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Stärken
- kräftiger Benzinmotor von Peugeot
- zu seiner Zeit sehr moderne Elektronik
- große Beinfreiheit auch im Fond
Schwächen
- vergleichsweise schwacher Diesel
- hohe Bordwand am Kofferaum
- wenig Alleinstellungsmerkmale
Interessiert am Talbot Tagora
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Gute Gründe
- Der Talbot Tagora ist eine elegante Reiselimousine des oberen Mittelklasse.
- Das Fahrzeug bietet viel Beinfreiheit, auch im Fond.
- Zu seiner Zeit beeindruckte der Talbot Tagora mit fortschrittlicher Elektronik, etwa einem Bordcomputer.
- Große Reichweiten mit nur einer Tankfüllung zu überbrücken ist für den Talbot Tagora kein Problem.
Daten
Motorisierung
Zur Markteinführung wurde das Fahrzeug mit einem 2,2 Liter-Motor von Chrysler Simca vorgestellt. Der Vierzylinder-Reihenmotor leistete 115 PS. Die Kraftübertragung erfolgte zunächst über eine vollsynchronisierte Vier-Gang-Schaltung, optional war ein fünfter Gang möglich. Im Modell GLS kam die Fünf-Gang-Schaltung serienmäßig zum Einsatz.
Ab 1981 kamen zwei weitere Motoren von Peugeot hinzu. Als zusätzlicher Benziner stand ein V6-Motor mit 2.664-Kubikzentimeter-Hubraum zur Verfügung. Die Maschine leistete 122 Kilowatt (166 PS) und galt damals als stärkstes französisches Auto überhaupt. Dafür wurde der Motor des Peugeot 604 modifiziert. Ein Automatikgetriebe gab es für diese Version nicht. Der Verbrauch lag über dem kleineren Motor und liegt auf der Landstraße bei 8,5 und in der Stadt bei 16 Litern auf 100 Kilometern. Das Motoren-Repertoire wurde außerdem auf einen 2,3-Liter-Dieselmotor erweitert, der ebenfalls aus dem Peugeot 604 stammt. Er entwickelt 59 Kilowatt (80 PS). Die Kraftübertragung erfolgt wie beim GLS mit einer manuellen Fünf-Gang-Schaltung oder einem Drei-Gang-Automatikgetriebe.
Abmessungen
Der Talbot Tagora ist eine Stufenheck-Limousine mit vier Türen. Sie bietet fünf Personen Platz, die auch im Fond überraschend viel Beinfreiheit vorfinden.
Daten und Abmessungen | Talbot Tagora |
---|---|
Bauzeit | 1980 – 1983 |
Länge, Breite, Höhe | 4,63 m x 1,81 m x 1,44 m |
Radstand | 2,81 m |
Kofferraumvolumen | 569 l |
Leergewicht | 1.265 – 1.365 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1.680 – 1.790 kg |
Hubraum | 2.155 – 2.664 cm³ |
Drehmoment | 180 – 230 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 154 – 195 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 9 – 17,4 s |
Tankvolumen | 70 l |
Verbrauch | 6,3 – 8,5 l/100 km |
CO2-Emissionen | k.A. |
Varianten
Es stehen drei Motoren und vier Ausstattungslinien zur Verfügung. Die Variante GL ist das Basismodell, GLS besitzt eine luxuriösere Ausstattung. Beide Linien werden vom 2,2-Liter-Motor angetrieben. Die Version SX ist die sportliche Ausführung mit dem V6-Motor. Der Dieselmotor steckt im Talbot Tagora DT. Das Fahrzeug war ausschließlich als viertürige Stufenheck-Limousine verfügbar.
In den drei Jahren Bauzeit wurden einige Sondermodelle entwickelt, darunter eine Taxi-Ausführung für Paris. Eine für die britische Polizei konzipierte Variante wurde nur dreimal ausgeliefert. Die im Jahr 1981 vorgestellte Luxusvariante Talbot Tagoda Présidence sollte sich an Staatschefs und Wirtschaftseliten wenden, kam aber nie auf den Markt.
Auch eine Kombiversion des Tagora, die der französische Designer Heuliez entwarf, schaffte es nicht mehr auf den Markt.
