Ihre Wunschfinanzierung finden.
Neuwagen-Finanzierung
- Bringen Sie Eigenmittel in die Finanzierung ein, das senkt die Kreditkosten.
- Der Bankkredit ist tendenziell günstiger als die Händlerfinanzierung.
- Vergleichen Sie immer den Effektivzins verschiedener Angebote.
- Ein Autokredit mit Fahrzeugbrief als Sicherheit ist günstiger als ein normaler Ratenkredit.
Unter einer Neuwagen-Finanzierung ist die Finanzierung eines neuen Autos per Kredit zu verstehen. In aller Regel finanzieren Autokäufer aber nicht den kompletten Kaufpreis, sondern immer nur einen Teil dessen. Über den ausstehenden Restbetrag nehmen Sie dann einen Kredit auf - entweder beim Händler oder einer Bank. Zwar ist die Händlerfinanzierung recht bequem, weil Sie diese direkt beim Autokauf abwickeln können, dafür sind die Angebote aber meistens teurer als Bankkredite.
Die Voraussetzungen für die Neuwagen-Finanzierung ähneln denen, die auch bei herkömmlichen Krediten erfüllt werden müssen:
- Volljährigkeit
- Wohnsitz in Deutschland
- Regelmäßiges Einkommen (das zur Deckung der monatlichen Kreditrate ausreicht)
- Keine negativen SCHUFA-Einträge
- Fahrzeugbrief wird als Sicherheit für den Kredit hinterlegt
Wie kann ich eine günstige Neuwagen-Finanzierung finden?
Schon kleine Zinsunterschiede bei der Neuwagen-Finanzierung sorgen über Jahre gesehen für enorme Kostenunterschiede. Zunächst sollten Sie sich zwischen den beiden Finanzierungsvarianten "Bankkredit" und "Händlerfinanzierung" entscheiden:
- Händlerfinanzierung: Sie können einen Kredit direkt beim Händler beziehungsweise über dessen Partnerbank aufnehmen. Fast alle großen Automobilhersteller bieten den Autohäusern hierfür Kooperationsmöglichkeiten an. Die Variante ist für Sie zwar sehr bequem, weil Sie direkt beim Autokauf abgewickelt werden kann - dafür sind die Zinsen aber tendenziell höher als beim Bankkredit.
- Bankkredit: Das Bankdarlehen nehmen Sie separat bei Ihrer Bank auf. Dazu müssen Sie zunächst mit der Bank sprechen beziehungsweise online einen Autokredit beantragen. Erst wenn dieser genehmigt ist, können Sie das Auto kaufen.
Tendenziell sollten Sie Bankkredite bevorzugen. Der Aufwand ist nur minimal höher als bei der Händlerfinanzierung, dafür sparen Sie schnell mehrere hundert Euro an Zinskosten - und das pro Jahr.
Vergleichen Sie Kreditangebote
Die Bank ist also günstiger als der Händler, doch welches Kreditinstitut ist am günstigsten? Autokredite erhalten Sie praktisch bei allen großen Banken. Aus diesem Grund sollten Sie einen Autokreditvergleichauf AutoScout24 nutzen, um binnen weniger Sekunden und vollkommen anonym erste Kreditangebote einzuholen. Das Vorgehen:
- Sie rufen den Online-Kreditrechner auf. In die vorgesehenen Felder tragen Sie die gewünschte Kreditsumme, den Finanzierungszweck und die Laufzeit des Kredits ein.
- Sie klicken auf "Neu berechnen".
- Automatisch listet der Rechner die günstigsten Angebote für Ihr Finanzierungsvorhaben auf.
Der Rechner gibt dabei immer den sogenannten Effektivzins der Kredite an. Das ist der Zinssatz, der wirklich alle Kreditkosten inklusive Bearbeitungsgebühren umfasst. Zudem handelt es sich hierbei um das Angebot, das zwei Drittel aller Kunden der Bank auch wirklich erhalten - und nicht um günstige Lockangebote.
Natürlich hat Ihre individuelle Situation aber auch einen Einfluss auf den effektiven Jahreszins, den Sie am Ende zahlen. Positiv wirkt sich Eigenkapital auf die Kreditkosten aus. Ein Beispiel: Ihr Neuwagen kostet 30.000 Euro und Sie möchten den ganzen Betrag über den Bankkredit finanzieren. Das ist deutlich teurer, als wenn Sie eine Anzahlung von 6.000 Euro leisten und nur ein Darlehen über 24.000 Euro aufnehmen.
