Autoreparatur ist Vertrauenssache. Wer sein Fahrzeug in der Werkstatt bringt, will sich darauf verlassen können, dass die Mitarbeiter dort in der Lage sind, die richtige Diagnose zur Lösung aufgetretenen Problems zu stellen und die aufgetretenen Fehler sorgfältig zu beheben. Bei Routinearbeiten wie dem Reifenwechsel oder der Inspektion erwartet der Fahrzeughalter, dass die Arbeiten pünktlich erledigt sind und er nicht lange auf einen Termin warten muss. Und auch wenn ein schadhaftes Scheibenwischblatt oder eine ausgefallene Glühbirne eigentlich nicht so kompliziert zu ersetzen sind, hilfreich ist es doch,wenn dafür ein Mitarbeiter der Kfz-Werkstatt schnell mal zur Verfügung steht. Alle diese Abläufe in der Werkstatt und ein ganzes Team vom Automechanikern müssen organisiert werden. Wichtiger noch: Es muss einen ausgewiesenen und geprüften Experten geben, der die Qualität des Reparaturbetriebs und damit letztlich die Verkehrssicherheit der von den Kunden in die Werkstatt gebrachten Fahrzeuge gewährleistet. Diese und viele andere Schlüsselaufgaben übernimmt der Kfz-Meister.
Ganz gleich, ob es sich um eine kleine Autowerkstatt als inhabergeführter Betrieb handelt oder um die Großwerkstatt eines Filial- oder Franchiseunternehmens,wer in Deutschland als Dienstleister für Autoreparaturen erfolgreich tätig sein will, beschäftigt in seinem Betrieb in der Regel einen Kfz-Meister. Selbst wenn die Handwerksordnung des Kfz-Gewerbes inzwischen auch langjährigen Kfz-Mechatronikern mit entsprechender Berufserfahrung die Unternehmensgründung ermöglicht, der Meisterbrief steht noch immer für den traditionellen handwerklichen Anspruch der Branche: Danach gewährleistet ein Kfz-Meister die Qualität des Autoservices am besten. Und noch immer ist die Meisterprüfung Voraussetzung dafür,den Nachwuchs für die Kfz-Werkstatt ausbilden zu dürfen.
Garant dafür, dass jeder Kfz-Meister die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen kann, ist der in der Handwerksordnung vorgeschriebene standardisierte Ausbildungsweg. Eine Karriere als Automechaniker beginnt seit der im Jahr 2003 durchgeführten Reform der Ausbildung im Kfz-Handwerk als Kfz-Mechatroniker. Darin sind die zuvor getrennten Berufswege Automechaniker und Kfz-Elektriker zusammengeführt worden. Die Ausbildung in Autowerkstatt und Berufsschule dauert dreieinhalb Jahre, ehe der Kfz-Mechatroniker seinen Gesellenbrief in der Hand hält. Die nächste Stufe zum Beruf des Kfz-Meisters besteht oft zunächst in einer Weiterbildung zum Kfz-Servicetechniker. Wer die Karriereleiter weiter erklimmen will, der kann sich als Servicetechniker oder Mechatroniker im Kfz-Handwerk dann später zum Besuch einer Meisterschule anmelden.
In der Meisterverordnung des Kraftfahrzeugtechniker-Handwerks werden die inhaltlichen Ansprüche für die Ausbildung an den Meisterschulen formuliert, an denen die Kfz-Mechatroniker zum Kfz-Meister geschult werden. Geprüft wird der angehende Meister in den Bereichen Fachpraxis und Fachtheorie. In der praktischen Prüfung stellt der Kfz-Meister seine Kenntnisse in den Wahlbereichen Fahrzeugssysteme oder Karosserie unter Beweis. In jeder Prüfungsphase wird insbesondere auf die Qualifikation des Kandidaten in den Bereichen Fahrzeuginstandsetzung, Betriebsorganisation und Kundenberatung geachtet. Diese Schwerpunktsetzung hat einen guten Grund: Im Arbeitsalltag kümmert sich der Kfz-Meister oft gar nicht mehr persönlich um die Autoreparatur. Stattdessen ist er verantwortlich für die Personaleinteilung, für die Zeitplanung und die Organisation aller Abläufe. Auch die Betriebsführung in finanzieller Hinsicht einschließlich der Auftragskalkulation gehört zu den Aufgabengebieten des Kfz-Meisters.