Preis
Der Neupreis für den Talbot Tagora lag je nach Modell zwischen 10.584 und 15.134 Euro. Bei der teuersten Ausstattung waren Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorne und Alufelgen inklusive. Als Gebrauchtwagen ist das Modell selten. Die wenigen am Markt befindlichen Autos kosten zwischen 2.200 und 5.000 Euro. Finanzierungen bieten die Händler nicht an. Bei einem so alten Fahrzeug dürften auch Geschäftsbanken eher zögerlich mit einem Angebot sein.
Die Unterhaltungskosten sind relativ hoch. Für die Haftpflichtversicherung ist der Wagen in die Typklasse 19 eingestuft, günstiger ist die Teilkaskoversicherung mit Klasse 16. Die Vollkasko ist mit Klasse 23 unwirtschaftlich. Der kleine Benziner ist bedingt schadstoffarm und kostet jährlich 463 Euro Steuern. Der Diesel ist mit 484 Euro noch etwas teurer. Bei einer Laufleistung von 10.000 Kilometern im Jahr fallen beim Benziner monatlich rund 170 Euro Treibstoffkosten, beim Diesel 130 Euro an.
Design
Exterieur
Der Talbot Tagora trat in der oberen Mittelklasse an und sollte gegen Modelle wie den Peugeot 604 bestehen. Im Design setzte das Modell dank seiner steilen Frontscheibe und seiner keilförmig nach unten gezogenen Motorhaube ungewöhnliche Akzente. Hinten fehlte den Entwicklern leider der Mut und der Kofferraum sieht doch ziemlich beliebig aus. Vorn und hinten fallen seine großen rechteckigen Leuchten auf. Serienmäßig steht der Talbot auf 14-Zoll-Rädern.
Interieur
Die Serienausstattung GL ist ziemlich überschaubar und auch im hochwertigen GLS ist kein Radio inklusive. Bequem sind die Sitze, die gemeinsam mit einer guten Federung viel Komfort bieten. Hinzu kommen beachtliche Innenraum-Maße, die auch im Fond eine angenehme Beinfreiheit bieten. Der GLS verfügt über elektrische Fensterheber vorn, Zentralverriegelung und zahlreiche Kontrolllampen. Sie überwachen das Öl, Wasserstände, die Beleuchtung und die Bremsbeläge. Für den SX gab es Alufelgen und optional einen Bordcomputer.
Sicherheit
In Bezug auf die Sicherheit bescheinigte der ADAC dem Talbot Tagora bei einem Test im Juli 1981 ein gutes Zeugnis. Das Fahrzeug verfügt über eine Verbundglas-Frontscheibe und glattflächige Konturen im Innenraum. Gut funktionierende Sicherheitsgurte runden das Paket ab. Kritisiert wurde damals der Tank, der im Deformationsbereich des Hecks liegt. Außerdem sind die Kopfstützen nicht stabil genug und für große Personen ungeeignet. Einem Crashtest wurde das Modell nicht unterzogen.
Der Tagora gilt als sehr zuverlässiges Auto, das technisch kaum einmal ein Problem macht. Er verlangt jedoch ein wenig Pflege. Neben der Rostnachbehandlung gehören dazu auch die Kunststoffteile, die sonst spröde werden. Ansonsten kann der Auspuff durchrosten und vor Undichtigkeiten ist ein so altes Fahrzeug auch nicht gefeit. Generell sind die meisten Erfahrungen von Talbot-Besitzer jedoch sehr positiv.
Alternativen
Chryslers Talbot Simca 1610, auch als Talbot Horizon bekannt, war der direkte Vorgänger und wurde von 1970 bis 1981 gebaut. Neben einer Limousine wurde von diesem Modell auch ein Kombi produziert. Im Vergleich zum Tagora hat das Design des 1610 einen wesentlich amerikanischeren Stil. In Europa fand auch dieser Talbot nur wenige Kunden. Die obere Mittelklasse ist traditionell stark von französischen und deutschen Marken besetzt.
Eine Alternative kommt mit dem Peugeot 604 aus dem Konzern, zu dem Talbot seit 1978 gehörte. Ein Vorzug sind die gute Zugänglichkeit zum Kofferraum sowie ein sicheres Fahrverhalten. Ansonsten ist der Franzose ein ziemlich durchschnittliches Auto. Der Audi 100 holt aus dem 2,2-Liter-Motor beeindruckende 165 PS. Er war Mitte der 1980er schon als Quattro erhältlich und hatte laut ADAC nur eine Schwäche: die Belüftung im Sommer.