Wenn es draußen kalt ist und Schnee liegt, können sich die Besitzer einer Standheizung freuen. Denn sie wärmt das Auto schon bevor der Fahrer einsteigt. So kommen die Passagiere an ihr Ziel ohne zu frieren. Doch auch im Sommer ist eine Standheizung von großem Vorteil. Der Name wird ihr diesbezüglich nicht ganz gerecht. Eine Standheizung kann auch kühle Luft im Fahrzeuginneren verteilen. Jedoch bringt eine Standheizung nicht nur Komfort, sondern schont auch den Motor und das Auto. Die Scheiben müssen nicht mehr freigekratzt werden und der Motor quält sich nicht mehr mit einem Kaltstart.
In kaltem Zustand ist das Motoröl noch zäh, auch die Lager haben noch einen erhöhten Verschleiß, da der abrupte Kaltstart sie noch aufwendig reiben lässt. Der Motor verbraucht bis er warm wird deutlich mehr Kraftstoff. Um die Abgase zu reinigen, muss sich auch der Katalysator in kaltem Zustand mehr abmühen.
Eine Standheizung erhöht deshalb die Lebensdauer des Fahrzeuges. Sie lässt sich leicht nachrüsten, falls sie nicht direkt schon vorhanden sein sollte. Eine Nachrüstung ist für Benzin- und Dieselfahrzeuge möglich. Es gibt zwei verschiedene Anbieter für Standheizungen: Webasto und Eberspächer. Von der Funktionsweise unterscheiden sie sich kaum. Für den Fahrer gibt es verschiedene Möglichkeiten eine Standheizung zu bedienen. Bei der einfachen Ausführung kann mit Hilfe einer Zeitschaltuhr die Zeit eingestellt werden, zu der die Heizung oder Lüftung starten soll.
Die Uhr befindet sich fest im Fahrzeug. Dieses Prinzip eignet sich gut für Menschen, die jeden Tag zur gleichen Zeit ihr Auto nutzen. Komfortabler hingegen ist die Funkfernbedienung. Diese sieht aus wie ein Autoschlüssel mit dem eine Zentralverriegelung geöffnet werden kann. Per Funk kann so auch aus weiterer Entfernung, z.B. vom Küchentisch aus, die Standheizung gestartet werden. Die Funkfernbedienung gibt es zusätzlich auch in Kombination mit der Uhr.
Die eleganteste Lösung ist das Starten mit Hilfe des Mobiltelefons. Denn so kann die Standheizung einfach angerufen werden und der Befehl erteilt werden, dass der Heizvorgang gestartet werden soll. Die ideale Vorlaufzeit sind hierfür 20 Minuten. So sind der Motor und auch das Wageninnere warm, wenn der Fahrer in den Wagen steigt.
Die Nachrüstung ist in allen Vertragswerkstätten und auch in vielen freien Werkstätten möglich. Bei Diesel-Fahrzeugen ist der Einbau etwas einfacher, da hier bereits ein Zuheizer verbaut ist. Deshalb geht hier der Einbau schneller als bei Benzin Fahrzeugen und liegt bei einem Preis von ca. 500 Euro. Hingegen komplett neu eingebaut werden muss die Standheizung beim Benziner. Hierfür wird ein neuer Kabelbaum verlegt und die Anschaffungskosten sind dadurch etwas höher. Den ganzen Genuss des Komforts bekommt man beim Benziner für ca. 1.000 Euro.
Effektiv ist eine Nachrüstung vor allem, weil der Verschleiß des Motors so deutlich geringer ist. Die Standheizung wird mit dem Benzin- oder Dieselkraftstoff aus dem Tank gespeist. Eine Standheizung mit 4 bis 5 kW, was einer PKW-Heizung entspricht, verbraucht für eine halbe Stunde heizen ca. einen halben Liter Kraftstoff. Im ADAC Test wurde festgestellt, dass der vorher erwärmte Motor sauberer läuft und zusätzlich weniger Kohlenwasserstoff und Kohlenmonoxid absondert. Hierbei ergab sich sogar eine Reduktion von bis zu 50 Prozent.