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Moskvich 412

Stärken

  • Robuste Vierzylinder-Ottomotoren
  • Bequemes und nostalgisches Interieur
  • Hohe Wartungsfreundlichkeit

Schwächen

  • Kaum gut erhaltene Modelle erhältlich
  • Ruppiges und holpriges Fahrwerk
  • Karosserie neigt zu Rost

Moskvich 412: DDR-Passat mit Starrachse

Der Moskvich 412 ist ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse des ehemaligen Automobilherstellers Moskvich. Zwischen 1967 und 1976 lief der Russe in zwei verschiedenen Modellgenerationen vom Band. Gebaut wurde der Moskvich 412 in der Stadt Ischewsk im Westen der damaligen Sowjetunion. Weiterlesen

Interessiert am Moskvich 412

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Aktuelle Testberichte

Alternative Modelle

Gute Gründe

  • Es handelt sich um ein echtes, sowjetisches Kult-Auto.
  • Sorgt für ein rustikales, uriges Fahrerlebnis.
  • Das Fahrzeug kommt mit wartungsfreundlichen und haltbaren Motoren.
  • Der Moskvich 412 ist eine Wertanlage unter Oldtimer-Sammlern.
  • Die Sitze sind bequem und es gibt vergleichsweise viel Platz im Fond.

Daten

Motorisierung

Im Moskvitsch 412 wurde vor allem auf effiziente Leichtmetallmotoren gesetzt, die bereits 1964 in der Sowjetunion entworfen wurden. Für die Serienproduktion setzten die Hersteller auf einen 4-Zylinder-Ottomotor, dessen Leistung in der zweiten Modellgeneration noch einmal optimiert wurde. Dieser bot für damalige Verhältnisse recht außergewöhnliche, technische Spezifikationen:

Moskvitsch-412 Moskvitsch-412IE
Motorentyp 4-Zylinder Ottomotor 4-Zylinder Ottomotor
Hubraum 1.478 cm³ 1.478 cm³
Art des Getriebes Schalter Schalter
Drehmoment 112 Nm 120 Nm
Leistung 55 kW (75 PS) 58 kW (80 PS)
Höchstgeschwindigkeit 140 km/h 150 Km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in Sekunden 20 18,8
Verbrauch 8,8 l 8,7 l

Für den Moskvich 412 war nur ein 4-Gang-Schaltgetriebe mit H-Schaltung erhältlich. Der serienmäßige 46-Liter-Tank reichte zudem für Reichweiten um die 520 Kilometer, was für damalige Verhältnisse bereits ein überdurchschnittlicher Wert war. Zum Vergleich: In den Trabant 601 der gleichen Ära passen exakt 24 Liter, die für Reichweiten bis maximal 300 Kilometer konzipiert sind. Zusätzlich sollten Besitzer des Fahrzeugs einen Ölverbrauch in Höhe von rund 100 Milliliter pro 100 Kilometer einplanen. In puncto Höchstgeschwindigkeit war der Moskvich 412 im Vergleich zu anderen Fahrzeugen aus sozialistischer Produktion mit 140 bis 150 Stundenkilometern wesentlich schneller unterwegs. Ist am 412 eine Anhängerkupplung vorhanden, lassen sich mit dieser 500 Kilogramm Zusatzlast ziehen.

Abmessungen

Kofferraumvolumen Weniger als 300 l
Abmessungen (L x B x H) 4,09 m x 1,55 m x 1,44 m
Radstand 2,40 m
Sitzplätze 4
Bodenfreiheit 0,18 m
Leergewicht 1.000 - 1.045 Kg

Mit weniger als 300 Litern Kofferraumvolumen positionierte sich der Moskvich 412 in puncto Stauraum für damalige Verhältnisse im Mittelfeld. Dieser konnte jedoch nicht durch das Umklappen der 2. Sitzreihe erweitert werden. Die Maße sind mit respektablen 4,09 Meter Länge sowie 1,55 Meter Breite recht stattlich und machten des 412er zu einer damals recht imposanten Erscheinung. Heute passt dieser mühelos selbst in die kleinsten Parkplätze in urbanen Gebieten. Insgesamt vier Personen finden, inklusive Fahrer, bequem im Fahrzeug Platz. Der Radstand des Moskvich 412 ist mit 2,40 Meter anständig und ermöglicht ein bequemes Reisen.

