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Bericht: 60 Jahre Borgward Isabella – Sehnsucht nach alten Zeiten

Der Name Borgward dürfte vielen als Automarke unbekannt sein, denn bereits vor 53 Jahren ging das Bremer Autobau-Imperium in die Insolvenz und verschwand von der Bildfläche. In der Hansestadt selbst wird das Erbe allerdings gehegt und gepflegt.

Und so haben sich Mitte Juli 2014 wieder einmal ein paar Dutzend Borgward-Enthusiasten mit ihren historischen Schätzen an der Weser getroffen, um den 60igsten Geburtstag des einstigen Erfolgsmodells Isabella zu feiern. Der Ort für dieses Treffen war bestens gewählt, denn das 2013 eröffnete Zentrum für Automobilkultur und Mobilität im Schuppen Eins in der Bremer Überseestadt bietet nicht nur genügend Platz, sondern auch einen passenden Rahmen mit Weser-Flair und alter Backstein-Industriearchitektur. Und es gibt noch eine Indoor-Flaniermeile, die mit vielen weiteren Auto-Schätzen noch reichlich weitere Attraktionen bieten kann.

Gewienert und in Schale geworfen

Doch für den größten Andrang sorgten an diesem Samstagvormittag die vielen gewienerten und in Schale geworfenen Isabellas, die auf einer großzügigen Empore vor dem Schuppen Eins sich bei strahlendem Sonnenschein präsentieren. Teilnehmer und Besucher schwelgten dabei viel in alten Erinnerungen, oft wurde darüber gesprochen, wie fortschrittlich damals doch die 1954 erstmalig als Hansa 1500 vorgestellte Grundkonstruktion war und wie elegant und immer noch zeitgemäß auch heute noch das Design anmutet. Hingucker waren selbstredend die sogar recht zahlreich anwesenden Coupés sowie das auch einmal vertretene Cabriolet-Derivat. Auch einige TS Coupés gab es zu bewundern und sogar ein traumhaft schickes Exemplar des seltenen Isabella Kombi war dabei.

Doch der eigentliche Star und Anziehungspunkt auf dem Treffen war ein großer P 100, bei dem es sich allerdings nicht um eines der vielen Isabella-Derivate handelt, sondern um den letzten großen Wurf kurz vor dem Kollaps des Borgward-Imperiums. Der P 100 war eine in vielen Punkten fortschrittliche Oberklasse-Limousine, die als erstes deutsches Serienmodell mit einer von Borgward selbst entwickelten Luftfederung ausgestattet war. Doch von dem vor allem von Mercedes gefürchteten Bremer Riesen sind in nur knapp zwei Jahren Bauzeit lediglich rund 2.500 Exemplare entstanden. 1962 gingen dann endgültig die Lichter bei Borgward aus und die Zeit für Legendenbildungen brach an. Von diesen hatten sich die Borgwardianer auf ihrem Isabella-Treffen noch viele zu erzählen. Der Name Borgward ist und bleibt wohl noch lange ein industrieller Mythos, der wohl noch lange Autofreunde in und um Bremen begeistern wird.

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