- Startseite
- Auto
- VW
- VW Iltis
Stärken
- robuster Geländewagen
- gutes Fahrgefühl
- geeignet für Lasten und unebenes Terrain
Schwächen
- Fahrleistungen lässt zu wünschen übrig
- hoher Verbrauch
- nicht als Alltagsfahrzeug geeignet
Volkswagen Iltis im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Volkswagen Iltis, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am VW Iltis
Unser Wissen zu Deiner Suche
Test VW Tiguan 2.0 TDI (2024): Solider Fortschritt, stolzer Preis
VW Golf R und Golf GTI Clubsport (2024) im ersten Test: Kampf der Emotionen
Vergleich VW Passat B9/B8: Ist der Neue wirklich besser?
Test VW ID.7 Pro 77 kWh (2024): Mit Vollstrom durch die Republik
Test VW Caddy Life TDI 4Motion: Noch ein echter Volkswagen
Erster Test VW Passat Variant: Alles Premium, oder was?
Alternative Modelle
Gute Gründe
- der Iltis ist ein kompromissloser Geländewagen der alten Schule, kein weichgespültes SUV.
- weder Sand noch Schlamm, Moore, Gebirge oder steppen können den Iltis stoppen.
- ein zuschaltbarer Allradantrieb bietet zusätzliche Power.
Daten
Motorisierung
Die Standardmotorisierung des VW Iltis ist ein Benzinmotor von Volkswagen/Audi mit vier Zylindern, 1,7 Litern Hubraum und 75 PS. Dieser Motor kam auch im Audi 80 und im VW Passat zum Einsatz, ist also auf dem zivilen Markt vielfach bewährt. In den Baujahren 1987 und 1988 wurde eine kleinere Anzahl von rund 880 Stück mit einem Turbo-Dieselmotor mit vier Zylindern, 1,6 Liter Hubraum und 70 PS hergestellt.
Alle Modelle haben einen Hinterradantrieb mit manuell zuschaltbarem Allradantrieb. Differentialsperren sind ebenfalls manuell zuschaltbar; einige Modelle haben sowohl vorne als auch hinten eine Differentialsperre, andere nur hinten. Weiterhin nutzt das Fahrzeug Trommelbremsen ohne Bremskraftverstärker und führt ein manuelles Schaltgetriebe mit vier synchronisierten Gängen. Zusätzlich gibt es einen nicht synchronisierten Geländegang, der nur bei eingeschaltetem Allradantrieb eingelegt werden kann.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt nach Werksangaben bei 135 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h bei 21 Sekunden. Diese verhältnismäßig schlechten Werte sind vor allem auf das hohe Gewicht und den hohen Luftwiderstand der Karosserie zurückzuführen. Unabhängigen Berichten zufolge sind die Werte in der Praxis zudem kaum erreichbar. Der Kraftstoffverbrauch wird mit 12-15 l/100 km angegeben. Bei einem Tankinhalt von 80 l ergibt das eine Reichweite von 500 km bis 700 km.
Abmessungen
Der Radstand ist mit 201 cm in Relation zur Länge sehr kurz, um gute Fahreigenschaften im Gelände zu erreichen. Darunter leidet allerdings der Fahrkomfort auf der Straße; so gerät das Fahrzeug bei Bodenwellen leicht in lästige Nickschwingungen. Die Bodenfreiheit beträgt 28 cm, die Wattiefe 60 cm. Das sind Werte, die für Geländefahrzeuge sehr gut sind und von modernen SUVs nicht erreicht werden. Die Anhängelast beträgt 2.000 kg.
Bauzeit | 1978-1988 |
Länge, Breite, Höhe | 4,0 m x 1,5 m x 1,8 m |
Radstand | 2,01 m |
Kofferraumvolumen | nicht benannt |
Leergewicht | 1.340 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2.020 kg |
Hubraum | 1,7 l |
Drehmoment | 140 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 130 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 21 s |
Tankvolumen | 80 l |
Verbrauch | 12,0 l |
CO2-Emissionen | nicht benannt |
Varianten
Der VW Iltis wurde von Volkswagen eigens für die Deutsche Bundeswehr entwickelt. Er löste 1978 den DKW Munga als leichtes Standardfahrzeug für Geländefahrten ab und wurde dort unter der Bezeichnung „LKW 0,5 t tmil gl“ geführt. Diese Fahrzeuge wurden zum Personentransport und als Führungs- und Fernmeldefahrzeug eingesetzt, aber auch als Träger-Kfz für Panzerabwehrwaffen. 1988 wurde der Iltis seinerseits durch den „Wolf“, eine speziell angepasste Variante der Mercedes G-Klasse, abgelöst. Damit lief auch die Herstellung bei Volkswagen aus.