Für die damaligen Straßenverhältnisse zudem besonders von Vorteil: die recht hohe Bodenfreiheit von rund 18 Zentimetern, die auch gröbere Schlaglöcher oder Straßenunebenheiten mühelos verschmerzen lässt. Das überschaubare Leergewicht von maximal 1.045 Kilogramm macht den Moskvich 412 zudem vergleichsweise agil und hält gleichzeitig den Spritverbrauch im Rahmen.

Varianten

Im Laufe seines Bauzeitraums wurde der Moskvich 412 zum echten Tausendsassa. So war dieser in folgenden Modellvarianten erhältlich:

  • Als Limousine mit Stufenheck
  • Als Kombi mit Schrägheck
  • Als Pickup
  • Als Rallye-Fahrzeug
  • Als Rechtslenker für den Export
  • Als Taxi (spezielle Lackierung)
  • Als geschlossener Kastenwagen

Preis

Im Produktionszeitraum fiel für den Moskvich 412 ein Neupreis in Höhe von 18.500 Mark der DDR an, was rund 4.600 Euro entspricht). Damit war der Moskvich mehr als doppelt so teuer wie ein in der DDR produzierter Trabant 601, der neu etwa 8.500 Mark (2.100 Euro) der DDR kostet. Mittlerweile zählt der Moskvich 412 unter Sammlern zu einem absoluten Wertobjekt und erzielt auf dem Gebrauchtwagenmarkt nicht selten Preise in Höhe von 10.000 Euro oder mehr.

Ist der Kauf eines noch gut erhaltenen Modells gelungen, kann sich der potenzielle Besitzer über die recht niedrigen Unterhaltskosten des Moskvich 412 freuen. Denn dieser kostet – dank günstiger Oldtimer-Versicherung – nur etwa 44 Euro Kfz-Vollkasko pro Monat.

Weiterhin fallen Kfz-Steuern in Höhe von 32 Euro monatlich an.

Hinzu kommen durchschnittliche Wartungskosten in Höhe von 21 Euro pro Monat.

Wer den 412er im Schnitt rund 10.000 Kilometer pro Jahr bewegt, sollte mit durchschnittlichen Spritkosten (bei 2,00 Euro pro Liter E10) in Höhe von etwa 147 Euro pro Monat rechnen. Insgesamt kommt ein Moskvich 412 damit auf durchschnittliche Unterhaltskosten in Höhe von circa 244 Euro pro Monat. Dabei handelt es sich im Vergleich zum Trabant um einen deutlich höheren, aber insgesamt immer noch recht günstigen Wert.

Design

Exterieur

Der Moskvich 412 bietet ein unprätentiöses, kantiges Exterieur. Die markanten, sechseckigen „Rundscheinwerfer”, das rote Moskvich-Symbol sowie die breite Kühlerfront lassen das Fahrzeug schon von Weiten aus der Masse stechen. Der nach vorne und hinten hin abgekantete Karosserieaufbau des Moskvich 412 weist seitlich eine durchgezogene Kante auf. An die vergleichsweise große und nach hinten hin abgeschrägte Heckscheibe schließt sich ein langgezogener Kofferraum an, der durch seitliche Flügel gekennzeichnet ist. An Front und Heck befinden sich jeweils zwei wuchtige Leichtmetallstoßstangen. Ein Moskvich-Schriftzug befindet sich außerdem auf dem Kofferraum. Zu den Sonderausstattungen dieses Fahrzeugs zählen für die Exportversion abgeänderte Lichterpakete und eine Kombi-Variante mit Schrägheck

