- Startseite
- Auto
- Saab
- Saab 92
Stärken
- Unverfälschtes, pures Fahrerlebnis
- Sehr seltenes Sammlerfahrzeug
- Aerodynamisches Fahrzeugdesign
Schwächen
- Unzureichende Fahrgastsicherheit
- Schlechte Ersatzteilverfügbarkeit
- Teilweise rostanfällige Karosserie
Interessiert am Saab 92
Aktuelle Testberichte
Oldie-Test Audi RS 6 Avant (C5): Zeitmaschine in eine bessere Zeit
V8 für schmale Kasse? Kaufberatung Audi A6 4.2 (C5)
Erster Test Kia EV3 (2025): Kias Antwort auf ID.3 & EX30
Test VW Tiguan 2.0 TDI (2024): Solider Fortschritt, stolzer Preis
Erster Test Mazda3 G 140 (2025): Hubraum gewinnt
Test Suzuki Swift 1.2 Hybrid Allgrip (2024): Fahrspaß trifft auf Assistenz-Horror
Alternative Modelle
Gute Gründe
- Klassiker mit Wertsteigerungspotenzial.
- Viele einzigartige Fahrzeugdetails.
- Günstige Zulassung als Oldtimer.
- Sehr niedriger CW-Wert von 0,3.
Daten
Motorisierung
Mit dem Saab 92 stellte der aus dem Flugzeugbau bekannte Hersteller aus Schweden sein erstes Automobil vor. In den Jahren 1945 bis 1947 entwickelte Saab mit dem sogenannten „Ursaab” bereits den ersten Prototypen des Wagens. Dieser war seinerzeit mit einem DKW-Motor ausgestattet. Ab 1449 wurde der Saab 92 dann mit einem Zweitaktmotor unter der Leitung des Ingenieurs Gunnar Ljungström in Serie produziert.
Motorisierung des Saab 92
Modellname | Saab 92 |
---|---|
Bauzeitraum | 1949 - 1956 |
Getriebe | Manuell |
Anzahl der Gänge | 3 |
Antriebsart | Frontantrieb |
Kraftstoff | Benzin |
Motortyp | Zweitaktmotor |
Hubraum | 764 cm³ |
Zylinder | 2 |
Leistung | 25 PS |
Maximales Drehmoment | 55 Nm bei 3.800 U/min |
Hergestellte Stückzahl | 20.128 |
Der Saab 92 ist mit einem wassergekühlten Zweizylinder-Verbrennungsmotor ausgestattet. Bei einem Verdichtungsverhältnis von 6,6:1 generiert das Triebwerk aus einem Hubraum von 764 cm³ gemütliche 25 PS.
Beim Saab 92B, der der Öffentlichkeit im Jahr 1952 vorgestellt wurde, konnte die Leistung des Motors auf 28 PS angehoben werden. Im Fahrbetrieb macht sich die geringe Mehrleistung allerdings kaum bemerkbar. Im Rennsport und bei Rallyes kam außerdem eine getunte Modellvariante mit einer Nennleistung von 35 PS zum Einsatz.
In Verbindung mit den einzeln aufgehängten Rädern und den hydraulischen Trommelbremsen entsteht im Saab 92 schon auf den ersten Metern echtes Cruiser-Feeling. Dabei sorgt ein teilsynchronisiertes Dreigang-Getriebe für wenig Schaltvorgänge und ein entspanntes Fahrerlebnis.
Zugegebenermaßen kann das Modell nicht ansatzweise mit der Leistung moderner Fahrzeuge konkurrieren, bietet dafür aber puren Fahrspaß und ein unverfälschtes Fahrerlebnis ohne elektronische Assistenzsysteme.
Abmessungen
Der Saab 92 wurde als erstes Fahrzeug des Herstellers unter Ingenieur Ljungström ausschließlich als zweitürige Limousine mit vier Sitzplätzen angeboten.
Abmessungen des Saab 92
Modellname | Saab 92 |
---|---|
Sitzplätze | 4 |
Anzahl der Türen | 2 |
Länge | 3.950 mm |
Breite | 1.620 mm |
Höhe | 1.450 mm |
Radstand | 2.470 mm |
Leergewicht | 880 kg |
Tankinhalt | 35 l |
Mit einer Länge von 3,95 Metern und einer Breite von 1,62 Metern fällt der Saab 92 aus heutiger Sicht ziemlich klein aus. Vergleicht man das Modell allerdings mit einem VW Käfer aus den 1950er Jahren, hat der Saab in Sachen Platzangebot die Nase vorn. Im direkten Vergleich ist der Käfer zwar ein Stück länger, mit einer Fahrzeugbreite von 1,54 Metern aber auch acht Zentimeter schmaler.
