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Stärken
- keine Umweltplakette erforderlich
- Exoten-Status
- robuste, einfache Technik
Schwächen
- hoher Kraftstoffverbrauch
- schwierige Beschaffung von Ersatzteilen
- pflegeintensives Fahrwerk
Wartburg 311 im Überblick
Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Wartburg 311, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen
Interessiert am Wartburg 311
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Alternative Modelle
Gute Gründe
- ungewöhnlich große Variantenvielfalt für jeden Geschmack
- Dreizylinder-Zweitakter mit geringer Anfälligkeit bei Kaltstarts
- Kfz-Steuer und -Versicherung sind deutlich geringer als bei neueren Pkw
- keine Feinstaub-Plakette für Umweltzonen notwendig
Daten
Motorisierung
Das Wartburg-Modell 311 ist der direkte Nachfolger des Personenwagens IFA F9. Im Vergleich zu diesem bietet er eine um 5 PS höhere Motorleistung, eine verbesserte Rundumsicht und einen um 10 Zentimeter verlängerten Rahmen. Das Fahrwerk erhielt eine verstärkte Hinterachse und Teleskop-Stoßdämpfer. Für Leistung sorgt beim Wartburg 311 ein Dreizylinder-Zweitakt-Vergasermotor mit Umkehrspülung. Dieser brachte zunächst 37 PS auf die Straße. Bereits 1961 auf 40 PS und 83 Newtonmeter erstarkt, wurde ein Jahr später nochmals an den richtigen Schrauben gedreht. Die damit verbundene Hubraumvergrößerung führte zu insgesamt 45 PS ab 1962.
Die Hubraumsteigerung wurde durch einen modifizierten Vergaser und eine größere Bohrung erreicht. In vielen Fällen wurden die ursprünglichen 900er-Motoren nachträglich gegen den modifizierten Antrieb mit 992 Kubikzentimetern ausgetauscht.
Abmessungen
Je nach Karosserie-Variante beträgt das Leergewicht zwischen 920 und 1.050 Kilogramm. Die geringste Nutzlast haben die Modelle Cabrio und Coupé mit 340 Kilogramm. Deutlich mehr Zuladung verträgt der Kombi mit einer Nutzlast von 400 Kilogramm. Der Kofferraum der Limousine ist größer als bei so manchem modernen Kleinwagen, jedoch außergewöhnlich flach und lang. Die verschiedenen Varianten sind als Zwei-, Drei- oder Fünftürer ausgeführt. Die spezielle Rahmenbauweise erlaubte die Ausführung des Wartburg 311 in verschiedensten Karosserien – ohne Veränderung des Radstands, der sich auf knapp 2,5 Meter beläuft.
Alle wichtigen technischen Daten des Wartburg 311 im Überblick:
Bauzeit | 1955 - 1965 |
---|---|
Länge, Breite, Höhe | 4,2 - 4,3 m x 1,5 m x 1,5 m |
Radstand | 2,5 m |
Kofferraumvolumen | - |
Leergewicht | 920 - 1.050 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | ca. 1.500 kg |
Hubraum | 900 - 992 cm³ |
Drehmoment | 81 -93 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 100 - 125 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | - |
Tankvolumen | - |
Verbrauch | 9,5 - 9,8 l |
CO2-Emissionen | - |
Varianten
Die Modellpalette des Wartburg 311 umfasst insgesamt 10 Varianten. Mit 130.411 Exemplaren machte die Standardlimousine 311/0 den Hauptanteil der Produktion aus. Die ab 1957 produzierte Luxuslimousine 311/1 wurde 55.660 Mal gebaut. Das zweitürige, mit vier Sitzen ausgeführte Cabriolet 311/2 lief nur 2.670 Mal vom Band. Die Fertigung dieser Luxusvariante wurde 1960 zugunsten des Coupés 311/3 eingestellt, von dem insgesamt 5.487 Exemplare vom Band liefen.
Weitere Versionen des 311 waren der Polizeieinsatzwagen in Kübelbauweise (311/4, 791 Stück), die Campinglimousine mit Faltdach (311/5, 8.362 Stück), die Limousine mit Rechtslenkung für Exportmärkte mit Linksverkehr (311/6, 737 Stück) und der Schnelltransportwagen (311/7, 4.938 Stück). Besonders beliebt bei Oldtimerfreunden ist die Faltdachlimousine (311/8, 14.749 Stück). Obwohl vom Kombi 311/9 insgesamt 23.568 und damit am zweitmeisten Exemplare produziert wurden, gilt dieser heutzutage als fast verschwunden. Damals war sowohl ein Standardmodell als auch ein Lieferwagen sowie eine Luxusausführung im Bestand.
