- Startseite
- Auto
- Nissan
- Nissan Cherry
Stärken
- Technisch zuverlässig
- Extravagantes Design
- Großer Kofferraum
Schwächen
- Karosserie rostanfällig
- Wenig Sicherheit
- Schlechte Ersatzteilverfügbarkeit
Interessiert am Nissan Cherry
Unser Wissen zu Deiner Suche
Test Nissan Ariya e-4orce: Teures Mittelmaß
Test Nissan X-Trail (2023): Stromer mit Benzin im Blut
Endlich angekommen: Nissan Qashqai im Test
Fahrbericht Nissan X-Trail: Zeit für was Neues
Erster Test: Nissan Qashqai 1.3 DIG-T – Nissan räumt beim Qashqai um
Erster Test: Nissan Leaf – Mehr Motor und Reichweite
Gute Gründe
- Wirklich seltener Kleinwagen.
- Stabiles und sicheres Fahrwerk für seine Klasse und Bauzeit.
- Viel Platz, besonders großer Kofferraum.
- Modell kann auch als Wertanlage gesehen werden.
Daten
Motorisierung
Der 1970 vorgestellte und ab 1972 in Deutschland erhältliche Datsun Cherry war das erste Fahrzeug, das Nissan mit Frontantrieb anbot. Die bis 1977 angebotene erste Generation war mit zwei Motorisierungen erhältlich. Der 100A ist ein Vierzylinder-Ottomotor mit hängenden Ventilen und leistet aus einem Liter Hubraum 45 PS. Die stärkere Variante, der 120A hat einen Hubraum von 1,2 Litern und bringt 52 PS. 1971 folgte der 1,2-Liter-Motor mit einem Doppelvergaser, der die Leistung auf 80 PS erhöhte. Die Kraftübertragung erfolgte serienmäßig über ein Viergang-Schaltgetriebe. Ab 1972 konnte gegen Aufpreis auch eine Dreigang-Automatik geliefert werden.
Auf dem japanischen Heimatmarkt startete die zweite Generation 1974. Der Cherry wurde anfangs parallel zur ersten Generation verkauft. Die technische Basis wurde vom Vorgänger übernommen. Lediglich ein größerer 1,4-Liter-Motor wurde zusätzlich angeboten. Dieser hat eine Leistung von 80 PS.
1977 wird die dritte Generation in Japan vorgestellt. 1978 begann der Export des Datsun Cherry (N10). Anfangs wurde das Fahrzeug mit den bewährten 1,0- und 1,2-Liter-Motoren angeboten. Später kam auch der 1,4-Liter-Motor hinzu, der allerdings in Deutschland nicht erhältlich war. 1980 wurden, im Rahmen eines größeren Facelifts, auch andere Motoren verbaut. Sie haben nun oben liegende Nockenwellen und einen Aluminiumblock. Der 1,0-Liter-Motor leistet nun 50 PS. Ein 1,3-Liter-Motor ersetzte den 1,2-Liter und bringt 60 oder 70 PS Leistung. Für den deutschen Markt war nur der 1,3-Liter-Motor mit 60 PS verfügbar. Für den Kombi wurde auch ein 1,5-Liter-Motor mit 70 PS eingeführt.
Die vierte und letzte Generation ab 1992 legte jetzt in Deutschland den Namen Datsun ab. Der Nissan Cherry kam mit den bekannten Motoren in den Handel. Erweitert wurde die Motorenpalette um einen 1,7-Liter-Dieselmotor mit einer Leistung von 54 PS. Durch ein Joint-Venture mit Alfa Romeo kam Anfang 1983 ein Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum ins Programm, der 75 PS leistet. Die Topversion des Nissan Cherry kam mit eben diesem Motor, jedoch bringt er dank Turboaufladung sogar 105 PS auf die Straße. Leider war das Spitzenmodell Cherry Europa/Spezial nicht in Deutschland erhältlich. Mit einem Leergewicht von unter 900 Kilogramm war die Motorisierung für seine Zeit durchaus ausreichend. Technisch ist er in vielen Teilen baugleich mit dem Nissan Sunny.
Abmessungen
Vier Erwachsene finden im Nissan Cherry mit einer Länge von 3,61 Meter (erste Generation) bis 3,96 Meter (vierte Generation) Platz. Die Breite wuchs im Laufe der Zeit von 1,47 Meter auf 1,62 Meter. Die Höhe änderte sich mit 1,38 bis 1,39 Metern kaum. Der Radstand wuchs um etwa acht Zentimeter von anfänglich 2,34 Meter auf 2,42 Meter in der letzten Generation. Einen vergleichsweise riesigen Kofferraum bietet die erste Generation des Datsun Cherry. Mit fast 400 Liter Volumen erreichte er fast Mittelklasse-Format. Der dreitürige Kombi fasst sogar noch etwas mehr Gepäck.
