Sparsame Autos gibt es mittlerweile viele. Auch solche, die rein elektrisch betrieben, keine lokalen CO2-Emissionen mehr ausstoßen. Doch nicht alle Antriebsformen eignen sich für die zahlreichen verschiedenen Fahrzeugklassen. Wir zeigen dir in unserer Top 5 exemplarisch eine kleine Übersicht, welche Autos in ihrem Segment zu den verbrauchsärmsten ihrer Zunft gehören.
Fiat 500e: Elektrischer Kleinwagen-Held made in Italy
Elektroautos machen vor allem Sinn, wenn sie klein und leicht sind. Beides trifft auf den Fiat 500e zu. Zwar müssen dank der schweren Batterien auch hier knapp 1.400 Kilogramm vorwärtsbewegt werden, doch im Vergleich zur elektrischen Oberklasse sind das nur Peanuts. Fiat selbst gibt für den 500e Action einen kombinierten WLTP-Normverbrauchswert von lediglich 13,0 kWh auf 100 Kilometer (CO2-Emission kombiniert: 0 g/km)² an. Damit ist der kleine Italiener auf dem Papier das bislang sparsamste Elektroauto, dass es in Deutschland zu kaufen gibt. Los gehen die Preise ab 32.990 Euro.
Die AutoScout24-Testredaktion urteilte über den Fiat 500e Icon mit 42 kWh Batterie wie folgt:
"Wer also nicht plant, den 500e auf längeren Strecken einzusetzen, der dürfte doch mit ihm bestens bedient werden, oder? Definitiv. Ernsthaft Negatives haben wir in unserer Testphase nicht finden können. Der Nuova 500 fährt knackig, macht Freude beim Zusehen und bietet in der Stadt absolut ausreichende Reichweite, um mehrere Tage ohne Nachladen durch die Gegend fahren zu können."
Jetzt den gesamten Testbericht zum Fiat 500e lesen
VW Golf 8: Klassenprimus mit sparsamen Benzinantrieb
Der Volkswagen Golf 8 hat überrascht. Nicht nur durch sein weiterhin konservatives Äußeres, sondern auch durch seine anfängliche Fehleranfälligkeit, wenn es ums Infotainment-System ging. Doch wenig lässt sich kritisieren, kommt man beim Wolfsburger auf die Motoren zu sprechen. Besonders der 1.0-Liter-Dreizylinder eTSI mit milder Elektrifizierung sorgt für Fahrspaß und gleichzeitiger Zurückhaltung an der Zapfsäule. So spricht ein kombinierter WLTP-Normverbrauch von 4,3 Liter auf 100 Kilometer für sich, die CO2-Emission liegt kombiniert bei 98 Gramm pro Kilometer². Der Golf 8 1.0 eTSI steht ab 29.515 Euro in der deutschen Preisliste. Übrigens: Auch Skoda und Seat bieten auf gleicher Konzern-Plattform vergleichbar sparsame Modelle an.
Das meint die AutoScout24-Testredaktion zum VW Golf 8 1.0 eTSI:
"Der Golf bleibt sich auch in seiner achten Generation treu. Zumindest beim Fahrkapitel. Motor, Getriebe, Lenkung und Fahrwerk arbeiten in bester Einheit zusammen, die Geräuschdämmung ist positiv hervorzuheben. Der 1.0 eTSI Mild-Hybrid-Antrieb befriedigt dabei sogar anspruchsvolle Gemüter, ist erstaunlich elastisch und kann ziemlich sparsam gefahren werden. Als Auto hält der Golf damit die Konkurrenz weiter auf Abstand."
Jetzt den gesamten Testbericht zum VW Golf lesen
Kia Ceed SW PHEV: Koreanischer Sparkombi als Plug-in Hybrid
Plug-in Hybride stehen in der Kritik. Viele lasten den Teilzeitstromern an, sie seien abseits ihrer geringen elektrischen Reichweite wahre Spritvernichter. Doch, stimmt das? Kia beweist zumindest mit dem Ceed SW Plug-in Hybrid das Gegenteil. Wenngleich die niedrigen WLTP-Normverbrauchswerte von 1,1 Liter und 9,3 kWh Strom auf 100 Kilometer (CO2-Emission kombiniert: 28 g/km)² weitestgehend dem Labor entspringen, erstaunte der Koreaner im AutoScout24 Test durch seine hohe elektrische Alltagsreichweite sowie einen niedrigen Gesamtverbrauch um sechs Liter auf 100 Kilometer. Vor Abzug des Umweltbonus kostet der Kia Ceed SW PHEV mindestens 34.990 Euro.