Interieur

Innen bot der Moskvich 412 eine im Vergleich zum Trabant 601 deutlich edlere Ausstattung. Nebst recht breiten Stoff- und Ledersitzen besteht das Interieur aus einem schmalen Armaturenbrett aus Kunststoff mit einer Vielzahl an Bedienelementen und Funktionen. Dazu gehören zum Beispiel einen Zigarettenanzünder, ein Radio sowie eine Frontscheibenbelüftung. Auffällig sind innen das überdimensionierte Lenkrad und das senkrechte, analoge Tachometer, das stark an damalige US-Modelle erinnert. Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz befinden sich nur Handbremse und Schaltknüppel, was das Raumgefühl verbessert. Innen waren zudem Ledersitze und eine individuelle Farbkombination von Armaturenbrett, Türverkleidung und Sitzen als Sonderausstattung wählbar.

Sicherheit

Insbesondere für damalige Verhältnisse stand es um die Sicherheit im Moskvich 412 ziemlich gut. Dieser war serienmäßig mit zahlreichen Sicherheitseinrichtungen wie zum Beispiel einem Bremskraftverstärker, Trommelbremsen, Anschnallgurten vorn und hinten, Karosserieknautschzonen, gepolstertem Armaturenbrett und nicht-hervorstehenden Bedienelementen ausgestattet. Eine Teleskoplenksäule sorgt bei einem Aufprall dafür, dass der Fahrer bei einem Zusammenschieben der Karosserie geschützt ist. Hinzu kommen Kopfstützen für alle Fahrzeuginsassen und ein Warnblinker.

Alternativen

Bei Moskvich selbst ist zum Beispiel der Moskvich 408 eine spannende Alternative. Dieser ist ebenfalls mit einem robusten 4-Zylinder-Ottomotoren und maximal 50 PS ausgestattet. Der Neupreis belief sich auf 16.000 DDR-Mark (4.000 Euro). Gute Gebrauchtwagen liegen heute bei knapp 5.000 Euro.

Blickt man aber auch auf andere Fahrzeughersteller sozialistischen Ursprungs, ist der Wartburg 353 eine interessante Option. Bei diesem Auto handelt es sich um eine 4-sitzige Limousine, die einen 3-Zylinder-Motoren bis einschließlich 50 PS bietet und für einen Neupreis in Höhe von rund 17.000 DDR-Mark (4.250 Euro) angeboten wurde. Ähnlich wie der Moskvich 412 ist der Motor zuverlässig und der Wertzuwachs seit Jahren beständig. Gebrauchtwageb beginnen bei rund 2.000, können jedoch auch deutlich über 10.000 Euro kosten.

Als Kleinwagen ist der Trabant P601 das Maß aller Dinge, der 2-Zylinder-Motoren bis maximial 26 PS integrierte. Für den Trabant mussten DDR-Bürger daher nur etwa 8.500 DDR-Mark (oder 2.100 Euro) hinblättern. Heute kostete das geschichtsträchtige Auto im guten Zustand 5.000 bis 12.000 Euro.

FAQ

Wie hoch sind die Unterhaltskosten für den Moskvich 412?
Die monatlichen Unterhaltskosten für einen Moskvich 412 belaufen sich auf durchschnittlich 244 Euro. Hier sind allerdings keine Reparaturkosten inkludiert, die bei einem um die 50 Jahre alten Fahrzeug jederzeit anfallen können.
Wie hieß der Moskvich 412 in der DDR?
In der DDR trug der Moskvich 412 den Namen Moskwitsch 412IE, wobei das „IE“ aus dem Russischen übersetzt für „Export-Ausführung“ steht.
Wann wurde der Moskvich 412 produziert?
Der Moskvich 412 wurde zwischen 1967 und 1976 im russischen Werk Ischewsk in der damaligen Sowjetunion produziert.
Wie viel PS hat der Moskvich 412?
Ein Moskvich 412 hat serienmäßig zwischen 75 und maximal 80 PS.
Wie viel kostete ein Moskvich 412 neu?
Zur Markteinführung wurde für den Moskvich 412 ein Neupreis in Höhe von 18.500 DDR-Mark (4.600 Euro) aufgerufen.

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