Es scheint in Sachen Elektroautos und deren Bezeichnungen, zumindest bei deutschen Autobauern, vermehrt Verwirrungen zu geben. Nicht nur bei Mercedes-Benz und der rückblickend wohl eher hektisch eingeführten EQ-Produktmarke, sondern auch bei Audi. Bereits seit 2017 doktern die Ingolstädter an einer zukunftsfähigen Nomenklatur herum, ersetzten im Marketing zunächst Motorisierungen/Hubräume durch Fantasiekennungen, um jetzt, sechs Jahre später, die bekannte Modellstruktur gänzlich in Frage zu stellen. Wie zunächst die „Heilbronner Stimme“ berichtete und anschließend durch Audi-Chef Duesmann gegenüber Auto Bild bestätigt wurde, will Audi Elektro- und Verbrennermodelle namentlich deutlicher voneinander trennen.
Gerade für Strom, ungerade für Verbrenner
Verbrenner-Modelle sollen folglich ungerade Bezeichnungen (Audi A3, A5, A7, Q7 etc.) erhalten, wohingegen die reinen Stromer mit geraden Nummern (Audi A4, A6, A8, Q8 etc.) vorfahren sollen. Laut Duesmann soll bereits der nächste Audi A4 (B10), der Ende 2023 auf den Markt kommt, als Audi A5 vermarktet werden. Das zumindest gab der Audi-Chef in einem Interview bekannt. Gleiches gilt dann wohl auch für den neuen rein elektrischen A6 e-tron, der dann bereits ohne den e-tron-Zusatz auskommen wird. Während die noch getarnten Nachfolger von A4 und A6 vermehrt Erlkönig-Fotografen vor die Linse gefahren sind, wurde es um die Coupés Audi A5 und A7 zudem merkwürdig still. Beide Modellvarianten stehen berichten zur Folge Audi-intern auf dem Prüfstand und erhalten womöglich in ihrer jetzigen Form keine direkten Nachfolger mehr. Dazu passend wurde in China bereits 2021 in Kooperation mit SAIC eine Audi A7 Langversion als Limousine vorgestellt, die zumindest optisch dem derzeitigen A6 ähnlich sieht (siehe Bild oben).
Funktionsupdates für den Audi Q4 e-tron
Mit weniger Zukunftsmusik müssen sich derweil Besitzer des Audi Q4 e-tron herumschlagen. So haben die Ingolstädter bekanntgegeben, dass für den Bruder des VW ID.4 ab sofort „Over-the-Air“-Updates zur Verfügung stehen. Also der Software-Stand des Fahrzeugs unterwegs durch die eingebaute LTE-Schnittstelle aktualisiert werden kann. Die Freischaltung dieser Option ist allerdings nur möglich, wenn sich der Q4-Besitzer eher altmodisch zum nächsten Vertragspartner begibt und dort das Update – per Kabel – aufspielen lässt. Nach dem Werkstattbesuch gibt es zudem mehr Optionen für die Ladeplanung, ein verbessertes Thermomanagement und abhängig von der verbauten Batterie eine erhöhte DC-Ladeleistung auf bis zu 135 kW. Ebenfalls neu ist die Plug&Charge-Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladesäule. Die Bezahlfunktion funktioniert allerdings nur mit dem Audi-eigenen Stromtarif „Audi charging“. Alle zuvor genannten Änderungen sind bei neu bestellten Audi Q4 e-tron bereits ab Werk aktiv. (Text: tv | Bilder: Hersteller)