MG ZT

Gute Gründe

• Kultivierter Motor mit ansprechendem Sound.
• Reisekomfort auf der Langstrecke.
• Als praktischer Kombi erhältlich.
• Umfangreiche Serienausstattung.

Daten

Motorisierung

Obwohl der MG ZT im Vereinigten Königreich mit mehr Motorvarianten (unter anderem auch einem sparsamen 1,8 Liter-Ottomotor) erhältlich war, wurden Fahrzeuge in Deutschland ausschließlich der V6, der V8 und der 4-Zylinder-Diesel angeboten. Im Gegensatz zu den anderen Modellen ist der V8 mit Hinterradantrieb ausgestattet.

In Deutschland verfügbare Motoren des MG ZT

Der ZT wurde seinem Anspruch als sportlich orientierte Limousine bzw. Kombi mit 2,5 oder sogar 4,6 Litern Hubraum durchaus gerecht: Eine satte Geräuschkulisse trifft auf ordentlichen Durchzug und souveränes Gleiten ist in dem Auto auch bei höheren Geschwindigkeiten möglich.

Nur an der Zapfsäule kommt das dicke Ende für den Fahrer: Der aus dem Ford Mustang entliehene V8 verbraucht im Schnitt 13,6 Liter Super, wobei auch der V6 mit rund 10 Litern Durchschnittsverbrauch keine besonders gute Figur macht. Als Sparvariante käme lediglich der Diesel mit rund 6 Litern Durchschnittsverbrauch infrage, wobei hier aber deutliche Abstriche im Anzug und der Höchstgeschwindigkeit zu machen sind.

Abmessungen

Der MG ZT ist 4,74 Meter lang (Kombi: 4,79 Meter) und 1,77 Meter breit. Der Radstand beträgt 2,74 Meter und die Dachlinie des Fahrzeugs steht auf einer niedrigen Gesamthöhe von 1,41 Metern.

Der Kombi kann standardmäßig 390 Liter im Kofferraum aufnehmen, wobei sich das Volumen bei umgeklappten Rücksitzen auf bis zu 920 Liter erweitern lässt. Für die hart umkämpfte Klasse der Familienkombis ist dieser Wert nur unterdurchschnittlich. Beim Leergewicht bringt der ZT je nach Motor zwischen 1.560 und 1.775 Kilogramm auf die Waage.

Varianten

Der MG ZT war wie sein Konzernbruder Rover 75 als Stufenhecklimousine und als Kombi erhältlich, wobei der Kombi unter der Modellbezeichnung ZT-T vertrieben wurde. Im Jahr 2004, kurz vor dem Ruin von MG Rover, wurde der ZT noch einem Facelift unterzogen, das sich aber hauptsächlich auf das Exterieur-Design bezog. Die auffälligste Änderung waren die Einzelscheinwerfer an der Front, welche die bis dahin verbauten Doppelleuchten ersetzten.

Preis

Zur Markteinführung im Jahr 2001 wurden für den MG ZT mit dem V6-Benziner rund 32.000 Euro aufgerufen. Die ersten Gebrauchten des ZT haben bereits das Youngtimer-Alter von 20 Jahren erreicht. Auf dem Markt werden Exemplare mit V6 zwischen 2.500 und 4.000 Euro angeboten, wobei sich der Wert an der Kilometerleistung und dem Pflegezustand orientiert.

Bei der Kfz-Steuer würden für den V8-Benziner 317 Euro und für den 2-Liter-Diesel ca. 300 Euro fällig. Interessenten sollten beachten, dass durch die EURO-3-Einstufung der Diesel nicht in Umweltzonen einfahren darf. Dieser Fakt sollte bei der Wahl des Motors auch beachtet werden.

Weiterhin ungünstig für den Unterhalt wirken sich die hohen Typklassen des MG aus: Für die Vollkaskoversicherung müsste ein 30-jähriger Fahrer in der Schadenfreiheitsklasse SF10 und 10.000 Kilometern jährlicher Fahrleistung etwa 1.030 Euro bezahlen. Selbst die reine Haftpflichtversicherung würde für denselben Fahrer noch rund 500 Euro im Jahr kosten.