Hinweis: Unterschied zur Gebrauchtwagen-Finanzierung
Bedenken Sie, dass ein Neuwagen insbesondere im ersten Jahr enorm stark an Wert verliert. Den Autokredit zahlen Sie aber in gleichbleibenden Raten ab. Sollten Sie den Wagen also schon nach ein oder zwei Jahren wieder verkaufen wollen, können Sie die Restschuld mit dem Verkaufserlös nur in seltenen Fällen decken.
Darüber hinaus können Sie die Kreditkosten senken, indem Sie einen zweiten Kreditnehmer oder einen Bürgen in die Kreditaufnahme einbinden. Das erhöht die Kreditsicherheit für die Bank, was sich in besseren Kreditkonditionen für Sie niederschlagen kann.
Verschiedene Kreditarten bei der Neuwagenfinanzierung
Ratenkredit, Autofinanzierung, Ballonfinanzierung, Drei-Wege-Finanzierung - möchten Sie ein neues Auto finanzieren, tauchen diese Begriffe fast zwangsweise auf. Direkt vorab: Raten- und Autokredit sind unterm Strich immer günstiger als Ballon- und Drei-Wege-Finanzierung. Die beiden letztgenannten Alternativen eignen sich nur in Sonderfällen als Alternative. Ein kurzer Blick auf die jeweiligen Finanzierungsvarianten:
Ratenkredit / Autokredit
Den Ratenkredit nehmen Sie bei der Bank auf und zahlen ihn anschließend in gleichbleibenden Raten wieder ab. Der Vorteil: Sie können ideal mit der monatlichen Belastung planen, weil sich diese nicht verändert. Zudem tilgen Sie jeden Monat einen möglichst großen Teil der Schuld, sodass die Zinslast im Laufe der Zeit abnimmt.
Der Autokredit ist letztlich ein Ratenkredit, der zweckgebunden ist. Salopp gesprochen können Sie mit dem Ratenkredit finanzieren, was Sie wollen. Ob Sie das Geld wirklich in das neue Auto stecken oder damit Ihre Wohnung neu einrichten, ist der Bank egal. Beim Autokredit müssen Sie hingegen ein neues Fahrzeug mit dem Kapital erwerben und zusätzlich den Fahrzeugschein als Kreditsicherheit bei der Bank hinterlegen - ähnlich wie bei der Baufinanzierung und dem Grundbuch. Dafür ist der Autokredit meist deutlich günstiger als ein herkömmlicher Ratenkredit und daher grundsätzlich eher zu empfehlen.
Ballonfinanzierung
Bei der Ballonfinanzierung nehmen Sie auch einen Kredit auf, zahlen aber in den ersten Jahren nur kleine Raten an die Bank. Am Ende der Laufzeit wird dann eine hohe Schlussrate fällig. Der Vorteil: Anders als beim Auto Leasing haben Sie am Laufzeitende die Wahl, ob Sie das Auto behalten möchten oder ob Sie den Wagen verkaufen und damit die offene Schlussrate decken.
Entscheiden Sie sich für den Kauf, dann sind die Zinskosten aber deutlich höher, als wenn Sie von Anfang an einen Ratenkredit abgeschlossen hätten. Letztlich bezahlen Sie also Flexibilität mit höheren Zinsen.
Drei-Wege-Finanzierung
Entscheiden Sie sich für die Drei-Wege-Finanzierung, leisten Sie eine Anzahlung für den Fahrzeugkauf. Anschließend zahlen Sie geringe Raten für den Kredit und eine hohe Schlussrate. Wobei Sie bei Fälligkeit der letzten Rate wieder drei Möglichkeiten haben:
- Sie zahlen die Schlussrate aus eigener Tasche und kaufen das Fahrzeug damit.
- Sie möchten die Schlussrate nicht zahlen und verkaufen das Fahrzeug, um die Restschuld zu begleichen.
- Sie können oder möchten die Schlussrate nicht direkt zahlen, weshalb Sie einen Anschlusskredit aufnehmen.
Der Anschlusskredit ist in aller Regel recht teuer. Kaufen Sie das Fahrzeug mit der Schlusszahlung, wäre der Ratenkredit wieder günstiger gewesen. Auch hier gilt: Sie sind flexibel, müssen dafür aber auch hohe Zinsen bezahlen.
Diese Unterlagen brauchen Sie bei der Neuwagen-Finanzierung
Unabhängig von der Art des Kredits oder dem Kreditgeber - Bank, Händler, Online-Bank - sind die Unterlagen, die Sie für die Neuwagen-Finanzierung vorlegen müssen. Grundsätzlich benötigen Sie Nachweise für:
- Volljährigkeit (Personalausweis)
- Deutscher Wohnsitz (Personalausweis)
- Deutsches Bankkonto (Eröffnungsunterlagen, Kontoauszüge)
- regelmäßiges, monatliches Einkommen (Kontoauszüge der letzten drei Monate, Arbeitsvertrag)
- Ausreichend hohe Bonität (SCHUFA)
Ihre SCHUFA-Auskunft müssen Sie in der Regel nicht selbst einreichen. Sie räumen der Bank aber mit Ihrer Kreditanfrage das Recht ein, hier eine entsprechende Auskunft anzufordern. Die Beantragung des Kredits läuft dann wie folgt ab:
- Sie nutzen den Online-Vergleichsrechner auf AutoScout24, um das beste Angebot für Ihren individuellen Kreditwunsch zu finden. Lassen Sie sich direkt zur Bank weiterleiten.
