Wenn der Zündfunke nicht mehr entsteht ? Zündkerzen wechseln
Ruckelt der Motor oder läuft er generell unruhig, dann können defekte Zündkerzen die Ursache sein. Der Austausch sollte regelmäßig erfolgen, da es sich um unerlässliche Bauteile handelt, um das Fahrzeug zu starten.
Wie funktionieren die Zündkerzen?
Zunächst wird ein Signal an die Zündspule geleitet, das eine Zündspannung erzeugt. Über die Zündkabel wird diese Spannung zu den Zündkerzen transportiert und erzeugt dort den Zündfunken. Er entsteht zwischen der Masseelektrode und der Mittelelektrode. Durch den Zündfunken wird der Verbrennungsvorgang initiiert. Die Zündkerze ist demnach im Ottomotor für die Entflammung des Luft-Kraftstoff-Gemisches verantwortlich. Die große Bedeutung der Zündkerze für die Umwelt und die Motorleistung wird deutlich, wenn man berücksichtigt, dass das Bauteil pro Minute rund 500 bis 3500 Mal zündet.
Wie erfolgt die Reparatur der Zündkerze?
Die Zündkerze kann nicht im klassischen Sinne repariert werden, sondern wird ausgetauscht. Die Hersteller geben Wechselintervalle vor, zu denen die Zündkerzen vorsorglich zu wechseln sind. Treten zwischenzeitlich Probleme an den Zündkerzen auf, dann ist bereits vorzeitig der Austausch vorzunehmen. Der Wechsel erfolgt in der Werkstatt, da diese Arbeit mit einigen Besonderheiten verbunden ist:
- Die Montage muss unter Berücksichtigung äußerster Vorsicht erfolgen
- Das Drehmoment muss exakt bemessen sein, wofür Erfahrung und Spezialwerkzeug notwendig sind
- Bei falsch angezogenen Zündkerzen kann die Zündkerze überhitzen, da Druck aus dem Kolben entweicht
- Bricht der keramische Zündkerzenisolator, dann droht durch Beschädigung des Kolbens ein Motorschaden
- Eine fehlerhafte Montage kann zum Abreißen der Zündkerze führen, wodurch der Zylinderkopfwechsel erforderlich wird
- Der fehlerhafte Einbau kann sich erst während des Betriebes bemerkbar machen und zur Überhitzung führen
Welche Symptome treten auf, wenn die Zündkerzen zu wechseln sind?
Arbeiten die Zündkerzen nicht mehr exakt, dann treten diverse Probleme auf, die beim Fahren bemerkbar sind. Das Luft-Kraftstoff-Gemisch ist beispielsweise nicht mehr ideal, wodurch der Fahrbetrieb und die Umwelt beeinträchtigt werden. Ein Indiz für Probleme an den Zündkerzen ist ein unruhiges Laufverhalten des Motors. Es kann sich entweder um eine leichte Veränderung oder um ein deutliches Ruckeln handeln. Die Leistungsfähigkeit des Motors wird ebenfalls durch defekte Zündkerzen beeinflusst. Die Effizienz des Motors lässt nach und der Schadstoffausstoß nimmt zu.
Auffälligkeiten und Ursachen für defekte Zündkerzen
Betrachtet man die verschleißenden oder beschädigten Zündkerzen, dann lassen sich verschiedene Fehlerquellen beziehungsweise Fehlerursachen feststellen. Im Idealfall ist die Zündkerze rehbraun, was auf eine korrekte Gemischzusammensetzung hinweist. Auffälligkeiten sind:
- Verschleiß ist an der Zündkerze zu erkennen: Haben sich die Kanten an der Elektrode verkürzt, dann sollte die Zündkerze demnächst gewechselt werden.
- Die Zündkerze ist abgebrannt: In diesem Fall sollte der Kraftstoff gewechselt werden und die Verursacher dieses Zustandes sind zu ermitteln. Schuld können Verbrennungsrückstände im Brennraum, aggressive Ölzusätze/Kraftstoffe oder auch defekte Zündverteiler oder Ventile sein. Werden keine geeigneten Maßnahmen ergriffen, dann besteht die Gefahr des Leistungsverlustes oder im Extremfall des Ausfalls des Motors.
- Die Mittelelektrode ist abgebrannt: Die Zündkerze ist auszuwechseln. Gegebenenfalls sollte der Kraftstoff gewechselt werden und der Zündzeitpunkt ist zu überprüfen. Ursächlich können Rückstände im Verbrennungsraum und thermische Überlastungen sein. Defekte Zündverteiler und Ventile können ebenfalls schuld sein.
- Die Zündkerze ist glasiert: Neue Zündkerzen sollten eingesetzt werden, wobei auf eine höhere Qualität zu achten ist. Zudem ist der Motor neu einzustellen. Die Ursache für diese Veränderungen sind Ablagerungen, die Zündaussetzer verursachen.
- Die Zündkerze ist mechanisch beschädigt: Liegen mechanische Beschädigungen vor, dann sollte die Zündkerze ausgetauscht werden. Im Falle eines Motorschadens kann es zur Ablagerung von Metallspänen auf der Zündkerze kommen, wodurch diese teilweise zerstört wird. Sollte dieses Zündkerzenbild wiederholt auftreten, dann ist von einem mechanischen Defekt am Motor auszugehen.
- Die Zündkerze ist verkohlt: Nach dem Wechsel der Zündkerze sollte überprüft werden, ob Justierungen an der Einspritzung oder dem Vergaser erforderlich sind. Mögliche Ursachen sind ein verschmutzter Luftfilter, ein zu fettes Treibstoffgemisch und ein zu hoher Wärmewert der Zündkerze.
- Die Zündkerze ist verkrustet: Eventuell haben sich durch Öl Rückstände gebildet, die sich abgelagert haben. Ein zu hoher Ölverbrauch oder Defekte an diversen Motorbauteilen können ebenfalls dieses Zündkerzenbild hervorrufen. Da die Ablagerungen nicht vollständig entfernbar sind, muss die Zündkerze gewechselt werden.
- Zündkerze ist verschlissen: Nach dem Austausch der Zündkerze sollte die Kraftstoffsorte gewechselt werden. Oftmals ist eine minderwertige Kraftstoffqualität für diesen Schaden verantwortlich.
- Die Zündkerze ist verölt: In diesem Fall sollte der Motor überholt werden und die Zündkerzen sind auf den korrekten Anzug zu überprüfen. Eventuell ist der Ölstand zu hoch oder die Zündkerze ist undicht.
- Die Zündkerze ist weiß oder angeschmolzen: In diesem Fall besteht der Verdacht auf eine zu heiße Verbrennung oder eine thermische Überlastung.
Welche Kosten entstehen, wenn Sie die Zündkerzen wechseln lassen?
Zunächst einmal stellt sich die Frage, wie viele Zündkerzen auszuwechseln sind. Die Materialkosten pro Zündkerze betragen 10 ? bis 20 ?. Arbeitskosten entstehen in Höhe von 50 ? bis 100 ?. Sollen bei einem 4-Zylinder alle 4 Zündkerzen getauscht werden, dann betragen die Kosten für die Reparatur 90 ? bis 180 ?. Zwischen den einzelnen Fahrzeugmodellen bestehen deutliche Preisunterschiede, sodass die Kosten im Einzelfall höher sein können.