Während die Beinfreiheit im Saab als akzeptabel zu beurteilen ist, lässt die Kopffreiheit aus heutiger Sicht zu Wünschen übrig. Mit einer Höhe von 1,45 Metern wurde die Limousine vergleichsweise flach gestaltet. So können auf den vorderen Sitzplätzen Personen bis zu einer Körpergröße von rund 1,80 Meter komfortabel sitzen, während die Kopffreiheit im Fond nur kleineren Erwachsenen oder Kindern eine bequeme Mitfahrt ermöglicht.
Der Kofferraum im Heck fällt eher klein aus und ist bei Fahrzeugen der ersten Baureihe nur vom Innenraum aus erreichbar. Erst der Saab 92 New Look wurde ab 1952 mit einem Kofferraumdeckel ausgeliefert, der das Ladeabteil auch von außen zugänglich macht.
Varianten
Mit dem Saab 92 stellte der schwedische Hersteller 1949 den erste in Serie gefertigte Auto der Marke vor, die sich bis dahin auf den Flugzeugbau spezialisiert hatte. Aufgrund rückläufiger Absatzzahlen nach Ende des Weltkrieges entschied sich Saab dann im Jahr 1945 dazu, mit der Entwicklung eines kleinen Serienautomobils zu beginnen.
Den Anfang der Fahrzeugentwicklung markiert dabei der Prototyp Saab 9200. In diesem kam ein DKW-Motor zum Einsatz, während die Karosserie hingegen komplett in Handarbeit hergestellt wurde. Da Farben und Lacke zur Zeit der Herstellung knapp waren, griff Saab beim Modell 92 auf die vorhandenen Bestände grünen Flugzeuglacks zurück. Erst der ab 1952 erhältliche Saab 92B konnte auch in anderen Farbtönen bestellt werden.
Gleichzeitig war die zweite Baureihe auch mit einem von außen zugänglichen Kofferraum ausgestattet, während die Motorleistung auf 28 PS angehoben wurde. Um eine bessere Fahrzeugübersicht zu schaffen, wurde außerdem das Heckfenster vergrößert.
Im Rennsport und bei Rallyes kam zudem eine getunte Variante des Saab 92B zum Einsatz, mit der Greta Molander und Erik Carlsson internationale Erfolge erzielten.
Preis
Da vom Saab 92 nur 20.128 Stück produziert wurden, von denen heute auch nur noch ein Bruchteil existiert, wird das Modell vergleichsweise selten zum Kauf angeboten. Für gut erhaltene Modelle in ordentlichem Zustand und mit nachvollziehbarer Fahrzeughistorie werden dabei Kaufpreise zwischen 24.000 Euro und 31.800 Euro aufgerufen. Besonders gepflegte Fahrzeuge in perfektem Sammlerzustand werden zu deutlich höheren Preisen gehandelt.
Da es sich beim Saab 92 um einen Oldtimer handelt, werden für den Wagen pro Jahr 191 Euro an Kfz-Steuern fällig. Zudem wird der Saab 92 von den allermeisten Kfz-Versicherungen nicht standardmäßig gelistet. Nach individueller Anfrage kann das Modell aber zumeist dennoch unter Vertrag genommen werden.
Design
Exterieur
Der Saab 92 definiert mit seiner stromlinienförmigen und windschnittigen Karosserieform einen Meilenstein im Automobildesign. Aufgrund der Tatsache, dass Saab vor dem Modell 92 ausschließlich Flugzeuge produzierte, werden auf Anhieb optische Parallelen sichtbar.
So verzichtet der Hersteller komplett auf Ecken und Kanten. Stattdessen prägen ausschließlich Rundungen und fließende Linien die Form der Karosserie. Daraus resultiert ein sehr niedriger CW-Wert von 0,3, mit dem selbst ein aktueller Porsche 911 mit einem CW Wert von 0,33 nicht konkurrieren kann.
