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Bericht: Raucherautos – Beim Verkauf geht’s ins Geld

Dieses Auto ist auf den ersten Blick ein richtiger Traumtyp. Alles stimmt: die Marke - edel; die Motorisierung - stark; die Sicherheitsausstattung - komplett. Der Lack glänzt in silbermetallic und sogar der Preis geht in Ordnung. Auf also zur Probefahrt.

Kaum wird jedoch die Fahrertür geöffnet bleibt dem Interessenten buchstäblich die Luft weg. Polster, Dachhimmel und Fußmatten dünsten abgestandenen Qualm aus. Igitt, ein Raucherauto! Was tun? Gleich den Rückzug antreten oder dem Fahrzeug doch eine Chance geben? Wer sich für letztere Möglichkeit entscheidet, kann beim Preis nachverhandeln.

Drei bis sieben Prozent

„Je nach Verschmutzungsgrad oder Beschädigungen an den Polstern muss man beim Verkaufspreis zwischen drei und sieben Prozent des Fahrzeugwerts als Abschlag in Kauf nehmen“, so Thomas Firmery. Der Prüfingenieur bei der Sachverständigen-Organisation KÜS begutachtet regelmäßig auch Raucherautos.

Bei größeren Brandlöchern werden zusätzlich die Kosten für eine sachgemäße Instandsetzung ermittelt und abgezogen. „Raucher-Autos haben deutlich längere Standzeiten beim Händler als Nichtraucher-Fahrzeuge und erzielen schlechtere Verkaufspreise“, bestätigt Kurt Kolb von bähr & fess forecasts. Das Unternehmen, das sich auf Restwertprognosen spezialisiert hat, sieht vor allen Dingen den intensiven Geruch nach abgestandenem Qualm als echtes Verkaufshindernis.

Wie den Gestank loswerden?

Kann man den störenden Mief im Auto überhaupt loswerden? Es reicht sicherlich nicht, staubzusaugen und mit einem speziellen Spray an die Polster zu gehen. Der Duft aus der Dose überlagert nur für kurze Zeit die Ausdünstungen, beseitigt aber nicht die Ursachen; so als ob man statt zu duschen nur ein Duftwasser auflegen würde. Genauso wenig hilft es bei einem richtigen Stinker-Auto, über Nacht Hausmittel wie eine Schale mit Essig oder mit gemahlenem Kaffee aufzustellen. Eigentlich gibt es nur zwei erfolgversprechende Möglichkeiten: Entweder man versucht sich selbst mit Schwamm, Bürste, Reiniger und viel Lüften - oder man lässt Profis ran. Letztere berechnen für eine Grundreinigung des Innenraums inklusive Gepäckabteil rund 200 Euro.

Im Preis enthalten sind dann Saugen, Schamponieren der Polster und das Säubern der Kunststoffteile, Fußmatten, Scheiben und des Dachhimmels. Eine anschließende Behandlung mit Ozon verspricht die Beseitigung der letzten störenden Gerüche. Dabei wird das Fahrzeuginnere mit dem Gas behandelt und danach lange gelüftet. Den Aschenbecher sollte man übrigens möglichst gegen ein jungfräuliches Exemplar austauschen. Denn der wird auch nach mehreren Reinigungsvorgängen seinen speziellen Geruch nicht mehr los.

Manchmal auch verboten

Rauchen im Fahrzeug stellt übrigens anders als das Telefonieren ohne Freisprechanlage keine Ordnungswidrigkeit dar und wird daher auch nicht mit einem Bußgeld belegt. Das Qualmen in einem Dienstwagen kann der Arbeitgeber jedoch verbieten. Hintergrund für ein solches Verbot ist meist der zu erwartende Wertverlust eines Raucherautos. Häufig ordern die Fuhrparkmanager gleich Ausstattungsvarianten ohne Aschenbecher und Zigarettenanzünder. Solche werden von den Herstellern zunehmend angeboten. Wer trotzdem ein raucherkompatibles Auto möchte, muss beispielsweise bei Volkswagen inzwischen 20 Euro Aufpreis zahlen. Diese Investition sollte man sich auch als überzeugter Nichtraucher überlegen. Denn es kann durchaus sein, dass sich beim Wiederverkauf gerade ein Raucher für die Pretiose interessiert.

Auch wenn Rauchen im Auto nicht generell verboten ist: Eine Gefahr für die Teilnahme am Straßenverkehr darf vom Raucher zu keiner Zeit ausgehen. Greift ein Autofahrer zum Beispiel nach einer heruntergefallenen Zigarette und verursacht dadurch einen Unfall, kann ihn die Versicherung wegen grober Fahrlässigkeit in Regress nehmen. Darauf weist Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hin. Anderes Beispiel: Löst ein achtlos aus dem Fenster geworfener glühender Glimmstängel einen Brand aus, haftet natürlich ebenfalls der Verursacher.

Wer also im Auto gar nicht erst raucht, lebt nicht nur gesünder, sondern auch weniger gefährlich. Und wenn man sein Nichtraucher-Fahrzeug eines Tages verkauft, springen obendrein noch einige hundert Euro mehr dabei raus. SP-X

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