Das Design
Gut, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt. Wir halten den ID.3 für – positiv ausgedrückt – wenig gelungen. Ok, er wirkt gedrungener, flacher, damit breiter als ein progressiv gestalteter BMW i3. Doch die vanartig flach stehende Frontscheibe, die künstlich mit der Optik einer schwarzen Bauchtasche verkürzte „Motorhaube“ sowie das Design der Heckklappe, das an französische Kleinstwagen erinnert, hauen uns nicht vom Hocker. Der ID.3 schöpft schon optisch nicht aus dem Vollen, wirkt ein wenig zu beliebig für ein als so wichtig angepriesenes Auto einer so von der Öffentlichkeit gebeutelten Marke.
Wichtig: Es gibt ein neues VW-Logo
Dieser Eindruck setzte sich beim ersten Probesitzen auf der IAA leider auch im Innenraum fort, in dem Kunststoff und kratzempfindliche Oberflächen – beispielsweise an den nicht sonderlich hochwertig anmutenden Türpappen - dominieren. Der Fahrer blickt auf zwei hochauflösende Displays und auf ein wahrlich schick designtes Lenkrad (mit sensitiven Schaltflächen anstelle physischer Tasten) samt: Neuem Volkswagen-Logo. Das zu betonen war den Damen und Herren noch wichtiger als der gesamte ID.3.
330 bis 550 Kilometer Reichweite
Dieser soll ab Mitte 2020 in drei wählbaren Varianten und „bilanziell CO2-neutral“ an den Kunden ausgeliefert werden. Die ID.3-Versionen unterscheiden sich insbesondere im Hinblick auf die Batterie-Kapazität. Den Einstieg bildet der ID.3 mit einer Batteriekapazität von 45 kWh, die eine Reichweite (nach WLTP gemessen) von 330 Kilometer ermöglichen soll. Diese Einstiegsvariante soll weniger als 30.000 Euro kosten. Mit der nächstgrößeren Batterievariante (58 kWh) soll bereits eine Reichweite von 420 Kilometern machbar sein. Der ID.3 mit der größten Kapazität (77 kWh) soll bis zu 550 Kilometer weit kommen.
Lösung für alles?
Der Antrieb des ID.3 erfolgt serienmäßig über einen Elektromotor an der Hinterachse mit 150 Kilowatt Leistung und einem Drehmoment von 310 Newtonmetern. Die Höchstgeschwindigkeit eines jeden ID.3 ist auf 160 km/h begrenzt. Und wer eine Ladesäule findet, die mit bis zu 100 kWh laden kann, „tankt“ die Batterien des ID.3 innerhalb von 30 Minuten auf bis zu 280 Kilometern Reichweite auf. Ob Volkswagen sich mit dem ID.3 auf dem umkämpften E-Auto-Markt behaupten kann - das wird die Zukunft zeigen. Wolfsburg ist sich da zumindest sicher. Denn Glaube kann schließlich Berge versetzen. (Text: Maximilian Planker | Bilder: Hersteller)