Der Marktanteil des Dieselmotors ist im Juli auf den tiefsten Stand seit dem Abwrackprämienjahr 2009 gefallen. Lediglich 32,5 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Neuwagen waren zuletzt noch mit einem Selbstzünder ausgestattet – ein Niveau wie Anfang der 2000er-Jahre, wie das Center of Automotive Research (CAR) in Duisburg mitteilt. Die Entwicklung ist auch auf dem Dienstwagenmarkt zu beobachten, wo die Motorentechnik traditionell eine starke Rolle spielt. Dort ist der Marktanteil von 77 Prozent im Jahr 2015 auf nunmehr 45 Prozent gesunken.
Gestiegene Anschaffungskosten schaden dem Diesel zusätzlich
Beim Rückgang des Diesel-Anteils spielen nach Einschätzung der Experten nicht nur der Image-Verlust im Zuge des Abgasskandals eine Rolle, sondern auch die gestiegenen Anschaffungskosten. Grund für die hohen Listenpreise ist die mittlerweile eingesetzte Abgasreinigung, die den Selbstzünder in vielen Fahrzeugklassen und für zahlreiche Nutzer finanziell unattraktiv macht. Gleichzeitig wandert die an einem niedrigen Verbrauch interessierte Kundschaft zunehmend zu Elektro- und Plug-in-Hybridautos ab, die durch die Innovationsprämie und die günstige Dienstwagenbesteuerung zusätzlich attraktiv sind.
CO2-Besteuerung macht Diesel-Kraftstoff teurer
Trotz der jahrzehntelangen Steuersubventionen sei der Diesel auf der Verliererseite, so CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer. Dass sich dies ändere sei wenig wahrscheinlich, denn mit der zukünftigen Besteuerung der Tonne CO2 im Treibstoff, die bis 2025 auf 60 Euro steigen soll, werde Dieselkraftstoff im Vergleich zu Ottokraftstoff teurer. (Text: hh/sp-x)