Preis
Frisch vom Band kostete die Standardausführung 14.700 Ost-Mark bzw. rund 5.200 D-Mark. Heute sind fahrbereite 311er Limousinen mit neuer HU-Plakette ab circa 2.000 Euro erhältlich. Topfite Exemplare mit H-Kennzeichen kosten bis zu 5.000 Euro. Für gut restaurierte Limousinen und Kombis werden 10.000 Euro und mehr verlangt. Mindestens 30 Prozent teurer sind Coupés.
Wird der Wartburg 311 als Oldtimer mit H-Kennzeichen zugelassen, beträgt die jährliche Kfz-Steuer pauschal 191,73 Euro. Als Voraussetzung muss das einst schönste Auto der DDR jedoch in historisch korrektem Zustand sein. Zudem sind ein Oldtimergutachten gemäß § 23 StVZO sowie eine bestandene Hauptuntersuchung erforderlich. Die Höhe der Kfz-Versicherungsprämie hängt vom individuellen Wert des Fahrzeugs ab.
Design
Exterieur
Das Standardmodell war meist einfarbig lackiert oder besaß ein farblich abgesetztes Dach. Die Luxuslimousine fiel durch ihre mit Chromleisten abgesetzte Zweifarblackierung, Zierringe an den Laufrädern und eine Auspuffblende ins Auge. Der Wartburg 311 Kombi verfügte über einen Holzaufbau, der anfangs mit einem Kunststoffdach überspannt war. Die Hecktür öffnete sich seitlich. 1964 wurde das Heck begradigt und eine nach oben öffnende Hecktür eingebaut. Dadurch vergrößerte sich die Ladeöffnung. Die Luxusausführung erhielt ebenfalls eine Zweifarblackierung.
Das Coupé erhielt anfangs eine aufwendige Dreifarblackierung mit geraden Zierleisen. Nach Verlegung der Produktion nach Dresden im Jahr 1959 folgte ein neues Design mit geschwungener Zweifarblackierung. Die große Panoramaheckscheibe des Wartburg 311 Coupés wurde nur zu Beginn der Produktion einteilig ausgeführt. Auch bei der mit einem Faltschiebedach ausgestatteten Campinglimousine mussten die Panoramascheiben später geteilten Scheiben weichen. 1963 wurde im Dresdener Karosseriewerk eine neue Lacktaktstraße eingeführt, die fortan für die dort gefertigten Camping- und Coupé-Karossen die Lackierung mit Kunstharz ermöglichte.
Die Faltdachlimousine wurde zunächst mit einem großen Faltschiebedach angeboten. 1964 kam stattdessen ein Stahlschiebedach zum Einsatz, das keine vergleichbar große Öffnung, dafür aber mehr Sicherheit und eine einfachere Bedienung und Pflege gewährleistet.
Interieur
Innen unterscheidet sich die Luxuslimousine von der Standardausführung durch Zierrahmen an den Innenverkleidungen der Türen, Deckleisten an den Fenstern, als Armstützen ausgebildete Türgriffe, eine Sonderausführung des Armaturenbretts und verstellbare Rückenlehnen. Die Sitze sind mit einem hochwertigen Wollstoff-Polsterbezug überzogen, der Boden erhielt einen Veloursbezug. Das luxuriöse Cabrio bietet eine Echtleder-Ausstattung. Praktisches Highlight der Campinglimousine stellen die Sitze dar – diese lassen sich zu einer geraden Liegefläche umfunktionieren.
Sicherheit
Sicherheitsgurte für die Vordersitze wurden erst im Januar 1965 ab Fahrgestellnummer 65 6779 eingeführt. Bei Fahrzeugen ab Fahrgestellnummer 63 6009 ist es möglich, Sicherheitsgurte an vorhandenen Befestigungspunkten zu verankern. Ältere Wartburg 311 lassen sich mit Befestigungspunkten nachrüsten. Das Original-Gurtmaterial ist elastisch. Bei starker Unfallbelastung dehnt es sich aus und ist anschließend nicht mehr nutzbar, sodass ein Austausch nötig wird. Kopfstützen gibt es keine.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Lenkradschaltung. Das Lenken erfordert mehr Kraft als bei heutigen Autos. Gleichzeitig müssen die Bremspedale kräftig durchgetreten werden, um zum Stehen zu kommen. Eine Motorbremse ist nicht vorhanden.
Alternativen
Kenner beschreiben den 311er Wartburg als hart wie ein Brett. Wer es weicher mag, ist mit dem Nachfolgemodell 312 (1965 bis 1967) gut bedient. Der Wartburg 312 brachte Verbesserungen beim Fahrwerk mit sich, unterscheidet sich äußerlich jedoch kaum vom 311er. Ebenfalls erhältlich sind die Modelle 353 (1966 bis 1989) und 1.3 (1988 bis 1991). Diese kommen allerdings deutlich kantiger daher. Für Ostalgiker dürfte außerdem der Trabant interessant sein, der als Limousine, Kombi, Pickup und Cabrio-Jeep gebaut wurde.