Groß, größer, amerikanische Sport Utility Vehicle! Wer meint BMW X7, Audi Q8 oder Mercedes GLS seien schon ausladende Autos, der hat sich bisher nicht mit Chevrolet Tahoe und Chevrolet Suburban beschäftigt. Die beiden amerikanischen Urgesteine im SUV-Bereich wurden just in neuem Gewand vorgestellt, folgen optisch dem ebenfalls frisch überarbeiteten Pick-up Silverado und werden in ihrer aktuellsten Generation noch länger und technisch aufwändiger. (Homologation noch ausstehend*)
Länge und Radstand wachsen
Zunächst der Chevrolet Tahoe: Er misst in der Länge nun zusätzliche 17 Zentimeter auf insgesamt 5,35 Meter und bekommt gleichermaßen einen deutlich längeren Radstand spendiert. Dieser wächst um 12,5 Zentimeter auf 3,07 Meter. Sie wollen einen Vergleichswert? Der neue Mercedes-Benz GLS misst in der Länge 5,21 Meter und ist damit das Größte, was Daimler in diesem Bereich zu bieten hat. Bei Chevrolet kommt da allerdings noch der Suburban. Er bringt es in seiner zwölften Generation auf 5,73 Meter – ein Plus von gut drei Zentimetern. Daneben hat sich auch der Radstand um 10,4 Zentimeter geweitet.
Tahoe und Suburban jetzt ohne Starrachse
Mit dem Modellumstieg ändern sich allerdings nicht nur die Abmessungen, endlich fliegt auch die Starrachse (wir schreiben bald das Jahr 2020!) raus und wird ersetzt durch eine Mehrlenker-Hinterachse samt Einzelradaufhängung. Sie soll vor allem für mehr Fahrkomfort in den hinteren Sitzreihen sorgen und kann um Chevrolets Magnetic Ride beziehungsweise ein adaptives Luftfahrwerk erweitert werden. Serienmäßig stehen beide Dickschiffe auf 18-Zoll-Rädern, optional gibt es Felgen im 20-Zoll-Format. Rein äußerlich erkennt man in beiden Fahrzeugen klar ihre Abstammung, ab Werk Arlington spendieren die Amerikaner nun LED-Technik und im Falle des Suburban ab den Ausstattungslinien Premier und High Country eine vierflutige Abgasanlage.
V8-Motoren und ein Diesel
Diese bringt uns zugleich zum Motorenabteil der beiden Schwergewichte. Man könnte auch schreiben: Im Westen nichts Neues, da insbesondere der Basis-Achtzylinder mit 5,7 Liter Hubraum und auch der nächstgrößere 6,2-Liter-V8 aus der derzeitigen Modellgeneration übernommen werden. Sie leisten 360 und 425 PS, kommen ohne Turbolader, Teilelektrifizierung oder sonstige neumodische Technik aus. Zum Spritsparen hilft allerdings eine serienmäßige Zylinderabschaltung und das 10-Gang-Automatikgetriebe, das nun immer an Bord ist. Neu für 2020: Chevrolet Tahoe und Suburban bekommen die Option auf einen 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Duramax-Diesel. Richtig gelesen: Die Amis setzen auf einen Selbstzünder, der mit 281 PS und 623 Nm an den Start geht.
Großzügiger Innenraum
Mit Blick in den Innenraum zunächst die wichsten Daten zum Gepäckabteil. Der Tahoe fasst bei umgelegten Rücksitzreihen maximal 3.480 Liter, der Suburban bringt es derweil auf gigantische 4.100 Liter. Sind die hinteren Sitzbereiche aufgestellt, so haben nun auch die rückwärtigen Passagiere insgesamt mehr Platz. Bereits serienmäßig liefert Chevrolet bei den SUV-Zwillingen ein Infotainmentsystem mit einem 10 Zoll großen Touchscreen, welches, nach Angaben der Amerikaner, das größte in diesem Segment ist. Bis zu fünf Displays kann man insgesamt in Tahoe und Suburban montieren lassen, wobei hier auch das digitale Kombiinstrument mit eingerechnet ist. Regulär fahren beide Modelle noch mit analogen Instrumenten vor.
Marktstart und Aussicht
Zum Verkauf bereit stehen Chevrolet Tahoe und Chevrolet Suburban voraussichtlich ab Mitte 2020, wobei sich dieses Datum rein auf den US-Markt bezieht. Ein offizieller Verkauf beider Modelle in Deutschland und Österreich scheint unwahrscheinlich. Und auch ob der, auf dem Suburban aufbauende, Cadillac Escalade (hier im Test) noch einmal nach Europa kommt ist ungewiss. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)
*Die beschriebenen Modelle sind mit Stand Dezember 2019 in Deutschland nicht erhältlich².