Design

Exterieur

Die Fahrzeugfront kommt betont sportlich und aggressiv daher: Die vier einzelnen Scheinwerfer werden durch Kanten in der Motorhaube zum "bösen Blick" verzogen, wobei der Kühlergrill im Wabendesign nach oben gezogen in die Motorhaube hineinragt. Scharf geschnittene Frontschweller runden den sportlichen Eindruck des Fahrzeugs ab.

Die Fahrzeugflanken wiederum vermitteln mit den Chromapplikationen sowie einer unaufgeregten Linienführung in Verbindung mit den 18-Zoll-Felgen eher den Eindruck einer erhabenen Reiselimousine, was durchaus der technischen Basis im Rover 75 geschuldet sein dürfte. Die Heckpartie geht ebenfalls in sanften Rundungen in zwei dominante Heckscheinwerfer über, die in einem vorstehenden Heckschweller münden. Die Schweller sind in Fahrzeugfarbe lackiert und an den Flanken sind leider keine Stoßleisten angebracht, sodass Parkrempler schnell eine Reparatur des Autos nach sich ziehen können.

Die einzige optische Abgrenzung der Achtzylinder-Motorisierung ist in der vierflutigen Abgasanlage zu finden, die symmetrisch auf die Heckpartie verteilt ist.

Interieur

Die Innenausstattung im MG ZT trägt ganz klar einen britisch-eleganten Stil: Ledersitze mit einem Mix aus Alcantara und Glattleder sowie Lederverkleidungen an den Türen und am Lenkrad sind ebenso Standard wie die glatt polierten Kunststoffflächen im Armaturenbrett.

Ein Leitmotiv des Interieur-Design ist das Oval: Nahezu alle Schalter, Knöpfe und sogar die Luftdüsen sind oval geschnitten. Während die Fahrzeugfront übermäßig aggressiv und sportlich wirken will, ist das Interieur sehr darauf bedacht, einen edlen und eleganten Eindruck zu hinterlassen. Dies kann von Interessenten leicht als zu viel des Guten wahrgenommen werden, insbesondere bei der Betrachtung der auf Hochglanz polierten Einfassungen für Türgriffe, Handgriffe und Schaltknüppel. Das Heck ist ebenfalls in Vollleder ausgestattet und bietet bequem Platz für zwei Passagiere.

Sicherheit

In puncto Sicherheit war der MG ZT seinerzeit zwar gut ausgestattet, aber nicht ganz auf der Höhe der Zeit. So sind Front- und Seitenairbags sowie Kopfairbags serienmäßig auf den Vordersitzen verbaut. Weiterhin in Serie sind ABS und eine automatische Höhenanpassung der Gurtumlenkung in Abhängigkeit der Passagiergröße an Bord des Autos. Lediglich ein ESP war für den MG nicht verfügbar. Für den ZT sind keine eigenen Crashtest-Ergebnisse verfügbar, aber der technisch vergleichbare Rover 75 erhielt im EURO-NCAP-Test ein Rating von 4 Sternen, woraus sich auch für den MG eine solide Insassensicherheit ableiten lässt.

Alternativen

Zeitgenössische Konkurrenz zum MG ZT ist rar gesät, schließlich ist das Segment der sportlichen Mittelklasse-Kombis für die anvisierte Zielgruppe der Familien meist außerhalb der finanziellen Reichweite.

Eine passende Alternative zum MG ZT bietet zum Beispiel der Volkswagen Passat W8, seinerzeit der einzige VW mit Achtzylindermotor. Mit der Leistung von 275 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h spielt der Passat fahrdynamisch in derselben Liga wie der MG, verfügt als besonderes Extra aber über einen permanenten Allradantrieb. Vom W8 wurden etwa 5.000 Stück produziert. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind Passat W8 zu Preisen zwischen 5.000 und 10.000 Euro verfügbar.

Ebenfalls eine Alternative ist der Ford Mondeo ST220: Mit einem 3-Liter-Sechszylinder und 220 PS steht der Ford dem MG bei der Motorisierung kaum nach. Preislich liegt der Ford mit Preisen zwischen 3.000 und 6.000 Euro etwa auf dem Niveau des MG, ist auf dem deutschen Gebrauchtmarkt aber deutlich häufiger verfügbar, sodass der Interessent hier eine bessere Auswahl hat.