Die Abgasuntersuchung ist seit 2010 Bestandteil der Hauptuntersuchung und damit Pflicht für alle Fahrzeuge, die in Deutschland zugelassen sind. Eine separate AU-Plakette gibt es jedoch nicht mehr. Die HU-Plakette signalisiert, dass die AU bestanden wurde. Das Ziel der Abgasuntersuchung ist die Kontrolle der Abgaswerte der Fahrzeuge. Hintergrund dafür ist die Schonung der Umwelt sowie eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs.
Autofahrer haben grundsätzlich zwei verschiedene Optionen. Zum einen können sie ihr Fahrzeug selbst bei einer zugelassenen Prüforganisation anmelden. Zu den bekanntesten Anbietern gehören die DEKRA, der TÜV NORD und der TÜV SÜD. Wenn Sie sich die Wartezeiten ersparen möchten, vereinbaren Sie einen Termin in einer Werkstatt und lassen dort Ihr Auto der Prüforganisation vorstellen. Die meisten Werkstätten arbeiten mit einer festen Prüforganisation zusammen. Ein Prüfer nimmt dann einmal in der Woche oder auch alle 14 Tage die Hauptuntersuchungen in der Werkstatt vor. Über das Online-Werkstattportal können Sie die Preise für diese Angebote einfach vergleichen. Rechnen Sie mit Ausgaben in Höhe von 80 bis 100 € für die Hauptuntersuchung inklusive der Abgasuntersuchung.
Am 22.09.2017 beschloss der Bundesrat, dass ab dem Jahr 2018 für alle Pkw die Endrohrprüfung wieder Pflicht sein soll. Die alleinige OBD-AU (On-Board-Diagnose) ist nicht mehr möglich. Besteht für Ihr Fahrzeug eine Verpflichtung zur Teilnahme an der HU – was bei allen modernen Pkw der Fall ist – dann findet die Hauptuntersuchung alle 2 Jahre statt. Direkt nach der Neuzulassung müssen Sie das Fahrzeug erst nach 3 Jahren bei der Prüforganisation vorstellen. Für Mietwagen, Taxis und Fahrzeuge über 3,5 t gelten Ausnahmeregeln. Hier ist die Überprüfung alle 12 Monate erforderlich.
Um die Abgasuntersuchung erfolgreich abzuschließen, muss das Fahrzeug vorgegebene Grenzwerte einhalten. Hierbei wird die Fahrzeugart berücksichtigt, beispielsweise, ob ein ungeregelter oder ein geregelter Katalysator vorhanden ist. Die Prüfer finden die Sollwerte anhand der Fahrzeugidentnummer oder des Motorcodes. Die Untersuchung des Abgases erfolgt, nachdem eine Sonde in den Auspuff geschoben wird. Eine Messung findet unter anderem im erhöhten Leerlauf, aber auch im Leerlauf statt. Die betrachteten Gase dürfen nur in bestimmten Höchstkonzentrationen auftreten. Im Folgenden ist ein Beispiel beschrieben:
Ottomotor mit ungeregeltem Katalysator:
Zusätzlich zur Messung findet eine Sichtprüfung verschiedener Systeme statt, die in Verbindung mit dem Auftreten des Abgases stehen. Unter anderem betrachten die Prüfer die Einspritzanlage, das Zündsystem und das Abgasrückführungssystem. Das Kraftstoffsystem, die Tankeinfüllstutzen und die Luftfilter werden ebenfalls begutachtet. Des Weiteren stehen der Katalysator und diverse Füllstände im Blickpunkt.
Ist eine On-Board-Diagnose (OBD) vorhanden, liest der Prüfer den Fehlerspeicher aus. In diesem sind Auffälligkeiten bei der Zusammensetzung des Abgases gespeichert. Wenn derartige Fehler auftreten, gilt die AU als nicht bestanden. Der Fehlerspeicher wird mittels eines Diagnosegerätes ausgelesen, welches nahezu in jeder Werkstatt vorhanden ist. Der Fehler selbst ist in Form eines Codes eingetragen, dessen Bedeutung noch einer Übersetzung durch die Prüfer bedarf. Zwar ist die ausschließliche Nutzung der OBD nicht mehr zulässig, doch liefert sie wichtige, ergänzende Informationen.
Der Auspuff gehört zu den Verschleißteilen eines Fahrzeuges. Er ist hohen Belastungen ausgesetzt und kann defekt werden. Ist der Endschalldämpfer beschädigt, entstehen für einen Austausch im Mittel Kosten zwischen 200 und 400 €. Für einen Mittelschalldämpfer bezahlen Kunden zwischen 300 und 500 €. Ebenso ist es möglich, dass die Lambdasonde gewechselt werden muss. Die Materialkosten belaufen sich auf 150 bis 250 €. Hinzu kommen die Arbeitskosten, wobei der Arbeitsaufwand vom jeweiligen Modell abhängt. Ist die Lambdasonde nicht mehr funktionsfähig, kann das Fahrzeug nicht mehr das optimale Kraftstoff-Luft-Gemisch einstellen. Dies führt zu einer ineffektiven Verbrennung.
Kleine Abweichungen von der Norm werden ohne die Messung nicht festgestellt. Große Probleme an der Abgasanlage und der Verbrennung machen sich jedoch auch so deutlich bemerkbar. Beispielsweise kann die Rußentwicklung im Abgas erhöht sein, sodass hinter dem Fahrzeug stehende Personen eine unangenehme Geruchsentwicklung und eine Schadstoffbelastung wahrnehmen. Im Falle eines defekten Auspuffes beginnt dieser zunächst zu röhren und die Geräusche werden immer lauter. Ist das Kraftstoff-Luft-Gemisch nicht mehr ideal, steigt auch der Kraftstoffverbrauch an. Das führt zu höheren Tankkosten.
Die Abgasuntersuchung kann bei einer Prüforganisation oder in der Werkstatt durchgeführt werden. Sind Sie auf der Suche nach einer Werkstatt in Ihrer Wohnortnähe, finden Sie über das Online-Portal zuverlässig die geeigneten Dienstleister. Tragen Sie einfach die Fahrzeugmarke und den Standort ein und im Anschluss erhalten Sie eine Auswahl an Werkstätten. Die Preise für Standardleistungen, beispielsweise die HU, sind direkt ersichtlich. Nehmen Sie jetzt Kontakt zu einer Werkstatt auf und vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin für die Durchführung der HU.