Die fehlende Energie zum Start kann zum Glück für den sonst zur winterlichen Immobilität verurteilten Autofahrer auch extern zugeführt werden. Dazu benötigt man lediglich Starthilfekabel und einen hilfsbereiten Autofahrer. Je dicker die Kabel, desto höhere Stromstärken vertragen sie. Das ist wichtig, weil Dieselmotoren oder großvolumige Benziner mehr Leistung abfordern als ein kompakter Vierzylinder.
Eigentlich ist die Funktion der Kabels denkbar einfach. Sie verbinden mit Klemmen die schwache Batterie mit der des helfenden Fahrzeugs und übertragen die kleine Stromspende an das havarierte Auto. Dabei gilt es, sowohl beim Anbringen als auch beim Abklemmen der Kabel auf die richtige Reihenfolge zu achten.
Erst Plus, dann Minus
Zunächst werden - bei ausgeschaltetem Motor des Hilfsfahrzeugs - die beiden Pluspole der Batterien mit dem einen, meist rotem Kabel verbunden. Anschließend den Minuspol des Hilfsfahrzeugs mit einer Klemme des zweiten, häufig schwarzen Kabels verbinden. Dann die andere schwarze Klemme an ein Metallteil des Motors des Havaristen anbringen.
Natürlich kann man auch die zweite schwarze Klemme an den Minuspol der schwachen Batterie anbringen. Das birgt aber die Gefahr von Funkenflug beim späteren Lösen. Die Funken wiederum können austretende Gase entzünden und die Batterie beschädigen.
Motor des Hilfsfahrzeugs starten
Beim anschließenden Startversuch im Havaristen sollte sich der Anlasser drehen. Falls nicht, empfiehlt es sich, die Anschlüsse nochmals zu überprüfen und sicherzustellen, dass tatsächlich Strom von Kontakt zu Kontakt fliesen kann. Dreht der Anlasser und startet der Motor, sollte man im frisch gestarteten Fahrzeug einen starken elektrischen Verbraucher wie zum Beispiel das Gebläse anschalten. Dadurch werden etwaige Spannungsspitzen beim Entfernen der Kontakte vermieden, die sonst empfindliche Steuergeräte schädigen könnten.
Dann zuerst die schwarzen Klemmen lösen, die elektrischen Verbraucher wieder ausschalten und schließlich die roten Klemmen entfernen. Anschließend empfehlen sich eine längere Fahrt und das anschließende Aufladen der Batterie an der Steckdose, damit am nächsten Morgen nicht die gleiche Prozedur droht.
Nicht zu oft Überbrücken
Wiederholt sich die Panne, dürfte die Batterie beschädigt sein. Dann hilft nur eine Fahrt zur Werkstatt beziehungsweise ein Wechsel der Batterie. Bleibt der erste Startversuch trotz drehendem Anlasser erfolglos, könnten neben der schwachen Batterie weitere Mängel vorliegen. Hier bleibt nur der Anruf beim Hilfsdienst beziehungsweise einer Werkstatt. Weitere Startversuche gefährden sonst bei Benzinern den Kat und könnten teure Folgeschäden verursachen. (mg/sp-x)