Dabei geht DR einen interessanten Weg, denn sie beziehen ihre Produktteile vom chinesischen Autohersteller Chery und bauen die in Einzelteilen angelieferten Fahrzeuge in Italien zusammen – bereits seit 2007. Der Qualität hilft das jedoch wenig, denn die Fahrzeuge hinterlassen auch nach dem Zusammenbau in Italien einen billigen und teilweise geschmacklosen Eindruck – Bella Italia ist also ganz weit weg. Daran ändern wohl auch die für 2010 angekündigten neuen Modelle nichts. Die Modell-Palette von DR ist umfangreich: DR1, DR2, DR3 und DR5 stehen zur Wahl. Zumindest ab Mitte 2010, denn allein dieses Jahr werden mit dem DR2 und dem DR3 zwei neue Modelle folgen, weitere sind geplant.
Suzuki Vitara oder was?
Der große DR5 wird in Italien bereits seit der Bologna Motorshow 2008 angeboten. Das Kompakt-SUV kommt stets mit Allradantrieb und gehört mit einem Neupreis von mindestens 16.830 Euro zu den günstigsten 4x4-Fahrzeugen auf dem Markt.
Angetrieben wir der DR5 wahlweise von einem rund 100 PS starken 1,6-Liter-Ottomotor mit Benzin, Flüssiggas (LPG) oder Erdgas (CNG). Alternativ kann zu einem Zwei-Liter-Verbrenner mit etwa 120 PS gegriffen werden, der ebenfalls mit einer der drei Kraftstoff-Arten betrieben werden kann. Ein von Fiat stammender 1,9-Liter-Diesel mit Common-Rail-Technik und 120 PS rundet das Angebot nach oben ab. Mit einer Länge von knapp 4,30 Meter bietet der Viertürer im Suzuki Vitara-Stil innen ausreichend Platz für die Passagiere.
Eine Nummer kleiner kommt der DR3 ab Mitte 2010 zu den rund 60 italienischen DR-Händlern. Das gut 3,90 Meter kurze Drei-Tür-SUV wird serienmäßig mit 18 Zoll-Alufelgen, vier Airbags und ABS ausgerüstet sein. ESP sucht man hingegen vergebens. Motorseitig stehen der Zwei-Liter-Ottomotor und der 1,9-Liter-Diesel zur Wahl. Einen Preis geben die Italiener noch nicht bekannt.
Auch beim Kleinsten wahlweise LPG, CNG oder Benzin
Ebenfalls noch preislos ist der DR2, ein 3,70 Meter kurzer Micro-Van, den die Italiener ausschließlich mit einem selbst entwickelten 1,3-Liter-Ottomotor anbieten. Allerdings gibt es auch ihn in einer 83-PS-Benzin-Version, einer 78-PS-Flüssiggas-Variante und 73 PS starkem Erdgas-Antrieb. Den DR3 wird es in Italien ab Anfang April 2010 geben.
Bereits erhältlich ist der DR1, ein 3,62 Meter kleiner Micro-Wagen, der mit dem 83-PS-Benzin-Motor bei 9.330 Euro startet. Mit 5,8 Litern genehmigt er sich jedoch mehr als in dieser Klasse üblich ist, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 156 km/h ist er für die angegebene Leistung langsamer als erwartet. Als Flüssiggas- oder Erdgas-Version kostet er 2.000 Euro mehr. Zwei Airbags und ABS gehören zur Serienausstattung, Radio und elektrische Fensterheber auch, mehr gibt es aber nicht wirklich.
Verarbeitung und Materialauswahl fragwürdig
Alle DR-Modelle eint jedoch eine Verarbeitungs- und Materialqualität, die in etwa auf Lada-Niva rangiert. Hinzu kommt vor allem bei den kleinsten Modellen eine Geschmacksverirrung in Form der Armaturenbrett-Verkleidung aus extrem schlecht sitzendem Schlangenleder-Imitat und den ebenso bezogenen Sitzen. Die Kunststoffe verdienen den Namen teilweise nicht und die Schalter und Tasten geben keine Rückmeldung, dafür aber einen undefinierten Dreh- und Druckpunkt.
Dabei besitzen die Italiener Kompetenz in Sachen Automobil. Denn viele Motoren namhafter Automobilhersteller stammen aus den heiligen Hallen in Macchia d'Isernia. Meisterstück ist bislang der im Saleen S7 installierte V8-Motor, den DR mitentwickelte.
Zwei weitere Modelle in Planung
Dass die Italiener mehr vorhaben, ist klar. So kündigten Sie an, in Kürze zwei weitere Modelle folgen zu lassen, unter anderem eine sportliche Variante.
Ob und wann die DR-Modellfamilie nach Deutschland kommt, steht derzeit noch nicht fest. Laut Aussage einer netten DR-Dame auf dem Genfer Auto Salon wird derzeit über eine Strategie in Sachen Europa-Vertrieb und -Vermarktung nachgedacht. Denn in Italien lag der DR5 in der Verkaufsliste stets unter den besten Fünf im Segment der Corssover. Übrigens: DR startete den Verkauf in Italien in Supermärkten – kein Witz.