In der Frontansicht wirken neben den zwei Rundscheinwerfern vor allem die zweigeteilte Frontscheibe und die voluminösen Radhäuser markant. Einen echten Hingucker stellen auch die zwei Türen des Saab 92 dar, die sich entgegengesetzt öffnen lassen.
Als Blinker kommen, wie auch beim VW Käfer dieser Baujahre, kleine Winkerarme zum Einsatz, die beim Abbiegen aus der B-Säule ausgeklappt werden. Beim Blick auf das Heck unterscheiden sich der Saab 92 und das Facelift Modell 92B deutlich. So sind Fahrzeuge der ersten Baureihe am fehlenden Kofferraumdeckel, einem kleineren Heckfenster und dem mittig montierten Benzineinfüllstutzen zu erkennen.
Interieur
Der Innenraum des Saab 92 versprüht mit seinem zweckmäßigen Innenraum-Ambiente nostalgisch anmutenden Charme einer vergangenen Fahrzeug-Epoche. An der Einfachheit der Innenausstattung ist sofort zu erkennen, dass es sich bei dem Oldtimer um ein sehr frühes Modell des Serienautomobilbaus handelt.
Das Armaturenbrett ist in Wagenfarbe lackiert und steht optisch in starkem Kontrast zu den in modernen Autos oft verbauten Oberflächen aus Hartplastik. Auf ein Handschuhfach verzichtet das Modell, stattdessen finden Beifahrer eine offene Ablage vor. Der eckige Balkentacho sieht nicht nur schick aus, sondern lässt sich zudem auch gut ablesen.
Obwohl der Innenraum nicht viel Platz bietet, entsteht dank fehlender Mittelkonsole ein angenehmes Raumgefühl. Die spartanisch anmutenden Sitze haben in Form und Funktion nur wenig mit der heutigen Technik gemeinsam. Trotzdem bietet die Bestuhlung, genauso wie die hintere Sitzbank, genügend Komfort und untermauern das Fahrerlebnis im Saab 92.
Sicherheit
Da es sich beim Saab 92 um eines der ersten Fahrzeuge des Serienautomobilbaus handelt, finden sich in dem Modell keine relevanten Sicherheitsfeatures. Heute selbstverständliche Ausstattungsmerkmale wie Airbags, ESP, ABS oder Kollisionswarner waren zu dieser Zeit noch nicht erfunden und hielten erst deutlich später Einzug.
Auch eine Servolenkung oder einen Bremskraftverstärker sucht man im Saab 92 vergeblich. So erfordert das Modell beim Fahren viel Voraussicht, denn Bremsmanöver müssen deutlich früher eingeleitet werden als bei modernen Fahrzeugen. Einzig Sicherheitsgurte schützen Fahrer und Beifahrer im Falle einer Kollision.
Wie für Fahrzeuge dieser Baujahre üblich, wurden im Fond allerdings keine Anschnallgurte verbaut, da diese vom Gesetzgeber noch nicht vorgeschrieben waren. In der Folge ist man auch heute legal ohne Sicherheitsgurte unterwegs.
Wegen der kleinen Fahrzeugabmessungen und den vergleichsweise großen Fensterflächen punktet der Saab 92 außerdem mit einer guten Fahrzeugübersicht. Lediglich bei Modellen der ersten Baureihe wird der Blick nach hinten durch das kleine Heckfenster etwas erschwert. Aus diesem Grund wurde der Saab 92B mit einer größeren Heckscheibe versehen, die mehr Sicht nach hinten freigibt.
Alternativen
Aus Deutschland geht mit dem VW Käfer einer der größten Konkurrenten des Saab 92 ins Rennen. Er wird auch heute noch deutlich öfter zum Kauf angeboten und mit punktet mit einer besseren Ersatzteilverfügbarkeit punktet.
Besonders dynamisch präsentiert sich der Porsche 356, der dank zeitlosem Design und guter Verarbeitungsqualität heute einen echten Sportwagen-Klassiker darstellt.
Sehr luxuriös ist man auch im Mercedes-Benz SL unterwegs. Neben dem hochwertigeren Innenraum überzeugt das Modell mit spürbar mehr Motorleistung und einem besseren Fahrverhalten.
Beliebte Alternativen zum Saab 92 stellen auch der Chevrolet Bel Air und der Austin Healey dar. Während der Bel Air gerade im Innenraum deutlich mehr Platz bietet, punktet der Healey mit tollem Motorsound und ordentlichen Beschleunigungswerten.