Update 28.04.2020:
Nachdem Audi bereits Ende Oktober 2019 die Hybridisierung der Limousinen Audi A6 und Audi A8 (der 60 TFSI e quattro hier im Test) bekanntgab, ist es nun der A6 Avant, der sein elektrisches Debüt geben darf. Wie auch die Limousine setzt auch der Kombi mit der Nomenklatur 55 TFSI e auf einen zwei Liter großen Vierzylinder-Turbobenziner mit 185 kW/252 PS, der wiederum um einen 105 kW/143 PS starken Elektromotor ergänzt wird (Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 2,1 – 1,9; Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 18,1 – 17,6; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 48 – 44²). Die Systemleistung beträgt damit 367 PS sowie 500 Newtonmeter Drehmoment. Übertragen wird die Kraft über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe an den situativ arbeitenden quattro-Antrieb mit ultra-Technologie. Das heißt: Nur im Bedarfsfall werden auch die Hinterräder angetrieben, sonst agiert der A6 55 TFSI e als reiner Fronttriebler.
51 Kilometer rein elektrisch
Mit der Einführung des Hybrid-Avant hat Audi nun dem Umstand Rechnung getragen, dass die meisten A6 als Kombi geordert werden, wobei ein entscheidender Anteil davon auf Firmenkunden entfällt. Bis zu 135 Kilometer schnell soll der Audi A6 55 TFSI e quattro rein elektrisch unterwegs sein, die E-Reichweite soll indes gut 51 Kilometer betragen. Damit liegt der Avant knapp unterhalb der Limousine, die mit einer WLTP-Reichweite von 53 Kilometern angegeben ist. Der Plug-in-Hybrid-Antrieb im A6 Avant ist unzertrennbar mit dem S-Line-Paket für innen und außen verbunden und kostet vor Umweltbonus ab 71.940 Euro.
Teuer und weniger Kofferraum
Im Preis enthalten sind unter anderem: Sportsitze in Alcantara-/Lederkombi, Audis virtual cockpit plus, das Navigationssystem MMI touch response, rote Bremssättel, ein Sportfahrwerk sowie ein Mode-3-Ladekabel bis zu 7,4 kW Ladeleistung. Ferner enthalten sind u. a. 19 Zoll Räder, Matrix-LED-Scheinwerfer und eine elektrische Gepäckraumklappe. In rund 2,5 Stunden soll die 14,1 kWh fassende Lithium-Ionen-Batterie im A6 Avant via 7,4 kW-Ladesäule wieder voll im Saft stehen. Die Batterie hat allerdings auch einen entscheidenden Nachteil: Das Kofferraumvolumen des A6 Avant 55 TFSI e quattro sinkt im Vergleich zum regulären A6 Avant (hier im Test) von 565 bis 1.680 auf 405 bis 1.535 Liter. Eine störende Batteriestufe im Heck soll es aber nicht geben.
Ursprünglicher Artikel vom 23.10.2020:
Nach Daimler (S 560 e L) und BMW (745e) präsentiert auch Audi in der Luxusklasse A8 einen Hybridantrieb, der nebenbei als vorzeitiges Spitzenmodell gelten darf - abgesehen vom S8. Der W12 scheint der Vergangenheit anzugehören, man setzt in Ingolstadt nun auf die Kombination aus bewährtem V6 plus Elektromotor. Der drei Liter große V6 leistet 340 PS, zusammen mit der 100 Kilowatt starken Elektromaschine ergibt das eine Systemleistung von 449 PS und ein Drehmoment von kombiniert 700 Newtonmetern (Kraftstoffverbrauch kombiniert: Benzin: 2,7–2,5 l/100 km; Strom: 21,2–20,9 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 61–57 g/km²). Damit rangiert der Audi zwischen dem nominell etwas schwächeren BMW und dem stärkeren Mercedes.
Intelligenter Antrieb für mehr E-Reichweite
Überraschungen leisten sich die Bajuwaren dabei eher weniger. Der 14,1 kWh große Akku unter dem Kofferraum soll vollgeladen eine rein elektrische Reichweite von 46 Kilometern nach WLTP-Standard ermöglichen. Dabei setzt der 2,4 Tonnen schwere A8 60 TFSI e quattro auf eine intelligente Fahrstrategie, die anhand der Fahrweise, der Routenplanung und topografischen Daten das ideale Wechselspiel zwischen Elektroantrieb und Verbrennungsmotor darstellen soll. Dabei wird der in die Achtstufen-Tiptronic integrierte Elektromotor stets bevorzugt eingesetzt, sodass ein Großteil der Wegstrecke elektrisch zurückgelegt werden kann. Wer selbst die Arbeit der Elektromaschine beeinflussen möchte, kann das mittels zweier Wahltasten auf der Mittelkonsole erledigen.
Naturstrom, Charging Service und Sportwagenwerte
Wer die Akkus des A8 nachladen möchte, dem bietet Audi sowohl die Möglichkeit einer einzigen Ladekarte (Audi e-tron Charging Service) für momentan 110.000 Ladesäulen in ganz Europa als auch die Versorgung mit CO2-neutralem Naturstrom zuhause. Ferner kann der A8 einen Teil durch Rekuperation mit bis zu 80 kW zurückgewinnen. Dies geschieht durch Gaswegnehmen oder durch leichte Betätigung des Bremspedals - erst bei stärkeren Bremsungen schaltet sich die hydraulische Bremsanlage dazu. Die Kraftübertragung erfolgt dabei stets, ob im Elektro- oder Verbrennerbetrieb, über den permanenten Allradantrieb quattro. Nutzt man die Systemleistung voll aus, sprintet der A8 60 TFSI e innert 4,9 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei abgeregelten 250 km/h.
Der Audi A6 TFSI e
Ganz ähnliche Werte leistet sich auch der jüngste Hybrid im Bunde, der A6 55 TFSI e quattro. Dieser hat zwar anstelle eines V6 den ebenfalls bekannten Zweiliter-Vierzylinder mit 252 PS unter der Haube, kombiniert mit dem Elektromotor ergibt sich allerdings eine Systemleistung von 367 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment. Wie der A8 auch kann der A6 55 TFSI e quattro rein elektrisch bis zu 135 km/h schnell fahren und bietet dabei einen etwas weiteren elektrischen Radius von 53 Kilometern nach WLTP. Mit dem serienmäßigen S-Line-Exterieurpaket wird der Plug-In-Hybrid besonders sportlich ausgestattet.
A6 und A8 ab sofort bestellbar
Der A6 55 TFSI e quattro ist ab sofort zu Preisen ab 68.850 Euro erhältlich, der A8 Hybrid kann vorerst ausschließlich als Langversion ab 109.600 Euro bestellt werden. Die Variante mit normalem Radstand soll jedoch schon in einigen Wochen folgen. (Text: Maximilian Planker | Bilder: Hersteller)