1988 lief die Produktion in Deutschland aus. Bis dahin wurden 8.800 Fahrzeuge an die Bundeswehr ausgeliefert, weitere 600 wurden an private Kunden verkauft. Nach der Einstellung der Produktion in Deutschland wurden noch einige Fahrzeuge bei Bombardier in Kanada produziert, unter anderem für die kanadischen Streitkräfte. Bis 1990 waren diese Fahrzeuge bei der Deutschen Bundeswehr im Einsatz, danach sind viele von ihnen als Gebrauchtfahrzeuge auf den zivilen Markt gelangt.
Im Jahr nach Produktionsbeginn, 1979, entschied sich Volkswagen, den Iltis auch für zivile Käufer anzubieten, um den damals aufkommenden Mark für private Geländefahrzeuge zu nutzen. Der zivile Iltis wurde in einer gegenüber der militärischen Version deutlich aufgewerteten Ausstattung angeboten. Der hohe Preis verhinderte allerdings eine große Stückzahl, zudem war der Benzinverbrauch auch nach damaligen Maßstäben hoch.
Die 1979 von Volkswagen vorgestellte Variante für den zivilen Markt unterscheidet sich von der Militärversion durch eine PKW-ähnliche Ausstattung mit zwei Türen, Sportsitzen, Teppichboden und aufgewerteter Armaturentafel. Außerdem hatte der zivile Iltis eine große Heckklappe, ein optionales Hardtop, Karosserieverbreiterungen und eine leicht veränderte Bugverkleidung. Um den zivilen Verkauf anzukurbeln, setzte Volkswagen 1980 einige speziell umgerüstete Rennversionen – der Race-Iltis – bei der Rallye Paris-Dakar ein. Der Renneinsatz erwies sich als ausgesprochen erfolgreich: Eines der Fahrzeuge gewann das Rennen auf dem ersten Platz, drei weitere landeten unter den ersten zehn.
Preis
Der VW Iltis wurde in einer militärischen und einer zivilen Version hergestellt. Die Militärversion war nur gebraucht aus alten Bundeswehrbeständen erhältlich. Der Neupreis der zivilen Variante 1982 lag bei 39.300 DM, was inflationsbereinigt fast 40.000 Euro entspricht. Damit war der Iltis ungefähr dreimal so teuer wie ein VW Golf in Grundausstattung. Aufgrund dieser hohen Kosten erreichte der VW Iltis im freien Verkauf nie eine große Absatzzahl.
Der Iltis ist ein seltenes Liebhaberfahrzeug mit überragenden Geländeeigenschaften. Daher sind auch die Gebrauchtpreise recht hoch: Für gut erhaltene Modelle werden Preise zwischen 10.000 und 15.000 Euro verlangt. Dabei haben die Gebrauchtmodelle trotz des hohen Alters meist geringe Laufleistungen, da diese Fahrzeuge in der Regel nicht als Alltagsfahrzeuge oder für lange Strecken eingesetzt wurden.
Design
Exterieur
Die Karosserie ist eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells DKW Munga. Der VW Iltis ist ein offener Geländewagen ohne Türen und ohne festes Dach – damit im Grunde ein Cabrio. Er wurde mit einem Planenverdeck ausgeliefert, das über einen feststehenden Überrollbügel gespannt wird. Die Türen sind Klappen im Planenverdeck, die mit Reißverschlüssen verschlossen werden. In den Gebrauchthandel gelangte ehemalige Militärmodelle haben in der Regel ihre originale matt olivgrüne Lackierung behalten. Die zivilen Modelle waren in einer breiteren Farbpalette erhältlich.
Interieur
Entsprechend des Einsatzzwecks ist die Innenausstattung der Militärversion spartanisch und auf das Nötigste beschränkt. Die zivile Version war deutlich besser ausgestattet. Der VW Iltis hat keine Servolenkung. In Online-Foren kursieren Bastelanleitungen zum eigenständigen Nachrüsten einer Servolenkung.
Sicherheit
Aufgrund des Alters ist die Sicherheitsausstattung dieses Fahrzeugs nicht mit dem heutigen Standard vergleichbar. Sicherheitsgurte sind beispielsweise nur auf den Vordersitzen vorhanden. Durch den hohen Schwerpunkt der Karosserie gilt das Fahrzeug auf der Straße zudem als eher unsicher. Es wird sogar empfohlen, auf der Straße generell mit zugeschaltetem Allradantrieb zu fahren, um die Sicherheit in Kurven zu erhöhen.
Alternativen
Alternativen anderer Marken unter den klassischen Geländewagen, die für das Militär entwickelt wurden, sind vor allem die älteren Baureihen von Jeep Wrangler, Land Rover Defender, Lada Niva oder Toyota Land Cruiser. Wenn es ein komfortableres Modell mit besseren Fahreigenschaften auf der Straße sein soll, kommen nahezu alle neueren Geländewagenmodelle in Frage, etwa Mercedes G, Nissan Terrano oder Range Rover.