Toyota Carina

Gute Gründe

• eignet sich für preisbewusste Autofahrer, denen Funktionalität und Zuverlässigkeit wichtiger sind als spektakuläre Detaillösungen
• eines der mängel- und pannenärmsten Fahrzeuge
• die Kombi-Version findet sich häufig auf dem Gebrauchtwagenmarkt
• Fahrleistungen für jede Verkehrssituation ausreichend

Daten

Motorisierung

Das Fahrzeug ist mit Benzin- oder Dieselmotoren verfügbar. 1,6, 1,8 oder 2,0 Liter Hubraum sorgen für Leistungen zwischen 73 und 121 PS. Die GT-Version bringt als Topmodell knapp 175 PS Leistung mit sich. Zu Beginn der Produktionszeit stattete der Hersteller alle Modelle mit einem Frontantrieb aus.

In der Generation von 1988 bis 1992 kam dann erstmals ein allradgetriebenes Modell auf den Markt. Bei der Fahrwerksabstimmung steht der Komfort im Vordergrund, Nick- und Wankbewegungen sind kaum spürbar. Für ein ausreichendes Fahrbahngefühl sorgt die direkte Servolenkung. Besonders leichtgängig ist die manuelle 5-Gang-Schaltung, die sich optional durch ein Automatikgetriebe ersetzen ließ. Leider wirkt sich das hohe Leergewicht negativ auf den Verbrauch aus, der häufig über den Herstellerangaben liegt. Erst oberhalb von 4.000 Umdrehungen pro Minute stellt sich ein spürbarer Vorwärtsdrang ein. Etwas unangenehm ist der hohe Grundgeräuschpegel, der vom Motor her kommt.

Abmessungen

Varianten

Die Baureihe des Toyota Carina brachte verschiedene Karosserieformen hervor. So gab es:

• ein Limousine mit Steil-, Fließ- oder Stufenheck
• einige Kombi- sowie Coupe-Versionen

Die Coupe-Version des Toyota Carina war zu Beginn der Produktionszeit nicht für den europäischen Markt verfügbar. Später führte der Hersteller ihn nur in einigen Ländern ein. Die Dieselmotoren waren ebenso erst ab 1988 in Europa erhältlich. Außerhalb Europas hieß das gleiche Modell Toyota Corona, im Jahr 1992 erfolgte die Umbenennung in Carina E. Dieses Fahrzeug war dann erstmals als Diesel mit Allradantrieb auf dem europäischen Kontinent zu bekommen. Die Benzin-Modelle besaßen weiterhin nur einen Frontantrieb. Der letzte Carina E wurde als GT-Sportmodell ab 1998 in Großbritannien produziert.

Preis

Die Neupreise für den Toyota Carina lagen umgerechnet zwischen 14.900 Euro und 19.000 Euro. Das Spitzenmodell kostete damals 48.420 Mark. Das entspricht umgerechnet etwa 25.000 Euro. Gebraucht ist das Fahrzeug auf dem aktuellen Markt zwischen 1.500 und 4.000 Euro wert. Der Preis richtet sich nach Laufleistung, Pflegezustand und Ausstattungsvariante.

Die Unterhaltungskosten für den Toyota Carina sind und waren schon immer verhältnismäßig gering. Wer sich heute einen Carina zulegt, sollte mit folgenden Zahlren rechnen:

• etwa 147 Euro für die Kfz-Steuer,
• etwa 180 Euro für die Vollkasko-Versicherung
• etwa 500 Euro für die Haftpflichtversicherung

Design

Exterieur

Zunächst entwickelte der japanische Hersteller eine sportlich orientierte Limousine auf der bautechnischen Basis des Toyota Corona. Die Designidee stammte von dem italienischen Designer Giorgio Giugiaro. Je nach Generation unterschieden sich die angebotenen Karosserieformen des Toyota Carina.

