Mercedes-AMG One

Gute Gründe

• Mit seiner Technik ist der AMG One renntauglich und spricht so Enthusiasten an, die einen Sportwagen zur Verbesserung ihrer Rundenzeiten suchen.
• Optisch wie akustisch fällt das One Coupé auf und hat damit den richtigen Auftritt, um auf der Straße als Showcar ordentlich Eindruck zu machen.
• Die Hybridtechnik steigert die Leistung, kann aber auch den Verbrauch reduzieren helfen. Das spricht Zielgruppen an, die auch bei einem Supersportwagen auf praktische Werte achten.
• Auf kurzen Strecken kann der AMG One rein elektrisch fahren und wird damit im Alltag für Sportwagenfans attraktiv, die eine Alternative zu Benziner-Boliden suchen.
• Dank Weltmeisterimage und Kleinauflage passt das Mercedes Hybrid-Hypercar in jede Autosammlung. Das macht den One als Geldanlage interessant.

Technische Daten

Motorisierung

Auf der Nordschleife des Nürburgrings holt sich der Mercedes-AMG One 2022 den Titel als schnellstes Serienmodell auf dieser Strecke. Den Rekord sichert die E Performance Plug-in-Hybrid-Technologie mit vier Elektromotoren und einem 1,6 Liter V6-Turbobenziner, die zusammen eine Systemleistung von bis zu 782 kW (1.063 PS) abliefern können.

Zumindest im Testbetrieb drückt die Kombination von Verbrenner- und Elektromotoren den Kraftstoffverbrauch auf Alltagswerte. Denn mit durchschnittlich 8,7 bis 9,9 Liter (198 bis 224 g/km CO2-Emissionen) und 32 bis 49,8 kWh Stromverbrauch auf 100 Kilometer erweist sich der One im Sportwagen-Vergleich seiner PS-Klasse noch genügsam.

In der Welt der Traumautos spielen allerdings eher die Werte bei den Fahrleistungen eine Rolle. Beim Blick auf die Beschleunigung entwickelt das Mercedes Coupé mit seinem automatisierten 7-Gang-Schaltgetriebe, der Carbon-Rennkupplung und dem variablen Allradantrieb sein Potential.

Mit dieser Technik braucht der für 352 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit ausgelegte AMG-Sportwagen für die Strecke von Null auf 100 Stundenkilometer gerade 2,9 Sekunden. In sieben Sekunden ist die Beschleunigung auf 200 Stundenkilometer geschafft, während die 300er-Marke in 15,6 Sekunden erreicht ist.

Dazu bietet der AMG als Hybrid auf kurzen Strecken die Möglichkeit, im EV-Modus lokal emissionsfrei unterwegs zu sein. Gut 18 Kilometer soll der mit 800-Volt-Bordnetz ausgestattete Hybrid an elektrischer Reichweite schaffen. Sonst kann der Bolide auf Rennkurs getrimmt werden, da seine Fahrprogramme die Auswahl von Race über Race plus bis Strat2 zulassen.

Abmessungen

Durch eine Höhe von rund 1,26 Meter und knapp über zwei Meter Breite unterstreicht der fast 4,76 Meter lange AMG One mit seinen Proportionen den Auftritt als Supercar. Eingerichtet ist das knapp 1,7 Tonnen schwere Sportcoupé wie in dieser Fahrzeugklasse üblich als 2-Sitzer.

Alle wichtigen technischen Daten zum Mercedes-AMG One 2022 zeigt die folgende Tabelle im Überblick:

Varianten

Für ihre Kleinserie bietet die Mercedes Sportabteilung nur bei der Farbauswahl Varianten an. So gibt es den AMG One in verschiedenen Magno-Mattlackierungen oder mit Metalliclacken. Dafür stehen jeweils die Farben Rot, Silber, Grau, Weiß oder Blau im Programm.

Darüber hinaus sind zwei Motorsport-Stylingpakete erhältlich, die in den Versionen Star oder Wave zu haben sind.

Preis

Auch bei der Preisgestaltung pflegt der AMG One sein Image als Supercar. Denn als Neuwagen kostet das Hybrid-Sportcoupé 2022/2023 vor Steuern rund 2,75 Millionen Euro, sodass am Ende ein Komplettpreis von rund 3,27 Millionen Euro auf der Rechnung stehen kann.

Viel günstiger dürften später auch Mercedes-AMG One Gebrauchtwagen nicht zu kaufen sein. Denn das Hybrid-Coupé soll in einer limitierten Auflage von 275 Exemplaren montiert werden, sodass bei den Gebrauchten ihr Seltenheitswert mit eingepreist werden kann.

