Peugeot 604

Gute Gründe

• Der Peugeot 604 ist für lange Strecken gut geeignet.
• Ausstattung und Platzangebot sind ideal für Geschäftsreisende und Familien.
• Das Fahrzeug punktet durch niedrige Anschaffungskosten.
• Der Peugeot Turbo ist eine der wenigen Limousinen mit sparsamem Dieselaggregat.

Daten

Motorisierung

Im September 1975 lieferte Peugeot den ersten 604 V6 SL aus. Ausgestattet wurde das von Pininfarina und Aldo Brovarone entworfene Auto mit einem 2.700 Kubikzentimeter großen Hubraum und einem Sechszylinder. Aufgrund des Zylinderwinkels von 90 Grad wurde das Aggregat ursprünglich mit einem Acht-Zylinder ausgestattet, um den Motor möglichst vibrationsfrei zu halten. Allerdings zwang die Ölkrise von 1973 die Hersteller dazu, zugunsten des Verbrauchs auf einen Sechszylinder umgestellt. Die Motorleistung des Peugeot 604 betrug 136 PS. Die Kraftübertragung übernahm in der Serie ein manuelles Getriebe mit der Typenbezeichnung BA10/4. Dieses Viergang-Getriebe konnte gegen ein Automatikgetriebe ausgetauscht werden.

1977 kam der 604 TI mit Bosch-K-Jetronic auf den Markt, dessen Motor 144 PS erzeugte. Das Modell wurde serienmäßig hergestellt und konnte mit einem mehrgängigen Automatikgetriebe oder mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe erworben werden.

1979 wurde das Modell Peugeot 604 SR auf dem Markt gebracht, aufgrund der anhaltenden Energiekrise nur mit einem 2,0 Liter Einspritzmotor ausgestattet und ausschließlich in Frankreich erhältlich. Es folgten ein GTI mit 155 PS und ein Turbo-Diesel, was für den europäischen Markt eine Premiere war und sich anders als die Benziner durch einen Vierzylinder ausgezeichnete. Die am häufigsten im 604 verbauten Motoren waren:

• 2.3 L mit 2,304 cc als XD2S Turbo Diesel I4
• 2.5 L mit 2,498 cc als XD3S/XD3T Turbo Diesel I4
• 2.7 L mit 2,664 cc als PRV V6
• 2.8 L mit 2,849 cc als PRV V6

Der Peugeot 604 überzeugte mit seinen leistungstechnischen Daten gegenüber der Konkurrenz. Im Jahr 1977 übertrumpfte der 604 in Tests den Mercedes 280E und den BMW 728. Jedoch wurde der 604 im Laufe seines Produktionszeitraums in immer geringeren Stückzahlen verkauft; es gibt nur noch wenige Exemplare, und der von ihm gesetzte Standard wurde ignoriert, weil Hochgeschwindigkeits-Handling und unerbittliche Beschleunigung zu den Maßstäben wurden, nach denen Luxusautos beurteilt wurden.

Abmessungen

Der Peugeot 604 ist eine stattliche Executive-Limousine. Das generöse Raumangebot in der Kabine wird durch die Abmessungen ermöglicht:

Varianten

Da Frankreichs damaliger Staatspräsident Valery Giscard d’Estaing und etliche Minister seines Kabinetts den Peugeot 604 als Dienstwagen auswählten, gab es das Fahrzeug in gepanzerten Ausführungen. Die Firma Heuliez produzierte 124 Limousinenversionen des 604 mit langem Radstand. Für diese Versionen waren zwei zusätzliche bewegliche Sitze erhältlich. Diese Limousinen wurden als Sonderanfertigung von 1978 bis 1984 hergestellt. Auch andere Staatsoberhäupter mochten den 604, darunter Seyni Kountché aus Niger, der einen von Chapron gebauten 604 Landaulet besaß. Das zweite Landaulet gehörte zum Fuhrpark im Élysée-Palast und war somit dem Staatspräsidenten Frankreichs vorbehalten. Für den Limousinenhandel boten die Karosseriebauer Chapron und Heuliez auch verlängerte Versionen des Peugeot 604 an, die sich durch eine Länge von 5,34 Meter auszeichneten.

Preis

Der letzte Neupreis für den Peugeot 604 lag je nach Ausstattung bei 7.000 bis 7.900 Euro. Gebrauchte 604 mit einer Laufleistung von etwa 100.000 km bereits ab 3.500 Euro erhältlich. Fahrzeuge mit historischen Kennzeichen in gutem Pflegezustand werden für rund 8.000 Euro angeboten. Wer auf der Suche nach einem 604 in erstklassigem Zustand ist, der muss mit 10.000 bis 15.000 Euro rechnen.

Die Kfz-Steuer der Mittelklassen-Limousine beträgt je nach Baujahr zwischen 583 und 684 Euro. Die Kfz-Versicherung für den Peugeot 604 D Turbo kostet zwischen 1.300 und 1.600 Euro jährlich, während die Unterhaltskosten bei 15.000 km Fahrleistung jährlich hochgerechnet rund 400 Euro im Monat betragen.

Design

Exterieur

Für das Fahrgestell, den Aufbau der Plattform und das Design wurde Pininfarina und Brovarone beauftragt. Die enge Zusammenarbeit der beiden Automobilspezialisten ergab eine luxuriöse Limousine mit reichlich Raumangebot und mit exzellenten Fahrleistungen. Der Peugeot 604 verstand es, trotz einer Länge von knapp unter 5 Metern, auf der Straße unauffällig zu bleiben. Trotz der kantigen Struktur ist die Linienführung gefällig, im Heckbereich sogar schwungvoll. Während der zehnjährigen Bauzeit von 1975 bis 1985 wurde die Karosserie optisch nur marginal verändert. Einzige Besonderheiten sind die beiden Landaulet und die verlängerten Versionen, die von Drittanbietern hergestellt wurden.

Interieur

Der Peugeot 604 D Turbo war die erste Limousine in Europa, die durch einen Diesel mit Turbobeatmung angetrieben wurde. In Sachen Komfort und Bequemlichkeit hat der 604 seinerzeit Maßstäbe gesetzt, die damals weder von Mercedes-Benz, BMW noch Jaguar erreicht wurden. Die Verarbeitung im Innenraum ist erstklassig, zweckmäßig und zugleich optisch überaus ansprechend.

Sicherheit

Bis zum Produktionsende 1985 wurde der Peugeot 604 nie einem offiziellen Crashtest unterzogen. Allerdings haben sich etliche Auto-Experten bei Tests zum Thema Fahrzeugsicherheit des 604 geäußert. Der Peugeot 604 war ein jederzeit gut beherrschbares, exzellent reagierenden und sehr souverän zu fahrendes Auto, dem sich die Insassen bedenkenlos anvertrauen konnten.

Alternativen

Der französische Automobilhersteller machte sich mit dem Peugeot 505 eine eigene und besonders starke Konkurrenz im eigenen Haus. Die Leute mochten den Wagen und er verkaufte sich anständig, denn es wurden immerhin insgesamt 153.266 Stück verkauft. Dieser bestand teilweise aus 604-Komponenten, weshalb einige französische Autoexperten behaupten, der 604 habe sich selbst ins Abseits gestellt.

Als Alternative zum Peugeot 604 bieten die großen Marken eine illustre Auswahl. Neben dem BMW 528 sind der Volvo 760 und der Ford Granada zu nennen.