Cabriolet nur Platz für zwei Personen. Der Einstieg gestaltet sich schwierig und die Beine stoßen schmerzhaft an die Vordersitze. Ebenfalls beengt geht es im Kofferraum zu. Er fasst lediglich 315 Liter, sodass nur ein kleiner Einkauf hineinpasst.

Varianten

Der Maserati 4200 wird meistens schlicht als Maserati Coupé GT oder als Maserati Spyder GT (Cabriolet) bezeichnet. Beide Karosserieversionen waren zudem als GrandSport verfügbar. Obendrein erschienen vom Maserati 4200 fünf limitierte Sondervarianten:

• „Spyder 90th Anniversary“
• GranSport 'Limited Edition'
• GranSport 'MC Victory'
• GranSport 'Contemporary Classic'
• GranSport 'Maserati and Cornes 10th Anniversary'

Käufer eines gebrauchten Maserati 4200 sollten ihr Hauptaugenmerk auf das manuelle 6-Gang-Schaltgetriebe legen, da das Automatikgetriebe als unzuverlässig gilt.

Preis

Der letzte Listenpreis für den Maserati 4200 betrug 89.560 Euro für Fahrzeuge mit Schaltgetriebe beziehungsweise 95.300 Euro für Modelle mit Automatikgetriebe.

Modelle von Maserati haben die Eigenschaft, dass sie schnell und stark an Wert verlieren. Das gilt auch für den Maserati 4200. Die Preise für fahrtüchtige und gepflegte Maserati Coupé liegen zwischen günstigen 20.000 Euro und 30.000 Euro. Fahrzeuge mit manueller Schaltung sind in der Regel beliebter und teurer als Modelle mit Automatikgetriebe.

Zum erschwinglichen Gebrauchtwagenpreis addieren sich jedoch nach einiger Zeit die Verschleißteile, die heute teilweise ein Vermögen kosten. Damit böse Überraschungen ausbleiben, sollte der Maserati aus seriösem Vorbesitz stammen.

Der Verbrauch von 18 Litern auf 100 Kilometer ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Während die Haftpflicht-Typklasse niedrig ausfällt, schießen die Kasko-Einstufungen in die Höhe. Im Jahr bezahlt man zudem etwa 300 Euro Kfz-Steuer.

Design

Exterieur

Der Maserati 4200 stammt aus der Feder von Giorgetto Giugiaro und überzeugt mit klaren Linien und einem simplen, unaufgeregten Design. Für heutige Verhältnisse wirkt das Modell nahezu bieder. Der kürzere Spyder ist laut der Fan-Gemeinde besser gealtert.

Seitlich fällt der ungewöhnlich hohe Tankdeckel auf. Er befindet sich zwischen der Heck- und Seitenscheibe auf der breiten C-Säule. Kenner des Vorgängers 3200 GT werden am Heck die ikonischen „Bumerang“-Rückleuchten vermissen. Im Maserati 4200 sitzen zwei normale und unauffällige Rückleuchten neben der Heckklappe.

Interieur

Der Maserati 4200 wirkt im Inneren auf den ersten Blick sportlich und luxuriös. Auf der Mittelkonsole prangt eine analoge Uhr mit dem bekannten Dreizack-Logo. Darunter befindet sich ein kleiner Bildschirm des Infotainmentsystems. Es folgen Drehschalter und Knöpfe und schließlich der Schalthebel.

Für Überblick sorgt das Tachometer im Vintage-Look mit schwarz-weißen Kontrastflächen. Unter den analogen Anzeigen findet sich ein weiteres kleineres Display mit Temperaturanzeige. Bei Modellen mit Automatikschaltung wird dort ebenfalls der eingelegte Gang angezeigt.

Ein besonderes Highlight des Maserati 4200 ist der Dachhimmel aus Leder. Feine Muster und Nähte zaubern eine komfortable Atmosphäre.

Einige Designs des Modells irritieren. So scheint das Leder um den Schalthebel merkwürdig aufgebläht. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Produktionsfehler, sondern um ein serienmäßiges Design. Günstig wirkt außerdem das Leder, das die Handbremse umgibt. Es ist nicht genäht, sondern wird mit einem sichtbaren Klettverschluss zusammengehalten. Dass beim Design Geld gespart wurde, fällt beim Öffnen der Fenster auf. Der Schalter befindet sich nicht an der Tür, sondern in der Mittelkonsole.

Sicherheit

Beide Karosserievarianten des Maserati 4200 haben einen Fahrer- und Beifahrerairbag sowie einen Seitenairbag. Moderne Gurtstraffer sorgen für den nötigen Halt. Die Fahrdynamikregelung MSP ist ab 2004 serienmäßig in den Fahrzeugen integriert. Darin enthalten sind eine Antriebsschlupfregelung, ein Bremsassistent sowie ABS. Hochleistungsbremsen von Brembo wirken aufgrund kürzerer Bremswege Unfällen entgegen.

Alternativen

Der Maserati 3200 GT ist der unmittelbare Vorgänger des Coupé GT. Sein Hubraum fasst zwar 1 Liter Volumen weniger, leistet mit 272 kW (370 PS) jedoch nicht weniger als der Maserati 4200. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beträgt ebenfalls 4,9 Sekunden. Obwohl der Verbrauch mit 16,2 Liter auf 100 Kilometer niedriger als bei seinem Nachfolger ist, erreicht der 3200 GT nur Schadstoffklasse 2. Der Maserati 3200 GT gilt als Meilenstein des Autobauers. Seine „Bumerang“-Rücklichter sind bis heute ikonisch.

Der BMW 650Ci Coupé ist eine weitere Alternative zum Maserati 4200. Ausgezeichnete Fahreigenschaften, sehr gute Verarbeitung und hohe Sicherheitsstandards sprechen für sich. Das Modell von BMW punktet im Vergleich zudem mit einem niedrigeren Kaufpreis und geringerem Verbrauch. Auch wenn beide Modelle etwa zur selben Zeit produziert wurden, ist das Modell von BMW moderner.