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Bericht: Kleine SUV aus Asien – Die kleinen Großen

Bei Kleinwagen und SUV zählen die asiatischen Hersteller eigentlich zu den Experten. Die Kombination beider Klassen ist ihnen aber bislang nicht gelungen.

Das soll sich nun ändern: Auf dem Genfer Salon Anfang März feiern gleich vier Modelle Europapremiere, von denen mindestens eines mehr als Außenseiterchancen hat. Vor allem der Mazda CX-3 macht sich Hoffnungen, das boomende Segment von Opel Mokka, Renault Captur und Skoda Yeti aufzurollen. Die Japaner vertrauen dabei dem Rezept, das bereits das Kompakt-SUV CX-5 zum Achtungserfolg hat werden lassen: schnittig-aggressive Formensprache, sparsame Motoren und relativ faire Preise. Die Technik stammt vom gerade eingeführten Kleinwagen Mazda2, dazu kommt auf Wunsch ein Allradantrieb. Ab rund 19.000 Euro dürfte der Fünftürer kosten, angetrieben dann von einem Benziner mit etwa 120 PS.

Außergewöhnliche Wachstumsraten

Dass ein international eher kleiner Hersteller wie Mazda so schnell eine SUV-Variante seines neuesten Kleinwagens auflegt, lässt ahnen, wie wichtig das Segment mittlerweile ist. Die Wachstumsraten der Mini-SUV sind angesichts des weitgehend gesättigten Pkw-Marktes außergewöhnlich: Zwischen Herbst 2013 und Herbst 2014 ist die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland um knapp 48 Prozent gestiegen. Und der Trend dürfte sich noch eine Weile fortsetzen. „Mehr als ein Drittel des Wachstums des SUV Segments wird in den nächsten sechs Jahren von den Mini-SUV kommen“, prognostiziert Professor Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen.

Die kleine SUV versprechen also gute Geschäfte. Auch Honda, zuletzt nur in der Kompaktklasse mit einem entsprechenden Modell vertreten, will daran partizipieren. Die Japaner haben zu diesem Zweck ihren Kleinwagen Jazz höhergelegt und mit bulligerem Blech verkleidet. In Genf feiert der HR-V getaufte Wagen nun Europapremiere, um im Spätsommer auf den Markt zu kommen.

Boulevard statt Buckelpiste

Bereits im Frühjahr bringt Suzuki den direkten Wettbewerber Vitara an den Start. Der kleine Crossover nutzt zwar den Namen des bekannten Offroaders, will aber nicht ins Gelände, sondern auf den Boulevard. Beim Design orientierte man sich daher am aktuellen Maßstab für schicke SUV – dem Range Rover Evoque. Allradtechnik gibt es zwar auch, aber in einer fahrdynamisch optimierten Ausprägung. Dazu kommen ein munterer Benziner und ein sparsamer Diesel. Die Preise dürften bei deutlich unter 20.000 Euro starten.

Einen ähnlichen Kundenkreis will Ssangyong ab dem späten Sommer mit dem kleinen Tivoli ansprechen. Die bisher vor allem für ihre Design-Sünden (siehe den Van Rodius) bekannten Koreaner haben dem 4,20-Meter-Mobil diesmal ein recht exaltiertes Blechkleid und einen bunten Innenraum verpasst. Beim Antrieb besteht die Wahl zwischen Benziner und Diesel, ein Allradantrieb dürfte gegen Aufpreis zu haben sein. Ein Preis ist noch nicht bekannt, er wird aber wohl ebenfalls unterhalb von 20.000 Euro liegen.  

Keine leichte Aufgabe

Trotz des ansprechenden Designs dürften es die Asiaten aber schwer haben, in Deutschland die Vormacht von Opel, Renault und Skoda zu brechen. Selbst der einstige Importeurs-Primus Toyota hat sich im Mini-SUV-Segment bereits eine blutige Nase geholt, obwohl die Japaner ab 2009 mit dem Urban Cruiser als einer der ersten in dieser Klasse vertreten waren. Doch hohe Preise, wenig attraktive Antriebskombinationen und ein unansehnlicher Innenraum ließen den kleinen Bruder des RAV4 floppen; mittlerweile ist er aus dem Programm genommen. (mg/sp-x)

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