- Bei der jeweiligen Bank stellen Sie in aller Regel online eine erste Kreditanfrage. Einige der Kreditinstitute geben Ihnen daraufhin schon eine direkte, aber unverbindliche Sofortzusage.
- Bekommen Sie eine solche Zusage, laden Sie die angesprochenen Dokumente hoch oder Sie verschicken diese per Post an die Bank.
- Die Bank prüft die Unterlagen auf ihre Richtigkeit hin und bewertet zudem Ihre Bonität, unter anderem mit Informationen der Schufa.
- Sofern die Bonitätsprüfung positiv ausfällt - was dank der unverbindlichen Erstüberprüfung in der Regel der Fall ist - erhalten Sie die unterschriftsreifen Kreditvertag.
- Sie unterschreiben das Dokument, schicken es zurück und erhalten nach einigen Tagen die Kreditsumme.
Besonderheiten bei der Finanzierung von Neuwagen
Neuwagen sind nicht nur relativ teuer in der Anschaffung, sie weisen auch einen recht hohen Wertverlust auf. Problematisch wird das, wenn Sie das Fahrzeug schon vor Ablauf der Kreditlaufzeit verkaufen wollen oder das Auto einen Totalschaden erleidet. Ein Beispiel:
Sie kaufen ein neues Auto für 25.000 Euro und nehmen hierfür ein Darlehen über 20.000 Euro auf. Das Fahrzeug dient der Bank als Sicherheit, falls Sie die Kreditraten nicht mehr zurückzahlen können. Allerdings übersehen Sie an einer Ampel als Linksabbieger ein entgegenkommendes Auto. Zum Glück passiert allen Beteiligten nichts, Ihr Wagen erleidet aber einen Totalschaden - für den eine Teilkaskoversicherung nicht aufkommt, weil Sie klar Schuld am Unfall haben.
Sie müssten jetzt also noch 20.000 Euro Kreditschuld abbezahlen und haben keine Kreditsicherheit mehr. Das ist nicht nur für Sie eine prekäre Situation, sondern auch für die Bank. Aus diesem Grund verlangen die Kreditinstitute bei der Neuwagen-Finanzierung, dass Sie eine Vollkaskoversicherung abschließen. Denn diese zahlt Ihnen den Preis des Neuwagens auch dann, wenn Sie am Unfall schuld sind und fahrlässig, aber nicht mit Absicht gehandelt haben.
Die Alternative: Leasing
Leasing wird bei der Neuwagen-Finanzierung immer wieder als Alternative zum Autokauf angeführt. Auch hier sei der Ablauf kurz vorgestellt:
- Sie schließen mit einem Händler oder einer Leasinggesellschaft einen befristeten Leasingvertrag ab. Dieser läuft meist zwischen zwölf und 60 Monaten.
- Während der Leasingzeit nutzen Sie das Auto. Hierfür zahlen Sie eine Leasingrate an den Vermieter.
- Am Ende der Laufzeit geben Sie das Fahrzeug zurück - und Sie mieten ein neues Fahrzeug.
Das hat für Sie den Vorteil, dass Sie alle zwölf bis 60 Monate einen Neuwagen erhalten und sich nicht um den Verkauf der Fahrzeuge kümmern müssen. Allerdings sind die Leasingraten meist teurer als Kreditraten, zumal Sie den Wagen nicht behalten dürfen, sondern nur mieten.
Preiswert ist Leasing nur für Unternehmer und Selbstständige, denn sie können die Leasingraten als Betriebsausgaben geltend machen. Zudem tauchen die geleasten Fahrzeuge nicht als Anlagevermögen in der Bilanz auf. Ursprünglich war Leasing daher vor allem eine Alternative für Unternehmen, die sich mittlerweile aber auch im privaten Bereich durchgesetzt hat.
Auch beim Leasing zahlen Sie indirekt für den Wertverlust des Neuwagens in den ersten Jahren. Denn genau das wird der Leasinggeber bei der Kalkulation der Raten einbeziehen. Ähnlich wie bei der Ballon- und Drei-Wege-Finanzierung gilt: Leasing ist flexibel, dafür aber unterm Strich teurer als der Ratenkredit.