Varianten
Der Datsun Cherry wurde als drei- und fünftürige Schräghecklimousine, als Kombi-Coupé und als Kombi produziert. Auf einigen Märkten wurde er unter dem Namen Nissan Pulsar verkauft, der von 1982 bis 1987 als Stufenhecklimousine angeboten wurde. Durch eine Kooperation mit Alfa Romeo wurde der Cherry baugleich auch als Alfa Romeo Arna gebaut.
Preis
Der kleine japanische Wagen war eine Kampfansage an die europäische Konkurrenz. Nicht nur die Qualität überzeugte, auch der Preis war unschlagbar. Ab einem Einstiegspreis von umgerechnet 3.000 Euro war die letzte Generation zu haben. Die Top-Ausstattung kostete etwa 5.800 Euro.
Gebraucht sind die Fahrzeuge sehr selten geworden. Wird eines davon angeboten, werden bei sehr gutem Zustand mindestens 10.000 Euro fällig. Restaurierte Exemplare der ersten Generation kosten gern 30.000 Euro und mehr.
Der Unterhalt einer solchen Rarität ist nicht einfach und auch nicht günstig. Viele Ersatzteile sind kaum noch zu beschaffen. Insbesondere Karosserieteile machen Probleme. So sind eventuelle Reparaturen oft teuer. Die Versicherungsprämien fallen aufgrund der Zulassung als Oldtimer dagegen günstig aus. Hier müssen Käufer mit etwa 40 bis 110 Euro rechnen.
Design
Exterieur
Die ersten Generationen des Cherry fuhren mit einem extravaganten Design vor. Besonders das Coupé zeigt mit seinen Linien Dynamik und Stil und ähnelt dem sportlichen Bruder Datsun 240Z bis 300Z. Gelobt wurde durch die Generationen hinweg die gute Rundumsicht, die trotz der breiten C-Säule gegeben ist. Leider war die Rostvorsorge und Blechqualität zu damaligen Zeiten nicht die beste, sodass viele Exemplare bereits verschwunden sind.
Interieur
Der Nissan Cherry ist ein Fahrzeug der unteren Kompaktklasse. In den siebziger und achtziger Jahren wurde der geringe Preis, ähnlich wie auch heute, durch Einsparung und Verzicht erreicht. So ist die Ausstattung für heutige Zeiten sehr spartanisch. Die Fenster sind mit Kurbeln ausgestattet, eine Zentralverriegelung ist nicht vorhanden. Annehmlichkeiten wie Klimaanlage wurden nie angeboten. Dennoch überzeugt der Nissan Cherry mit einem unverkennbaren Ambiente. Tief versenkte Rundinstrumente informieren über Geschwindigkeit, Motortemperatur und Benzinvorrat. Ein Zweispeichenlenkrad mit dünnem Lenkkranz versperrt den Blick auf die Anzeigen nicht. Ab der dritten Generation hielt der Stil der achtziger Jahre mit einem eckig gestalteten Armaturenbrett und Rundinstrumenten Einzug. Das Lenkrad hat noch immer zwei Speichen, ist aber etwas kleiner, mit einem dickeren, handlichem Kranz.
Sicherheit
Die Sicherheitsausstattung lässt sich nicht mit heutigen Standards vergleichen. Assistenzsysteme gab es nicht. Sicherheitsgurte sind bei den Modellen der dritten und vierten Generation vorhanden. Seitenblinker waren bei der damaligen Konkurrenz kein Standard, der Nissan Cherry bot damit eine bessere Sichtbarkeit beim Abbiegen. Das Armaturenbrett ist ohne große Kanten gestaltet und die Frontscheibe besteht aus Verbundglas. Negativ fielen dem ADAC das harte Lenkrad mit wenig Prallfläche und ein wenig gepolstertes Dach auf. Die Kopfstützen sind nicht höhenverstellbar.
Alternativen
Der Datsun Cherry hatte seinerzeit einen schweren Einstieg im europäischen Markt. Waren japanische Kleinwagen wegen ihrer kompakten Bauweise eher verschrien, überzeugte der kleine Neue mit selbstbewusstem Design und Qualität. So braucht er sich nicht vor seiner Konkurrenz zu fürchten. Dies bestand zum Beispiel aus dem Renault 5, Peugeot 104 und Fiat 127. In den achtziger Jahren gab es auch den Alfa Romeo Arna, der mit dem Cherry baugleich war. Er erreichte allerdings nur wenige Käufer, da er weder das sportliche Image von Alfa noch die Qualität des Nissan bot. Auch andere japanische Hersteller stritten in Europa um Kunden im Kleinwagensegment. Allen voran die Modelle Toyota Corolla, Honda Civic und Mazda 323.