Kurz nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs wurde der tschechische Automobilhersteller Skoda 1991 vom deutschen Volkswagen-Konzern übernommen. Seit dieser Zeit konnte das Unternehmen mit seinen Fahrzeugen erhebliche Erfolge verzeichnen, was auf die enge technische Zusammenarbeit mit VW zurückzuführen ist. Dennoch baut Skoda heute optisch wie technisch eigenständige Fahrzeuge aus allen gängigen Marktsegmenten vom Kleinstwagen bis hin zur oberen Mittelklasse. Käufer schätzen dabei die zuverlässige Technik aus den VW-Regalen in Verbindung mit günstigen Preisen, wobei ein Skoda durchaus auch als Gebrauchtwagen wertstabil ist.
Bei vielen Motoren setzen VW und Skoda auf die Verwendung von Zahnriemen zur Kontrolle der Steuerzeiten. Ein solcher Steuerriemen verbindet Nockenwelle und Kurbelwelle von Viertaktmotoren und ist dafür verantwortlich, dass Kolben und Ventile sich im Betrieb nicht berühren, sondern stets ihre exakte Position beibehalten, die im jeweiligen Arbeitsgang benötigt wird. Obwohl das Teil selbst nicht mehr kostet als ein Satz Scheibenwischer, vernachlässigen viele Autobesitzer den Zahnriemenwechsel. Verantwortlich dafür sind die häufig recht hohen Arbeitskosten, denn für den Austausch des verstärkten Kunststoffriemens müssen besonders in engen Motorräumen viele Anbauteile (und manchmal auch Nebenaggregate) entfernt werden.
Die Lebensdauer eines Zahnriemens variiert je nach Beanspruchung. Starke Diesel haben beispielsweise meist kürzere Wechselintervalle als Benzinmotoren, um den höheren Belastungen Rechnung zu tragen. Aber auch extreme Betriebsbedingungen (wie z.B. Staub oder große Temperaturschwankungen) können einen früheren Austausch sinnvoll machen. Skoda sieht für Benzinmotoren je nach Typ einen Zahnriemenwechsel bei Laufleistungen zwischen 90.000 und 180.000 Kilometern vor. Bei Dieselmotoren beträgt der Skoda-Intervall 60.000 bis 90.000 Kilometer. Davon abgesehen empfehlen Experten außerdem einen Zahnriementausch nach spätestens fünf bis sechs Jahren, egal, ob die maximale Kilometerleistung bereits erreicht ist oder nicht. Eine besondere Ausnahme ist übrigens der Skoda Felicia. Hier empfiehlt der Hersteller den Zahnriemenwechsel sogar einmal jährlich. Die Erfahrung zeigt, dass das Material der Zahnriemen im Alter spröde werden kann. Reißt der Riemen oder verliert er Zähne, sind die korrekten Steuerzeiten des Motors nicht mehr gewährleistet. Ebenso gefährlich sind verschlissene Spannrollen oder Umlenkrollen, die bei einem Defekt ebenfalls ein Überspringen oder Herunterfallen des Steuerriemens verursachen können. Meistens führt ein solcher Kollaps umgehend zum Motorschaden, da Ventile und Kolben in diesem Fall miteinander kollidieren können.