- Startseite
- Auto
- Proton
- Proton 416
Interessiert am Proton 416
Aktuelle Testberichte
Mercedes CLA (2025): Mitfahrt im Tesla-Killer
Test Subaru Crosstrek 2.0ie: Gegen den Strom
Test VW Golf 8 R Black Edition: Traum-Golf zum Fantasiepreis
Erster Test Audi A6 e-tron (2025): Wie gut ist der neue Elektro-Kombi?
Abarth 600e (2024): Kann der Elektro-Skorpion große Gefühle wecken?
Oldie-Test Audi A8 L (D2) W12: Piëchs Meisterstück
Bei Autos aus Asien denkt man hierzulande zuerst an Japan und Korea, vielleicht noch an China. Malaysia haben nur die wenigsten auf dem Zettel. Mit Proton gibt es jedoch einen interessanten Hersteller aus genau diesem Land. Der Proton 416 war eines der wenigen Modelle, die bei uns verfügbar waren. Einst ein interessantes Modell für kleine Budgets, ist er heute ein äußerst seltener Gebrauchtwagen. Vielleicht ergattern ja gerade Sie eines der seltenen Exemplare?
Die Geschichte des Proton 416
Malaysia wollte eigene Autos bauen. Und so machte sich der damalige Premierminister im Jahr 1983 auf, um eine staatliche Automobilgesellschaft zu gründen. Gemeinsam mit dem japanischen Automobil-Hersteller Mitsubishi wollten die Heavy Industries of Malaysia diesen Plan in die Tat umsetzen. Das Ergebnis war die „Nationale Automobil-Gesellschaft“. Auf Malaysisch: Perusahaan Otomobil Nasional oder abgekürzt Proton. Proton produzierte seine Fahrzeuge an zwei Standorten. Einmal in Shah Alam rund 25 km südwestlich von der Hauptstadt Kuala Lumpur und einmal in Perak, seines Zeichens der Ort mit dem größten Zinnvorkommen der Welt.
Zwei Jahre später konnte Proton 1985 mit der Produktion starten. Die Starthilfe von Mitsubishi war zu dieser Zeit noch besonders ausgeprägt. Sämtliche Teile der ersten Proton Modelle kamen direkten von den Japanern. Erst nach und nach stellten malaysische Unternehmen immer mehr Teile selbst her. Doch nicht nur die Teile stammten aus dem Hause Mitsubishi. Auch ein großer Teil der Modelle waren Lizenzbauten. So basierte auch der Proton 416 auf einem Entwurf von Mitsubishi.
Im Jahr 1996 kaufte Proton die Mehrheit am Autobauer Lotus aus Großbritannien. 2003 übernahm der Konzern aus Malaysia schließlich auch den Rest von Lotus. Weitere Verbindungen nach Europa entwickelte Proton durch eine vorübergehende Mehrheitsbeteiligung am italienischen Motorradproduzenten MV Augusta. Diese Beteiligung hatte allerdings nur von 2004 bis 2006 Bestand.
Proton kommt nach Deutschland
Von 1995 bis 2001 hat Proton sechs Jahre lang seine Autos auf dem deutschen Markt angeboten. Im Wesentlichen handelt es sich bei den in Deutschland angebotenen Modellen von Proton um die Modellreihen 300 und 400. Bei ersterer handelt es sich um den Proton Satria, eine kompakte Schräghecklimousine. Proton baute den Kleinwagen nach Lizenzplänen des Mitsubishi Colt. Die 400er-Modellreihe baute auf dem Proton Wira auf. Dieses Mitglied der Kompaktklasse war als Stufenheck- und Schräghecklimousine erhältlich. Der Proton Wira basierte auf den Plänen des Mitsubishi Lancer. Der heute nur noch äußerst selten zu findende Proton 416 zählt zu dieser Modellreihe.
Diese Seltenheit ist auch auf die schwachen Verkaufszahlen zurückzuführen. Mit rund 2.000 verkauften Fahrzeugen im Jahr blieb Proton in unseren Breitengraden weit hinter den Erwartungen zurück. Als Konsequenz verabschiedete sich Proton 2001 wieder von diesem Markt und stoppte den Verkauf hierzulande.
Frischer Wind für den malaysischen Markt
Mit Anfang der 2000er Jahre ließ auch der Erfolg am malaysischen Heimatmarkt langsam nach. Konnte Proton 2002 noch 60 % Marktanteil vorweisen, halbierte sich dieser Wert in nur drei Jahren bis 2005 auf 30 %. Um dem entgegenzuwirken, wollte der malaysische Staat die Hälfte des Protonkonzerns an einen Autohersteller aus dem Ausland verkaufen. Zwischenzeitlich stand sogar eine Übernahme durch Volkswagen im Raum. Ende 2008 fiel jedoch die Entscheidung auf einen neuen Entwicklungsvertrag mit Mitsubishi. Seit 2017 besitzt Geely, ein Autoproduzent aus China, 49,9 % von Proton.
Motor und Ausstattung: Das steckt im Proton 416
Der Proton 416 hat mit dem 415 einen kleinen Bruder mit einem 1,5 Liter Ottomotor mit vier Zylindern, Dreiventiltechnik und 90 PS. Der stärkere Proton 416 kommt mit einem 1,6 Liter Vierzylinder und 113 PS, sowie einer Vierventiltechnik etwas kräftiger voran. In 10,8 Sekunden schafft er die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h. Bei 175 km/h ist übrigens Schluss. Der Verbrauch sollte bei 7,4 Litern auf 100 Kilometern liegen. Beide Motorvarianten standen als Stufen- oder Fließheck zur Auswahl. Die Stufenhecklimousine war 4,36 Meter lang. Neun Zentimeter weniger waren es beim Fließheck. In puncto Verarbeitung fehlte den Proton Modellen im Vergleich zu heimischen Fahrzeugen schon einiges. Im Innenraum ging es dementsprechend schlicht und von Plastik dominiert zur Sache. Die Sitze schienen eher für den asiatischen Markt konstruiert, wodurch große Fahrer schon mal Probleme hinsichtlich Seitenhalt und Sitzkomfort haben konnten.
Ein höhenverstellbares Lenkrad, getönte Scheiben und Kofferraum- und Tankklappe, die sich von innen entriegeln ließen, hörten sich als Teile der Basisausstattung jedoch durchaus vielversprechend an. Der Proton 416 überzeugte zusätzlich mit höhenverstellbaren Sportsitzen sowie mit elektrischen Fensterhebern und Außenspiegeln.
Das ein oder andere technische Highlight konnte dabei jedoch nur kurz von der schlichten Verarbeitung ablenken. Alles in allem sollte der Proton 416 besonders preisbewusste Käufer ansprechen. Damals gab es nur wenige, vergleichbar günstige Anbieter. Heute macht das zum Beispiel Dacia schon wesentlich erfolgreicher. Doch auch heute versuchen ebenfalls asiatische Anbieter wie DFSK mit besonders günstigen Modellen im deutschen Automarkt Fuß zu fassen.