Das sagt die AutoScout24-Testedaktion zum Kia Ceed SW PHEV:
"Trotz kleinerer Unwegsamkeiten: Der Kia Ceed SW Plug-in-Hybrid läuft beinahe unter der Kategorie der eierlegenden Wollmilchsau. Echte 50 Kilometer rein elektrische Reichweite, sonst ein Verbrauch um 6 Liter Benzin auf 100 Kilometer und der vergleichsweise günstige Basispreis (nach Abzug der Innovationsprämie) machen ihn zum wahren Alltagshelden. Als Dienstwagenberechtigter freut man sich überdies, nur 0,50 Prozent des Neuwagenbruttolistenpreises versteuern zu müssen."
Jetzt den gesamten Testbericht zum Kia Ceed SW PHEV lesen
BMW X6 xDrive40d: Im SUV lebt der Diesel weiter
Groß, schwer und vor allem durstig. SUV eilt vielerorts ein negatives Image voraus, dabei trifft dieses Vorurteil nicht auf alle Ableger dieser Fahrzeuggattung zu. Es kommt natürlich auf den Motor an. BMW zeigt am Beispiel des X6 xDrive40d, wie sich ein 340 PS starker Selbstzünder dennoch verbrauchsgünstig bewegen lässt. Mit kombiniert 7,9 bis 6,6 Liter auf 100 Kilometer (CO2-Emissionen kombiniert: 206-179 g/km)² gibt BMW selbst den Verbrauch an, unsere Testredaktion konnte jene Knausrigkeit bestätigen. Der BMW X6 xDrive40d kostet mindestens 86.600 Euro.
Das AutoScout24-Testteam kommt beim BMW X6 xDrive40d zu folgendem Fazit:
"Hinter jeder harten Schale verbirgt sich ein weicher Kern. Tauscht man weich gegen sparsam, trifft das auf jeden Fall auf den BMW X6 xDrive40d zu. Der 340 PS starke Bayer verblüfft durch seinen niedrigen Durchschnittsverbrauch von 7,6 Liter, bei gleichzeitig zügiger Fahrweise. Dass jene Sparsamkeit im Oberklasse-Segment freilich ihren Preis hat, steht auf einem anderen Blatt."
Jetzt den gesamten Testbericht zum BMW X6 xDrive40d lesen
Toyota Mirai II: Wasserstoff-Pionier in zweiter Generation
Toyota bleibt dem Wasserstoff treu und hat mit dem Mirai II bereits die zweite Generation seiner Brennstoffzellen-Limousine auf dem Markt. Günstiger ist sie geworden, gleichermaßen hübscher anzusehen und aus dem Auspuff kommt weiterhin nichts anderes als pures Wasser. Was nach einem klugen Konzept für eine saubere Mobilität klingt, steht und fällt mit der Art und Weise wie der Wasserstoff gewonnen wird. Die Japaner selbst sprechen übrigens von einem kombinierten Energieverbrauch auf 100 Kilometer von 0,89 bis 0,79 Kilogramm Wasserstoff; CO2-Emissionen² fallen keine an. Die Preise starten ab 63.900 Euro.
Das Fazit der AutoScout24-Testredaktion lautet:
"Toyota verfolgt mit der zweiten Mirai-Generation weiter den ambitionierten Plan, zukünftig nicht alle Karten alleinig auf die batterieelektrische Fortbewegung zu setzen. Den Japanern sind große Batterien in noch größeren Autos seit je her suspekt und daher gilt für sie die Brennstoffzelle als Königsweg. Auch im AutoScout24-Test schlägt sich der Toyota Mirai II in weiten Teilen souverän."
Jetzt den gesamten Testbericht zum Toyota Mirai II lesen
Fazit
Unsere Top 5 an sparsamen Automodellen zeigt, dass es mittlerweile ganz vielfältige Möglichkeiten gibt, die Energiekosten beim Autofahren zu reduzieren. Ebenfalls sehen wir, dass die Einsparung an Kraftstoff nicht zulasten von Komfort oder Leistungsstärke gehen muss. Elektroautos sind ihrem Nischen-Dasein endgültig entwachsen, sie eignen sich ohne Einschränkungen vor allem für kleine und mittlere Distanzen.
Wer dagegen viel und weit fährt, wird auch in den kommenden Jahren keinen Fehler mit einem Selbstzünder machen. Der klassischer Benziner wiederum wurde durch den Einsatz von 48-Volt-Mildhybrid-Technik deutlich sparsamer; noch weiter gehen Plug-in Hybride die, je nach Modell, durchaus mit geringen Energiekosten punkten können. Ein Fall für Experimentierfreude bleibt der Wasserstoff-Antrieb. Er verbindet maßgeblich die Vorteile von schnellen Tankvorgängen mit einer elektrischen, lokal CO2-freien Fortbewegung. Letzteres ist für die Umwelt aber nur dann ein Vorteil, wenn der Wasserstoff ausschließlich aus grüner Energie gewonnen wurde. (Text: tv | Bilder: tv/mp-as24)