Renault zählt in Verbindung mit dem japanischen Partnerunternehmen Nissan zu den größten Autoherstellern der Welt und hat sich in Deutschland mit einem Marktanteil von knapp sechs Prozent den Titel der stärksten Importmarke gesichert. Noch heute sind viele Entwicklungen von Renault in den meisten Fahrzeugen zu finden. So schreibt man den Franzosen die Patente für den Turbolader, die schraubbare Zündkerze oder die Kardanwelle zu. Der Sicherheitsgurt war hingegen ein Beitrag zum Insassenschutz, welcher in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Marketingaspekt bei Renault geworden ist. Fahrzeuge dieses Herstellers erreichen regelmäßig Bestnoten bei den Crashtests.
Bei der Verbindung von Nockenwelle und Kurbelwelle setzt Renault in seinen Viertaktmotoren auf den bewährten Zahnriemen. Mit ihm soll die Einhaltung der Steuerzeiten im Motor unter allen Betriebsbedingungen jederzeit gewährleistet werden. Die Zähne greifen präzise in die jeweiligen Steuerräder und halten die empfindlichen Komponenten wie Kolben und Ventile im perfekten Zusammenspiel miteinander. Eine Eigenschaft des Steuerriemens ist jedoch sein altersbedingter Verschleiß. Obwohl heutige Zahnriemen sehr viel haltbarer geworden sind und durch verstärkte Materialien seltener reißen können als früher, gilt der Zahnriemenwechsel auch bei Renault als eine wichtige Wartungsmaßnahme, die nicht vernachlässigt werden darf.
Verliert ein Zahnriemen Zähne oder springt wegen mangelhafter Spannung über, verstellen sich die Steuerzeiten. Hat der Kunde Glück, resultiert dies nur in einem Leistungsverlust. Springt der Riemen aber zu weit über, fällt durch die fehlende Spannung ganz herunter oder reißt schließlich, ist die Kontrolle der Steuerzeiten nicht mehr möglich. Kolben und Ventile schlagen dann gegeneinander und verursachen erhebliche Schäden im Motor. Ausgenommen von diesem Phänomen sind lediglich die sogenannten Freiläufer-Motoren, bei denen der Abstand zwischen den Komponenten groß genug ist, um eine Kollision zu verhindern.
Um Motorschäden dieser Art zu vermeiden, schreibt Renault den Zahnriemenwechsel in bestimmten Intervallen vor. Je nach Motortyp kann dieser Wartungsplan sehr unterschiedlich ausfallen. Als generelle Empfehlung sollte der Riemenwechsel bei Benzinmotoren nach 120.000 Kilometern durchgeführt werden. Dieselmotoren haben bei Renault andere Vorgaben; hier reicht die Bandbreite von 75.000 km bis hin zu einer Laufleistung von 200.000 Kilometern. Wichtig für den Kunden ist auch folgende Information: Es handelt sich bei Herstellerintervallen für den Zahnriemenwechsel nicht um Garantieversprechen, sondern um Empfehlungen, wann der Wechsel spätestens durchzuführen ist. Wer nur wenig fährt, muss den Steuerriemen übrigens nach Ablauf von fünf Jahren austauschen lassen. Der Verschleiß kündigt sich meist nicht an ? und wenn man Symptome wahrnimmt, ist es in der Regel schon zu spät.