Insgesamt mutete das Design des Exterieurs schon damals etwas altmodisch an. Es war zwar eckig und markant, allerdings waren zu dieser Zeit eher abgerundete Formen üblich. Selbst die Grundform der Fenster war eckig. Die Seitenansicht wirkte durch das Vorhandensein von vier Fenstern auf jeder Seite etwas zerstückelt. Zur Serienausstattung gehörten weiterhin Halogenscheinwerfer, die in ihrer Helligkeit nicht mit den heute verbauten LED-Scheinwerfern zu vergleichen sind. Hervorzuheben ist die große Heckklappe in Kombination mit der niedrigen Ladekante der Kombi-Versionen.

Interieur

Das Interieur überzeugt mit einer einfachen, aber nutzerfreundlichen Ausstattung. Die Instrumentierung im Cockpit ist vollständig und übersichtlich. Zusätzlich gibt es die sogenannten Economy-Leuchten. Dabei handelt es sich um rote und grüne Leuchtdioden, die Fahrenden anzeigen, wann sie sich in einem ökonomischen Fahrverhalten befinden.

Das Armaturenbrett gestaltet sich glattflächig und gepolstert. Das sprach für einen erhöhten Sicherheitsaspekt. Zahlreiche Ablagemöglichkeiten finden sich vor allem im vorderen Bereich des Fahrzeugs. Es ist nahezu unmöglich, alle zu benutzen. Dadurch wirkt der Innenraum mitunter etwas unaufgeräumt. In der Mittelkonsole befindet sich serienmäßig ein Radio, das sich auf Wunsch um einen CD-Player mit Stereolautsprechern erweitern ließ.

Bei moderneren Autos dieser Zeit wirken das Cockpit und die Mittelkonsole üblicherweise wie aus einem Guss. Im Toyota Carina wurden diese beiden Bauteile durch einen fingerbreiten Steg unterbrochen. Der Stauraum im Fahrzeug ist überdurchschnittlich groß. Die ebene Ladefläche des Kofferraums lässt sich durch die geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen noch erweitern und bietet ebenfalls zwei kleinere Staufächer für Werkzeug oder andere Utensilien. Neben dem Lenkrad lässt ist auch der Fahrersitz höhenverstellbar. Dieser verfügt zudem über eine Bandscheibenstütze. In beiden Sitzreihen steigen Fahrer und Mitfahrer bequem ein- und aus.

Sicherheit

Angesichts der Bauzeit ist nicht mit vielen fortschrittlichen Sicherheitssystemen zu rechnen. Immerhin enthielt die Serienausstattung ab 1995 einen Airbag auf der Fahrerseite und ab 1996 auf der Beifahrerseite.

Einige Modelle verfügen über ein Anti-Blockier-System. Im ADAC-Autotest erreichte der Toyota Carina im Jahr 1984 für seinen Sicherheitsstandard eine Bewertung von 2,1. Laut Testbericht mildert die abgeflachte Karosserie-Front zwar Unfälle mit Fußgängern, allerdings sind Sicherheitselemente im Innenraum wie beispielsweise die Kopfstützen nur für Personen mit einer Körpergröße von maximal 1,80 Metern einstellbar. Nach heutigen Standards fehlen dem Fahrzeug einige Elemente im Bereich der Assistenzsysteme.

Alternativen

Aus dem Hause Toyota stammen gleich zwei Alternativmodelle. Während der Toyota Corolla auch im Modelljahr 2022 noch produziert wird, ist der Toyota Avensis nur noch als Gebrauchtwagen erhältlich. Wer auf alternative Antriebstechniken setzt, entscheidet sich am besten sich für einen Corolla mit Hybrid-Antrieb. Gebraucht ist dieses Modell ab etwa 20.000 Euro zu bekommen.

Volkswagen produziert mit dem VW Passat ein vergleichbares Modell. Auch der BMW 3er kommt als Alternative infrage. In beiden finden sich eine moderne Sicherheitsausstattung sowie ein komfortables Infotainment-System. Den Konfigurationsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Für beide Fahrzeuge ist in den kommenden Jahren eine stabile Wertentwicklung zu erwarten, da es sich um klassische Modelle der beiden Hersteller handelt.