In einem Verbrennungsmotor befinden sich die Zylinder und Kolben im Motorblock. Über dem Motorblock liegt wiederum der Zylinderkopf. Darin sind die Ein- und Auslassventile und bei einem Ottomotor die Zündkerzen enthalten. In einem Dieselmotor sind hier Einspritzdüsen oder Injektoren anstelle der Zündkerzen vorhanden. Zwischen dem Motorblock und dem Zylinderblock befindet sich die Zylinderkopfdichtung. Da im Zylinderkopf auch zahlreiche Kanäle für die Kühlflüssigkeit sowie für das Motoröl liegen, muss alles gut abgedichtet sein. Ist die Zylinderkopfdichtung defekt, verliert der Motor nicht nur an Kompression, sondern das Motoröl und die Kühlflüssigkeit können sich auch vermischen. Die Situation kann sich weiter verschlimmern, wenn Kühlflüssigkeit in die Brennräume gelangt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrzeugkomponenten hat der Fahrstil keinen Einfluss auf die Zylinderkopfdichtung. Die Dichtung ist sehr starken mechanischen Belastungen ausgesetzt. Bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches in den Brennräumen der Zylinder tritt hoher Druck auf. Diesem hohen Druck ist die Dichtung bei laufendem Motor kontinuierlich ausgesetzt. Des Weiteren entstehen große thermische Belastungen. Steht ein Fahrzeug während der Nachtstunden draußen, kühlt der gesamte Motor schnell ab ? gerade im Winter ist das Material hier teilweise Gefriergraden ausgesetzt. Nach dem Start des Motors erhitzt sich dieser jedoch auf eine sehr hohe Betriebstemperatur. Auch dieser Kontrast zwischen verschiedenen Temperaturextremen führt dazu, dass es im Laufe der Zeit zu Veränderungen in der Materialstruktur der Zylinderkopfdichtung kommt.
Ein weiterer Faktor ist die Materialermüdung. Eine Zylinderkopfdichtung ist aus einem belastbaren aber dennoch flexiblen Material hergestellt. Im Laufe der Jahre verändern sich diese Eigenschaften jedoch aufgrund der bereits erwähnten Belastungen. Deshalb kann sie niemals so lange halten wie der Rest des Motors. Wann eine Erneuerung ansteht, lässt sich jedoch nicht exakt vorhersagen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome einer defekten Zylinderkopfdichtung rechtzeitig zu erkennen.
Es gibt keine Möglichkeit, den Zustand einer Zylinderkopfdichtung zu prüfen. Sie ist von außen nicht sichtbar. Daher können Sie den Verschleiß oder einen aufgetretenen Schaden nur anhand von typischen Symptomen erkennen. Diese können völlig unterschiedlich sein. Mitunter sieht ein Mechaniker bei einer Sichtprüfung im Rahmen einer Inspektion, dass Motoröl am Motorblock herunterläuft. Dort hinterlässt es Verfärbungen. Besser ist eine kaputte Zylinderkopfdichtung jedoch bei der Kontrolle des Ölstands zu erkennen. Befindet sich am Ölmessstab sehr hellbraunes Öl, ist dies schon ein Indiz dafür, dass sich Kühlmittel mit dem Motoröl vermischt hat. In einigen Fällen ist auch die Bildung von Schaum am Ölmessstab zu erkennen. Ist dies der Fall, sollten Sie gleich die Farbe der Kühlflüssigkeit kontrollieren. Frostschutzmittel gibt es zwar in verschiedenen Farben, aber niemals in Braun. Weist das Kühlmittel eine braune Farbe auf, sollten Sie umgehend eine Werkstatt aufsuchen.
Wurden diese Symptome nicht erkannt, tritt nach kurzer Zeit ein sehr heller Rauch aus dem Auspuff. Das ist immer dann der Fall, wenn Kühlflüssigkeit in die Brennräume der Zylinder gelangt ist. Dieses Problem führt schon nach kurzer Zeit zu einem sehr großen und somit auch kostspieligen Motorschaden. Deshalb sollten Sie das Fahrzeug mit diesen Symptomen nicht mehr fahren. In dem Fall ist es erforderlich, das Auto abschleppen zu lassen. Sogar kurze Strecken von wenigen Kilometern können zu großen Schäden führen.
Eine Zylinderkopfdichtung zu wechseln ist recht aufwendig. Trotzdem sollte die Reparatur nicht lange hinausgezögert werden, weil sonst die Schäden noch gravierender werden. Um die Zylinderkopfdichtung zu erreichen, müssen zahlreiche Komponenten ausgebaut werden. Dazu gehören unter anderem:
Die Kosten für den Austausch einer defekten Zylinderkopfdichtung können nicht pauschal festgesetzt werden. Sie hängen in erster Linie vom jeweiligen Fahrzeugmodell ab. Für einen Kleinwagen können Sie mit einer Arbeitszeit von etwa 10 bis 12 Stunden zusätzlich zu den Materialkosten rechnen. Neben der eigentlichen Zylinderkopfdichtung fallen weitere Kosten für entsprechende Reinigungsmittel und für neue Dehnschrauben an ? die Schrauben, mit denen der Zylinderkopf am Motorblock befestigt wird, sind nur für eine einmalige Nutzung vorgesehen. Die Kosten für den Austausch einer Zylinderkopfdichtung für einen Kleinwagen liegen in etwa zwischen 800 ? und 1400 ?.
Etwas teurer ist der Austausch von Zylinderkopfdichtungen bei leistungsstärkeren Fahrzeugen. Bei Fahrzeugen, die mit einem V-Motor ausgestattet sind, müssen immer gleich auf beiden Seiten die Zylinderkopfdichtungen erneuert werden. Daher fallen hierfür auch deutlich höhere Kosten an. Diese können schon bei mehreren 1000 ? liegen. Ist bei Ihrem Fahrzeug eine Erneuerung der Zylinderkopfdichtung erforderlich, können Sie durch einen Vergleich von Werkstätten Kosten einsparen. Nutzen Sie das Werkstattportal, um die zu erwartenden Kosten für Ihr Fahrzeug in Ihrer Region zu vergleichen. So finden Sie die passende Werkstatt für Ihr Modell in der Nähe.