Mercedes-Benz E-Klasse Cabrio

Varianten: Moderne Mercedes E-Klasse als Stoffdach-Cruiser

Wer sich nach einer modernen E-Klasse umsieht, wird auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt schnell fündig. Neben dem aktuellen, 2020 neu aufgelegten Modell kann auch das Pre-Facelift eine interessante Wahl darstellen. In guter alter Manier besitzt der offene Daimler ein Stoffdach-Verdeck und kein Klappdach. Das Motorenangebot ist hinsichtlich Leistung breitgefächert, eine Hybrid- oder Elektrovariante gibt es jedoch nicht. Die sportliche Speerspitze markiert das Mercedes E-Klasse Cabrio von AMG. Hier geht es mit imposanten 435 PS (+ Elektro-Unterstützung von 22 PS) zur Sache. Neben der aktuellen Generation bietet sich als Gebrauchtwagen der Vorgänger der Baureihe W 207 (2009 bis 2017) an.

Mercedes E-Klasse Cabrio: Mit diesen Preisen ist zu rechnen

Wer sich ein Mercedes-Benz E-Klasse Cabrio als Neuwagen in die Garage oder sonst wohin stellen möchte, wird laut Preisliste (Ende 2021) um mindestens 61.320,70 Euro erleichtert. Jedoch lassen sich bei Autohändlern fast immer Rabatte aushandeln - worauf es ankommt, haben wir hier zusammengefasst. Dabei bietet sich auch ein gebrauchtes E-Klasse-Facelift an, als Jahreswagen und/oder Leasingrückläufer gibt es das Cabrio der oberen Mittelklasse zu Tausenden von Euro weniger. Mit Glück und etwas Verhandlungsgeschick kann dann bereits ein Modell für unterhalb von 50.000 Euro ergattert werden. Auch der Vorgänger (Marktstart 2017) ist eine Überlegung wert: Es gibt eine beträchtliche Auswahl an Angeboten, wo es das Mercedes-Cabrio mit nicht allzu hoher Laufleistung und einem passablen Preis zu kaufen gibt.

Mercedes E-Klasse Cabrio: Ausstattungen, Motoren, Abmessungen

Was Cabrio-Fahrspaß betrifft, hat Mercedes so viele Modelle wie kaum ein zweiter Hersteller im Sortiment: Neben sportlichen Luxus-Roadstern werden auch Viersitzer wie die Mercedes E-Klasse produziert. Zugleich ist die Wahl des knapp fünf Meter langen Zweitürers ziemlich kostspielig, so man denn zu einer neueren Ausführung greift.

Das E-Klasse-Cabrio von Mercedes bietet offenen Fahrspaß in Verbindung mit einem ruhigen Laufverhalten - es sei denn, der Sportmodus wird aktiviert. Dann geht es straff über den Asphalt und um die Kurven. Effizientere Fahrweisen bieten die Fahrwerkseinstellungen “Komfort” und “Eco”.

Die Farben der offenen E-Klasse wurden im Zuge des Facelifts um vier Lackierungen erweitert: Hightech Silber, Graphitgrau Metallic, Mojave Silber und Patagonien Rot ergänzten die Auswahl. Beim Basismodell kostet jede der 13 Farben im Mercedes-Konfigurator extra, lediglich auf Schwarz trifft das nicht zu. Ob dieser Farbton deswegen überaus beliebt ist? Auch Weiß und Rot finden bei dem in Bremen produzierten Daimler-Cabrio großen Anklang.

Mercedes E-Klasse Cabrio: Ausstattung

Mercedes bietet beim E-Klasse Cabrio Facelift so manches Highlight für Technikbegeisterte, darunter das Infotainmentsystem MBUX. Die Darstellung erfolgt auf 10,25 Zoll großen Bildschirmen, optional gibt es Exemplare in 12,3 Zoll. Tests bescheinigen zwar die ein oder andere Bedienschwäche, jedoch eine gute Sicht auch bei Sonnenbestrahlung. Klassische Rundinstrumente sind passé, bei dieser Vorliebe hilft nur der Griff zu einer älteren E-Klasse.

Das neu konzipierte Lenkrad verfügt über eine integrierte Sensormatte. Deren Tasten sollen im Hinblick auf die Usability ähnlich wie ein Smartphone-Display funktionieren. Wer Einstellungen lieber audiovisuell vornimmt, kann mit der neuen Sprachsteuerung viele Funktionen bedienen - und mitunter anhand von Gesten. Gibt es anhand der Außengeräusche Einbußen bei offenem Verdeck? Angeblich nicht.