Wer bei einem Hypercar die Unterhaltskosten kalkulieren will, muss vor allem für die Kaskoversicherungen hohe Beiträge einplanen. Denn da werden Straßenrenner regelmäßig in ungünstigen Typklassen wie 30 oder 33 eingestuft. Günstiger kommt die Haftpflichtversicherung mit niedrigen Einstufungen in Typklassen wie 12 oder 13.

Bei der Kfz-Steuer zeigt sich der AMG One mit gut 400 Euro jährlich im Sportwagen-Vergleich sparsam, weil er als Hybrid mit 1,6 Liter Benziner günstiger eingestuft wird, als es bei Sportwagen mit großem Hubraum und höheren CO2-Emissionen der Fall ist.

Teuer kann es hingegen bei der alle 50.000 Kilometer anstehenden Motorrevision werden. Wird der One etwa regelmäßig auf der Rennstrecke gefordert und die Technik entsprechend verschleißt, können je nach Aufwand der Instandsetzung Kosten im sechsstelligen Bereich entstehen.

Design

Exterieur

Passend zur Performance seiner Formel-1-Technik setzt sich der Mercedes optisch als Straßenrenner in Szene. Charakteristische Merkmale des 2-türigen Coupés sind etwa die nach oben öffnenden Scherentüren und aus Sichtkarbon gefertigte schwarze Anbauteile an Frontschürze, Motorhaube, Seitenschwellern und Heck.

Darüber hinaus bringt der AMG One spezielle Konstruktionen mit, die zur Optimierung von Aerodynamik und Anpressdruck notwendig sind. Besonders auffällig ist die mittig auf dem Dach platzierte Lufthutze mit ihrer Verlängerung zur markanten Hai-Finne am Heck. Zudem baut Mercedes aktiv gesteuerte Lamellen in den vorderen Radhäusern sowie einen zweistufig ausfahrenden Heckflügel ein, die für mehr Abtrieb bei hohem Tempo sorgen.

Wer den Auftritt des Supersportlers individualisieren will, für den bietet der Hersteller zwei Motorsport-Stylingpakete an. In der Variante Star fährt der One mit dezenter Sternenoptik auf den hinteren Kotflügeln vor, während die Version Wave sich durch farblich abgesetzte Wellen an den Türen abhebt.

Als Lackoptionen stehen für den Hybrid-Sportwagen Mattlackierungen oder Metalliclacke im Programm. Beide Varianten bietet Mercedes in den Farben Rot, Weiß, Grau, Silber oder Blau an.

Interieur

Auch im Innenraum zeigt sich das Mercedes AMG One Coupé von Rennwagen der Formel 1 inspiriert. So konstruieren die Schwaben den 2-Sitzer mit einer gewichtssparenden Monocoque-Fahrgastzelle, die aus Carbon hergestellt ist.

Diese Bauweise erlaubt es, Innenraumelemente wie den Mitteltunnel sowie die AMG Motorsport Schalensitze direkt in das Monocoque zu integrieren. Standard für die Sitze sind schwarze Bezüge mit den für AMG typischen gelb-grünen Kontrastnähten.

Dazu gibt es im digitalisierten Cockpit ein besonders gestaltetes Lenkrad mit seitlichen Griffpolstern, das Rennwagenfeeling vermittelt. Denn mit seiner schmalen rechteckigen Form erinnert es an das Steuer von Formel-1-Wagen. Wie bei diesen sind auch im One-Lenkrad Drehregler integriert, um die Auswahl von Fahrprogrammen bei hohem Tempo sicher zu ermöglichen.

Sicherheit

Der One kommt ohne die üblichen Assistenzsysteme aus, hat jedoch Sicherheitstechnik an Bord, die für die Zulassung als Straßenmodell und das sichere Handling notwendig sind.

Zur Serienausstattung gehören eine hydraulische Karbon-Keramik-Hochleistungsbremsanlage, die mit ABS und einem Notbremsassistent kombiniert ist. Zudem baut Mercedes-AMG ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) ein, das für den Renneinsatz in drei Stufen einstellbar ist.

Alternativen

Als interne Konkurrenten im Mercedes-Sportprogramm treten die Mercedes-Benz AMG GT und die 2011 als Homologationsmodell aufgelegten Mercedes-Benz SLS AMG GT3 gegen das Hybrid-Hypercar an. Der Pagani Huayra aus Italien nutzt von AMG entwickelte Motortechnik.

Weitere Mitbewerber im Segment der Supersportwagen sind Klassiker wie die Bugatti Chiron, Lamborghini Huracan oder Ferrari SF90. Als Hybrid-Sportwagen fahren die britischen McLaren Speedtail oder Aston Martin Valkyrie vor. Darüber hinaus gehen Elektrosportwagen wie die in Miniserie aufgelegten C-Two und Nevera von Rimac oder der Tesla Roadster gegen den Mercedes-AMG One ins Rennen.