Es gibt Autos, die sind eigentlich gar keine Automobile im klassischen Sinn. Nehmen wir den neuen Aston Martin Vantage Roadster. Ist er nicht vielmehr ein Kunstwerk auf Rädern? Bereits beim Test zum Aston Martin DBS Superleggera unterstellten wir den Briten ein fulminantes Händchen für Linien und Formen – das neue Geschwisterchen mit seiner Stoffmütze wirkt dabei ebenso stark gezeichnet. Mit viel Technikeinsatz hat man das feste Dach entfernt, stellte dem 2018 erschienen Coupé nunmehr einen waschechten Roadster zur Seite und schaffte es gar, die Open-Air-Variante lediglich 60 Kilogramm schwerer werden zu lassen (Aston Martin Vantage Coupé: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 10,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 236 g/km. Homologation für die Roadster-Variante noch ausstehend²).
Oben offen in 6,7 Sekunden
Ein leichter Z-Falt-Dachmechanismus ist mit dafür verantwortlich, dass der Vantage Roadster nicht mit noch mehr Pfunden herumfahren muss und soll zudem das derzeit schnellste elektrische Cabrio-System im Automobilbau sein. Der Himmel soll so bereits nach 6,7 Sekunden zu sehen sein, wohingegen sich das Verdreck nach 6,8 Sekunden und bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h wieder schließen lässt. Und wenn wir schon bei Zeitangaben sind: In nur 3,7 Sekunden beschleunigt der Vantage Roadster von 0 auf 60 Meilen pro Stunde, Ende ist erst bei 190 Meilen beziehungsweise 306 km/h.
Mit freundlichen Grüßen aus Affalterbach
Damit dürfte der Aston Martin Vantage Roadster langsamer sein als das neue Turbo-Cabriolet aus Zuffenhausen, sollte dank 510 PS aus einem von AMG zugelieferten 4,0-Liter-Biturbo-V8 aber nicht minder viel Spaß bereiten. 685 Newtonmeter lassen sich maximal an die Hinterräder leiten, wobei die Leistung serienmäßig über ein 8-Gang-Automatikgetriebe von ZF gebändigt wird. Doch aufgepasst: Mit der Markteinführung des Roadster im 2. Quartal 2020, führt Aston Martin beim Vantage Coupé endlich eine Option auf ein Schaltgetriebe ein. Und zwar ohne AMR-Sonderserie.
Gleiche Technik, leicht verfeinert
Damit der Spaß an der ungezügelten Fahrfreude nicht allzu früh im Kurvenaus endet, bietet Aston Martin dem Grunde nach dieselben Fahrassistenz- und Fahrdynamiksysteme wie im Coupé an. Doch wurde die dynamische Stabilitätskontrolle, das dynamische Torque Vectoring und das elektronische Hinterachsdifferenzial noch einmal speziell auf die Open-Air-Variante nachjustiert. So profitieren auch die hinteren Dämpfer sowie die Software des adaptiven Dämpfungssystems von einer gezielten Überarbeitung. Im Inneren gibt es derweil Platz für zwei Personen, die sich in viel Leder betten dürfen und im Kofferraum soll mit 200 Litern sogar das Wochenendgepäck locker Platz finden.
Mit der Option auf einen neuen Kühlergrill
Wer trotz eines Einstandspreises von 157.300 Euro in Deutschland nach noch mehr Individualität verlangt, hat die Option auf einen neuen „Vane“-Kühlergrill, der zur Feier des Vantage-Typenschilds vor 70 Jahren auferlegt wurde. Er ersetzt wahlweise den aus dem Motorsport abgeleiteten „Hunter“-Grill und natürlich gibt es auch spezielle Leichtmetallräder, die noch mehr Spielraum bei der Außengestaltung ermöglichen. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)