Serienmäßig hat das Mercedes E-Klasse Cabrio LED-Scheinwerfer an Bord. Aerodynamisch designte Alufelgen unterstützen das Spritsparen, lässt Mercedes wissen. Das Stoffverdeck öffnet in 20 Sekunden (bis zu Tempo 50 km/h) und versteckt sich in einem separaten Heckkasten. Ein Rollo trennt bei offenem Dach das Verdeck vom Kofferraum, wodurch das Volumen schrumpft. Zu den komfortablen Annehmlichkeiten gehören auch ein Windschottsystem sowie eine Kopfraumheizung, welche die Insassen trotz frischer Luft mit Wärme versorgt. Hierbei handelt es sich bereits um Luxus - und dazu gehört, dass Mercedes-Kunden mit einer Wohlfühlatmosphäre umschmeichelt werden.

Es gibt weitere Dinge, die zwar nicht nötig sind, Premiumkunden jedoch in den Bann ziehen können: Die Daimler-Tochter verbaut in der E-Klasse einen Luftgütesensor und aufwändige Sitz- sowie Massagefunktionen. Sie lassen sich sogar virtuell mit individuellen Fitnessempfehlungen kombinieren. Ein weiteres Beispiel, das den Innenraum bei Bedarf aufwertet: Die Ambientebeleuchtung stimmt Farbe und Intensität auf persönliche Vorlieben ab.

Nicht nur der Komfort, auch die Sicherheit erscheint ultimativ: Ein Lenk-Assistent unterstützt beim Bilden einer Rettungsgasse, durch eine „Side-View“-Funktion behält man beim Rangieren die Fahrzeugseiten im Auge. Der Totwinkel-Assistent überwacht nun auch im Stillstand die Umgebung und warnt beim Öffnen der Türen vor möglichen Hindernissen.

Mit "Mercedes Me" hat der Nutzer auf sein neues E-Klasse-Cabrio Fernzugriff und kann auf einige Funktionen von woanders zugreifen. Außerdem gibt es eine schlechte Nachricht für Diebe und Rempler: Der Urban Guard registriert, ob das Fahrzeug gestohlen, abgeschleppt oder angerempelt wird. Der Fahrzeughalter wird umgehend interaktiv benachrichtigt.

Die Markteinführung des E-Klasse-Cabriolets fand im Herbst 2017 statt. Mercedes-Benz eröffnete den Verkauf mit der „25th Anniversary Edition“, als Hommage an den Beginn der Modellreihe ein Vierteljahrhundert zuvor. Die Serienausstattungen tragen die Bezeichnung "Avantgarde" und “AMG-Line”, letztere ist kostentechnisch höher angesiedelt. Während bei der E-Klasse Avantgarde der elegant-dynamische Aspekt im Vordergrund steht, geht es bei der E-Klasse AMG-Line zweifellos um Sportlichkeit. Und die Sonderausstattung?

Wie man es von Mercedes kennt, ist der Zubehörkatalog umfangreich und der Preis des E-Klasse Cabrios lässt sich anhand diverser Pakete und Utensilien aus Leder oder Holz weiter in die Höhe treiben. Karosseriekomponenten, Zierelemente und Veredelungen für den Innenraum lassen sich hinzunehmen, ebenso wie eine Aufwertung des Audiosystems.

Motorenoptionen des Mercedes E-Klasse Cabrio (A 238)

Bei der aktuellen Mercedes E-Klasse (interne Kennung W213) wurde die Motorenpalette zuletzt runderneuert. Im Zuge des Facelifts wurden auch die Triebwerke der Coupé- und Cabrio-Varianten 2019 und 2020 modernisiert. So hat das Cabrio einen Reihensechszylinder-Benziner mit 48-Volt-Technik und integriertem Starter-Generator, der die Topmotorisierungen befeuert. Auch die schwächeren neuen Ottomotoren erhalten einen dezenten Elektro-Boost, währenddessen ist der V6-Benziner nur noch in Gebrauchtwagen zu finden. Elektrische Unterstützung erhält auch die neue Version des Vierzylinder-Turbodiesels (OM 654 M) mit höherem Einspritzdruck und 265 PS.

Das Leistungsspektrum der Modellreihe umfasst 197 bis 367 PS (Benziner) sowie 194 bis 340 PS (Diesel). Über allem thront das AMG-Derivat mit dem doppelt aufgeladenen R-Sechszylinder: Abgasturbo und elektrische Verdichtung steigern die Leistung auf 435 PS. Ein Großteil der jüngsten E-Klasse-Cabrios ist mit dem Allradantrieb 4MATIC ausgestattet, nicht jedoch die kleineren Benziner E 200 bis E 350. Darüber hinaus sind die Motoren der 2019 konzipierten neuen E-Klasse serienmäßig mit der Neunstufen-Automatik 9G-TRONIC kombiniert. Aktuellste Motorisierungen im Überblick:

Benziner:

• E 200 mit 145 kW/197 PS (+ elektrisch 10 kW/14 PS)
• E 300 mit 190 kW/258 PS (+ elektrisch 10 kW/14 PS)
• E 350 mit 220 kW/299 PS (+ elektrisch 10 kW/14 PS)
• E 400 4MATIC mit 245 kW/333 PS (Produktionsende 2018)
• E 450 4MATIC mit 270 kW/367 PS (+ elektrisch 16 kW/22 PS)
• AMG E 53 4MATIC mit 320 kW/435 PS (+ elektrisch 16 kW/22 PS)

Diesel:

• E 220 d mit 143 kW/194 PS
• E 300 d mit 180 kW/245 PS (Produktionsende 2020)
• E 300 d 4MATIC mit 195 kW/265 PS (+ elektrisch 15 kW/20 PS)
• E 350 d mit 210 kW/286 PS (Produktionsende 2020)
• E 350 d 4MATIC mit 190 kW/258 PS (Produktionsende 2018)
• E 400 d 4MATIC mit 243 kW/330 PS

Abmessungen und Gewichte, Mercedes E-Klasse Cabrio

Wie sind die Dimensionen des E-Klasse Cabrios zu bewerten? Die aktuelle Generation bietet im Fond sogar zehn Zentimeter mehr Beinfreiheit als das Coupé. Mit einem potenziellen Kofferraumvolumen von 385 Liter bei geschlossenem Dach sowie umklappbaren Rücksitzlehnen mit Durchlademöglichkeit ist das Premium-Cabrio mit Bedürfnissen des Alltags kompatibel. Familientauglich ist die Baureihe A 238 freilich nicht.

Rivalen der Mercedes E-Klasse: Cabrio-Feind im eigenen Haus

Die Modellreihe Mercedes E-Klasse ist seit Anfang der Neunziger im Programm der Marke mit dem Stern. Angesiedelt in der sogenannten oberen Mittelklasse, zielt sie mitunter auf die Erzrivalen BMW 5er/BMW 6er und Audi A6 ab. Doch sind Cabrios in Deutschland nicht mehr allzu populär, daher tummeln sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt nur wenige Viersitzer im ähnlichen Preisniveau, mit denen die offene E-Klasse im Wettbewerb steht:

• BMW 4er Cabrio
• BMW 6er Cabrio
• Audi A5 Cabriolet
• Ford Mustang Cabrio

Während der neue 4er-BMW und das (nicht mehr gebaute) 6er-Cabrio sowie das Audi A5 Cabrio eher Wert auf Eleganz und Dynamik legen, ist das Muscle-Car Mustang ein Fahrzeug, das tendenziell auf eine andere Käuferschicht abzielt. Preislich befinden sich die genannten Modelle mit der E-Klasse auf einem ähnlichen Niveau. Im Luxussegment stellen Modelle von Porsche und Aston Martin (sportlich) oder Bentley und Rolls-Royce (edel) eine kostspielige Alternative dar.

Doch entstammt einer der ärgsten Widersacher des Mercedes E-Klasse Cabrios dem eigenen Hause - und zwar die Mercedes C-Klasse. Worin unterscheiden sich die Markenbrüder? Designtechnisch nur marginal, gemäß der niedrigeren Klassifizierung ist in der Mittelklasse alles eine Nummer kleiner. Es betrifft das Leergewicht (knapp 150 kg), die Länge (15 cm), Breite (5 cm) und auch Höhe (3 cm). Dazu ist das Tankvolumen (41 statt 50 l) geringer, die Leistungsdaten niedriger (schwächere Motoren in der C-Klasse) sowie natürlich das Preisgefüge. Angesichts eines Kannibalisierungseffekts stellten sich Verantwortliche bei Mercedes die Frage: Rechnet sich die Produktion zweier derart ähnlicher Modelle überhaupt? Die Verkaufszahlen der Mercedes-Cabrios geben eine klare Antwort: Nein.

Fazit zum Mercedes E-Klasse Cabrio: Kannibalisierungseffekt bei Daimler

Daher wurde beim aktuellen Facelift zum letzten Mal ein E-Klasse-Cabrio aufgelegt. 2023 verschmilzt das Modell mit der kleineren C-Klasse - und wird gemeinsam als Mercedes CLE vermarktet. Bis dahin (und als Gebrauchtwagen noch länger) können Fans der Marke natürlich ungebremst zur offenen E-Klasse greifen, sofern sie ein Lifestyle-Auto mit Luxusflair fahren möchten. Bei neueren Ausführungen ist ein hoher Preis erforderlich, doch die hochwertige Verarbeitung, das moderne Ambiente und die Aussicht auf entspanntes Open-Air-Gleiten werden so manchen Kunden vom Kauf überzeugen.