Es scheint in Mode gekommen, dass man als Hersteller seine eigenen Erprobungsfahrzeuge zum Fototermin bittet. Jüngst waren es Daimler und Aston Martin, die Hochbeiner im Erlkönigkleid ablichten ließen. Mal mit, mal ohne Journalisten im Schlepptau. Nun greift diese Eigenart auch auf Maserati über. Die Italiener rühren ganz offensichtlich die Werbetrommel für einen Mittelmotor-Sportwagen, der im Mai 2020 der Weltöffentlichkeit vorgestellt werden soll.
Maserati Nachfolger für den Alfa 4C?
Sein Name ist bislang unbekannt und zugleich ist es unwahrscheinlich, dass wir hier die erste Version des zukünftigen Maserati Alfieri sehen. Das E-Auto-Konzept wurde 2014 vorgestellt und lehnte sich optisch doch sehr stark am bisherigen GranTurismo an. Die klare Designauslegung als Mittelmotor-Sportwagen deutet eher auf einen völlig neuen Wagen hin, der rein optisch aber viel mit dem Alfa 4C der Geschwistermarke zu tun hat.
Steckt hier ein neuer Sechszylinder drin?
Was für ein Motor unter der rückwärtigen Wartungsklappe stecken könnte, ist derzeit nur reine Spekulation. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass bei diesem Maserati Erprobungsfahrzeug ein neuentwickelter Reihensechszylinder zum Einsatz kommen könnte. Woher diese Vermutung? Erst kürzlich hat Fiat Chrysler (FCA) in den USA ein Patent auf einen Sechszylinder beantragt. Die interne Bezeichnung soll auf „Global Medium Engine Turbo-6“ oder GME-T6 lauten. Drei Liter Hubraum, bis zu zwei Turbolader und ein E-Booster könnten gut sein für eine Motorleistung zwischen 350 und 530 PS.
Ein Motor nur für Maserati?
Da der Motor nach dem Baukastenprinzip entwickelt wird, besteht durchaus die Möglichkeit, dass spezielle Varianten auch nur einzelnen Unternehmen innerhalb des FCA-Konzerns vorbehalten bleiben. Dies würde sich dann auch mit dem kryptischen Hinweis in der Maserati-Pressemitteilung decken, wonach das Erprobungsfahrzeug mit einem neuartigen und zugleich innovativen Verbrennungsmotor ausgestattet ist. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)