Egal ob Doktorgrad, Diplomatenpass oder Ritterschlag - bei Consul Weyer gibt es alles. Das damit reichlich verdiente Geld investiert Hans-Hermann Weyer unter anderem in Bentleys. Dem AutoScout24 Magazin stand der Consul Rede und Antwort zu seiner Lieblingsmarke. Weyer wurde 1944 in Berlin geboren. Den Zugang zu den feinen Diplomatenkreisen verschaffte ihm sein Stiefvater und schnell bahnte der tüchtige Hans-Herrman Weyer Geschäfte mit armen Ländern an, deren Budget kein Berufskonsulat vorsah: er vermittelte Honorarkonsule. Bis heute soll er mehr als 700 Konsulate und nebenbei 1.300 weitere Auszeichnungen vergeben haben.
Sonderbotschafter und Graf von Yorck
Weyer selbst ist Sonderbotschafter Rio de Janeiros, wo er einen Großteil seiner Zeit verbringt; der jährliche Abstecher nach Deutschland zur Sommerfrische in Ruhpolding ist allerdings Pflicht. Seit seiner Adoption durch eine Comtess von Yorck führt der Consul außerdem den Titel „Graf von Yorck“ und 1979 hatte er kurzzeitig vor, Kanzler der Bundesrepublik zu werden. Schließlich lautet auch seine Maxime: „Immer denken, dass man der Größte ist, auch wenn es nicht stimmt.“
Dem schönen Consul, wie ihn die Boulvardzeitungen wohl ob seines Hangs zu opulenten Uniformen gerne nennen, haben diese Einstellung und der Handel mit den Titeln ein beträchtliches Vermögen eingebracht. Und dass, obwohl er doch nie mehr als zwei Stunden am Tag arbeitet. Alles andere sei seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden abträglich, sagt Weyer selbst.
Handschriftlich
Für das AutoScout24 Magazin hat sich dert Consul aber die Zeit genommen, 20 Fragen rund um seine Lieblingsmarke Bentley zu beantworten. Ganz klassisch, handschriftlich und per Post, wie es sich für einen echten Konsul eben anschickt.... Das komplette Interview finden Sie hier, einen Original-Auszug von Weyers Antwortbrief in unserer Galerie.
AutoScout24: Consul Weyer, Sie gelten als bekennender Bentley-Liebhaber. Welche Bentleys stehen in Ihrer Garage? Und welche Modelle anderer Hersteller dürfen neben Ihren Bentleys stehen?
Consul Weyer: Immer zwei Bentleys, seit 40 Jahren - für den Gegenverkehr: Aston Marin DB9, jeweiles zwei BMW Z8, 300 SL Flügeltürer in Europa und Brasilien, Porsche 911, Mercedes 500.
AutoScout24: Welche Ausstattung darf in keinem ihrer Bentleys fehlen?
Consul Weyer: Spezialsafe für das gebündelte Bare.
AutoSout24: Auf Wunsch baut Bentleys Spezial-Abteilung Mulliner alles, was das Kunden-Herz begehrt. Gibt es in Ihren Autos Sonderanfertigungen, extra für Sie kreierte Lackfarben oder skurrile Extras? Welche? Was hätten Sie gerne von Bentley?
Consul Weyer: Als Nichtraucher: Familienwappen auf Aschenbecher.
AutoScout24: Autos können Geschichten erzählen: Was war Ihr schönstes Bentley-Erlebnis?
Consul Weyer: Als ich 1980 den ersten Bentley Brasiliens importierte.
AutoScout24: Erzählen Sie uns von Ihrer ersten Begegnung mit einem Bentley?
Consul Weyer: Den ersten Bentley habe ich gegen ein Honorarkonsulat eingetauscht.
AutoScout24: Und wie kam Ihr erster in Ihre Garage?
Consul Weyer: Durch zollfreie Lieferung aus England.
AutoScout24: Worin liegt für Sie der Reiz eines Bentleys? Welche "Charaktereigenschaften" hat ein Bentley? Und warum fiel und fällt die Entscheidung - damals beim ersten und heute - nicht für einen Rolls-Royce?
Consul Weyer: Rolls-Royce ist ein Neureichblender – Ausgesorgte fahren Bentley.
AutoScout24: Wenn ein Bentley ein Cocktail wäre: Welcher und welche Zutaten wären drin?
Consul Weyer: Trinke keinen Alkohol. Laut Stern-Chef Nannen bin ich von mir selbst besoffen.
AutoScout24: Aktuelle Bentleys fahren weit über 300 km/h. Nehmen Sie lieber den flotten Kurs über die Autobahn oder den gemütlichen Umweg übers Land?
Consul Weyer: Fahre gern über Land – Weite Strecken: eigener Hubschrauber.
AutoScout24: Auf dem Genfer Autosalon hat Bentley eine Studie für ein SUV gezeigt, das wohl 2015 in Serie gehen wird. Ihre Meinung dazu? Sollte Bentley lieber bei Sportwagen und Luxuslimousinen bleiben?
Consul Weyer: Alle Bentleys ergänzen Fuhrpark.
AutoScout24: Elektro-Autos sind auf dem Vormarsch, auch Bentley denkt über einen Plug-in-Hybrid nach. Kommt Ihnen ein Bentley mit alternativem Antrieb in die Garage?
Consul Weyer: Nein.
AutoScout24: Bentley wird 2012 annähernd 10.000 Fahrzeuge verkaufen, fast zehn Mal so viele, wie vor zehn Jahren. Freuen Sie sich, dass es der Marke so gut geht, oder wird Bentley zum "Massenhersteller"?
Consul Weyer: ich habe lieber exklusive Autos.
AutoScout24: Sie haben einen Learjet, eine Yacht und mehrere Bentleys: Mit was reist es sich am schönsten?
Consul Weyer: Alle Flugscheine (Anm. d. Red.: Consul Weyer besitzt auch die Lizenz zum Fliegen eines Airbus). Alles zu passendem Anlass.
AutoScout24. Sie sind auf der ganzen Welt zu Hause: Wo findet die perfekte Bentley-Ausfahrt statt, welche Musik läuft, und wer ist auf dem Beifahrersitz?
Consul Weyer: Zusammen mit meiner schönen Frau vom Splendido-Hotel Portofino zu unserem Schiff mit Lionel-Richie-Musik.
AutoScout24: Thema Titel: Wie wichtig ist heutzutage ein Titel? Und wird man beim Bentley-Händler besser behandelt, wenn man einen Titel trägt?
Consul Weyer: Consul Weyer ist seit 40 Jahren Markenname wie Persil.
AutoScout24: Wie reagieren die Leute auf Sie, wenn Sie aus einem Bentley aussteigen; anders, als bei einem anderen Auto?
Consul Weyer: Andere Autos (siehe oben) nur mit Sonnenbrille und Perücke.
AutoScout24: Ihr Erfolgsrezept: Was muss ich tun, um in zehn Jahren auch einen Bentley in der Garage stehen zu haben?
Consul Weyer: 31 Staatspräsidenten kennen und mit ihnen Geschäfte machen!
AutoScout24: Autoputzen ist Männersache. Legen Sie an Ihren Bentley noch selber Hand an?
Consul Weyer: Habe noch nie ein Auto geputzt oder eine Küche betreten.
AutoScout24: Letzte Frage: Lieber selber Fahren oder mit Chauffeur? Und wen würden Sie nie ans Steuer eines ihrer Bentleys lassen?
Consul Weyer: Chauffeur nur zum Parken. Er sitzt nur hinten und ist in Brasilien auch Bodyguard.
AutoScout24: Herr Consul, vielen Dank für das Interview.