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Bericht: BMW Connected Drive – Immer-net

Zuhause, in der Arbeit, auf dem Berg oder am See: Das Internet ist heutzutage immer dabei. Ob Desktop-Rechner, Laptop, Tablet oder Smartphone, alle Geräte sollen am besten rund um die Uhr online sein; da darf freilich auch das Auto nicht fehlen.

Schon vor 15 Jahren brachte BMW die ersten Telematikdienste ins Fahrzeug, Internet gibt es seit 2008 und vor drei Jahren haben die immer populärer werdenden Apps Einzug gehalten. Jetzt krempelt BMW sein Connected-Drive-Angebot komplett um und vergünstigt den Einstieg in die automobile Netzwelt. Statt das teure Gesamtpaket inklusive Alleskönner-Navigation für mehr als 3.000 Euro ordern zu müssen, genügt zukünftig die Option „ConnecteDrive Services“, die es für drei Jahre zum Preis von 350 Euro gibt.

Ganz so günstig bleibt es freilich nicht, doch damit ist der Grundstein für weitere Online-Dienste gelegt, sprich das Auto verfügt über eine eigene Sim-Karte, die auch im Ausland (derzeit in 14 Ländern) ohne zusätzliche Kosten eine 3G-Datenverbindung herstellt. Je nach Bedarf kann der Kunde dann weitere Funktionen hinzu buchen, entweder nur für eine Woche oder auch auf mehrere Jahre. Wer also beispielsweise den Concierge-Service nutzen will, der auf Anruf Adressen herausfindet und diese direkt als Ziel an das Navigationssystem schicken kann, zahlt noch einmal 350 Euro und kann dann drei Jahre lang diesen Dienst nutzen .
Flexibel hinzu buchen

Ist ein Navigationssystem an Bord, lassen sich die Echtzeit-Verkehrsdaten nachträglich dazu bestellen. Hier kosten drei Jahre 150 Euro; im Urlaub kann für das jeweilige Land aber ein günstiges Wochenpaket abgerufen werden. Auch der normale Internetbrowser lässt sich 100 Euro pro Jahr runterladen; er funktioniert allerdings nur in Deutschland, da den BMWlern sonst die Roamingkosten um die Ohren fliegen würden.

Hinzu gebucht werden können entsprechende Funktionen direkt aus dem Auto über das iDrive-System, oder aber bequem von zu Hause über jeden Webbrowser. Über eine spezielle Einstiegsseite gelangt der Kunde zu seinem BMW und kann die entsprechenden Käufe tätigen; die Programme werden quasi in Echtzeit in das Auto geladen.

Musik an Bord

Wer im Auto auf nahezu unbegrenzten Musikgenuss nicht verzichten will, und eine besonders elegante Lösung wünscht, dem bietet BMW zukünftig die Option „Online Entertainment“ an. Für 390 Euro im ersten und 220 Euro in jedem weiteren Jahr wird ein Musikstreaming Dienst im Fahrzeug integriert, inklusiver einer Datenflatrate für Deutschland und derzeit fünf weitere europäische Länder (Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Niederlande).

Um Gebiete mit schlechter Netzabdeckung oder Länder, in denen der Service nicht verfügbar ist, zu überbrücken, kommt mit dem Service eine Festplatte ins Auto, auf der rund 10.000 Lieder gespeichert werden können. So werden auch bei Auswahl eines bestimmten Songs im Hintergrund bereits weitere Titel des Albums geladen, um reibungslos abgespielt werden zu können.

Smartphone-Apps einfach nutzen

Wer bereits auf seinem Smartphone einen Musik-Streamingdienst nutzt, kann natürlich wie bisher das Telefon über den Adapter in der Mittelkonsole mit dem Auto verbinden und hat dann über das iDrive-Menü Zugriff auf zahlreiche Apps – die Kosten laufen dann auf der eigenen Sim-Karte auf.

Noch ist die Darstellung auf dem großen Bildschirm über der Mittelkonsole allerdings noch etwas unübersichtlich und müssen sich auch vermeintlich der Generation Smartphone angehörende Fahrer erst einmal durchwühlen, um den Unterschied zwischen Internet, BMW Online, „Weitere Apps“ und so weiter zu verstehen. Doch auch hier verspricht BMW bald Abhilfe.

Teil der Elektromobilität

Spätestens wenn Ende 2013 BMWs Elektroflitzer i3 auf den Markt kommt, dürfte das Thema ConnectedDrive noch einmal neuen Schwung bekommen. Denn während die Online-Dienste in einem Verbrenner vornehmlich ein Komfortextra darstellen, könnten sie im E-Auto Teil der Mobilität werden. So lässt sich etwa über eine App der i3, während er noch an der Steckdose hängt, aufheizen oder runter kühlen, um während der Fahrt nicht wertvollen Strom für die Klimatisierung zu verbrauchen.

Außerdem hilft die App bei der Suche nach freien Elektrotankstellen und könnte die Navigation von der Ladesäule zum Zielort – zu Fuß, per ÖPNV oder auch mit einem Carsharing-Auto – übernehmen. Während der Stromer auflädt, lässt sich auf dem Smartphone der aktuelle Ladestand überprüfen und auch die derzeit mögliche Reichweite ablesen. Das Internet ist mittlerweile ein fester Bestandteil des täglichen Lebens, und das Leben vieler findet zum Teil im Internet statt. Dass es nach dem Siegeszug vom Schreibtisch in die Hosentasche nun auch das Auto erobert, ist nur die logische Konsequenz; dass BMW die anfänglich teure Einstiegshürde senkt, nur löblich. Sind Online-Dienste im Fahrzeug derzeit noch eher etwas besonderes, dürften sie schon in wenigen Jahren so selbstverständlich sein, wie Klimaanlage oder Sitzheizung.

Und kommt die Elektromobilität erst einmal richtig in die Gänge, dürfte das Thema Internet für noch mehr Autofahrer interessant werden. Das Überwachen des Ladevorgangs, die sogenannte Last-Mile-Navigation vom (Ladesäulen-)Parkplatz zum Ziel oder auch das Vorklimatisieren des Innenraums dürften dann ganz alltägliche Vorgänge werden.

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