Optisch fallen die Änderungen dezent aus. Die Scheinwerfer – wie bisher serienmäßig in Voll-LED-Ausführung – sind künftig etwas flacher. Der „Diamantgrill“ in A-förmiger Ausführung soll dem Gesicht mehr Dynamik verleihen. Die zweiteiligen LED-Heckleuchten erhalten ein neues Innenleben. Vier neue Außenlacke und neue Felgendesigns stehen zur Wahl. Die AMG-Modelle fahren derweil mit einem neu gestalteten "Panamericana-Grill" vor. Dieser zeichnet sich durch 12 vertikale Streben aus, während zuvor eine horizontale Doppelstrebe den Stern in der Mitte hielt.
Für den Innenraum der zweitürigen E-Klasse-Modelle gibt es neue Zierteile wie offenporige Esche in Grau oder Aluminium mit Carbonschliff. Zur Serienausstattung gehört künftig ein aus zwei 10,25-Zoll-Displays bestehendes Cockpit. Das Infotainmentsystem MBUX mit Sprachbedienung und Augmented-Reality-Funktionen ist bereits im Paket enthalten. Gegen Aufpreis lässt sich das Anzeigesystem auf zwei 12,3-Zoll-Displays aufwerten. Neu ist eine adaptive Fahrersitzanpassung: Gibt der Fahrer dem Bordsystem seine Körpergröße an, wird die Sitzposition vorjustiert. Wichtigste Innenraum-Änderungen bei den AMG-Modellen ist ein neues Lenkrad mit leicht modifizierten Schaltwippen.
Reichhaltiges Assistenten-Paket
Wie bei der normalen E-Klasse werden auch bei den Zweitürern die Funktionsumfänge einiger Assistenzsysteme erweitert. Dank einer neuen Lenkradgeneration sind keine Lenkbewegungen mehr nötig, um dem Bordcomputer zu signalisieren, dass der Fahrer das Volant umfasst, was den Komfort beim teilautomatisierten Fahren erhöht. Der serienmäßige Kollisionsverhinderer greift künftig mit dem Fahrassistenzpaket beim Abbiegen über die Gegenfahrbahn ein, sollte der Fahrer einen entgegenkommenden Linksabbieger übersehen.
Der aktive Tempomat passt die Geschwindigkeit auf Grundlage von Naviinformationen und Tempolimits an. Zudem wird mit der Einbindung von Echtzeitverkehrsdaten auch das Tempo vor Staus automatisch gesenkt. Der Spurfolgeassistent beherrscht auf Wunsch dank Rettungsgassenfunktion auch eine außermittige Spurführung. Neu ist zudem eine auf dem Totwinkel-Assistenten basierende Ausstiegswarnung, die Tür-Unfälle etwa mit Radfahrern vermeiden soll.
Mit neuen Funktionen gegen Vandalen
Mit Mercedes Me und entsprechender App hat der Nutzer zudem künftig Fernzugriff auf einige Fahrzeugfunktionen. Neu ist der Urban Guard, er registriert, ob das Fahrzeug gestohlen, abgeschleppt oder angerempelt wird und informiert seinen Besitzer. Auch eine Ortung ist möglich, was der Polizei hilft, ein gestohlenes Fahrzeug zu finden.
Das Leistungsspektrum der 4- und 6-Zylinder-Benziner für Coupé und Cabriolet rangiert zum Markstart von 197 PS bis 367 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,7-7,0 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 199-161 g/km²). Der Sechszylinder E 450 4Matic fährt dabei nicht nur serienmäßig mit Allrad vor, er hat auch Zugriff auf eine 22 PS starke E-Boost-Funktion. Bei den ebenfalls mit vier und sechs Zylindern vorfahrenden Diesel-Antrieben gibt es zunächst zwei Motoren mit 194 PS und 340 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,7-4,7 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 176-123 g/km²). Innovationen wie eine Nanoslide-Zylinderbeschichtung soll deren Effizienz steigern. Auch die in Details modifizierte Neungang-Automatik soll für einen höheren Wirkungsgrad sorgen.
E 53 weiterhin mit Reihensechszylinder
Wie bisher werden die „E 53“-Varianten von einem 435 PS und 520 Newtonmeter starken Dreiliter-Reihensechszylinder ebenfalls in Kombination mit 9-Gang-Automatik angetrieben (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,1-8,6 l/100km; CO2-Emissionen kombiniert: 209-198 g/km²). Ein Startergenerator liefert wie beim E 450 4Matic zwischenzeitlich zusätzliche 22 PS und kann bis zu 250 Newtonmeter in den Vortrieb werfen.
4,4 Sekunden braucht das Coupé, 4,6 Sekunden das Cabriolet, um aus dem Stand 100 km/h zu erreichen. Maximal sind 250 km/h möglich, mit dem optionalen Driver’s Package kann sich der Kunde eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 270 km/h gönnen. Die Bestellrate dieser Option will Mercedes nicht verraten, doch wird sie auch künftig angeboten, was auf eine annehmbare Beliebtheit hindeutet. Eine weitere und neue Option für den Sechszylinder-AMG ist das bislang V8-Varianten vorbehaltene Dynamic Plus Paket, welches den Fahrmodus Race samt Drift-Mode beinhaltet.
E-Klasse mit neuem 4-Zylinder Diesel
Geplant ist für beide E-Klasse Modellreihen außerdem noch in diesem Jahr die Einführung eines neuen Vierzylinder-Diesels mit zwei Litern Hubraum und 48-Volt-Mild-Hybrid-Technik. Das OM 654 M genannte Zweiliter-Aggregat leistet 265 PS, hinzu kommt ein E-Boost von 20 PS (Homologation ausstehend²). Mit 285 PS Systemleistung handelt es sich um den stärksten derzeit am Markt verfügbaren Vierzylinder-Diesel. Zu den Innovationen des neuen Motors zählen neben einer Elektrifizierung ein auf 2.700 bar erhöhter Einspritzdruck, zwei wassergekühlte Turbolader mit variabler Turbinengeometrie sowie eine neue Kurbelwelle, welche den Hub und den Hubraum leicht erhöht.
Marktstart und Preise
Preise zu den zweitürigen E-Klasse-Ablegern nennt Mercedes noch nicht. Diese werden, soviel ist sicher, um einige tausend Euro anziehen. Derzeit kostet das Coupé ab rund 49.000 Euro, das Cabriolet fast 55.000 Euro. Bei den AMG-Derivaten waren bisher zwischen 81.600 Euro und 87.100 Euro für den Einstieg nötig. Die Einführung auf dem deutschen Markt erfolgt im Herbst. (Text: mh/sp-x, tv | Bilder: Hersteller)